Unsere Fledermäuse sind gefährdet. Deshalb engagiert sich der NABU für den Schutz der kleinen Nachtschwärmer. Sorgen Sie mit einer Patenschaft dafür, dass die bedrohten Fledermäuse hier wieder sicher leben können.
Jetzt informieren, wie Sie Fledermäusen helfen können!Wispern und Zetern auf dem Dachboden
Fledermäuse als heimliche Mitbewohner
Den Hausbesitzern treibt es tiefe Sorgenfalten auf die Stirn, wenn mit dem Hereinbrechen der Dunkelheit für kurze Zeit ein Zirpen, Kratzen, Wispern und Zetern auf ihrem Dachboden beginnt. Diese Geräuschkulisse entstammt jedoch nicht den gefürchteten Ratten, Mäusen oder anderen unliebsamen Hausgenossen, sondern es sind Fledermäuse, die sich als heimliche Mitbewohner meist auf dem Dachboden des Hauses einquartiert haben (auf unserem Bild eine Zwergfledermauskolonie). Zu Beginn der Ausflugszeit werden die eng beieinander lebenden Tiere unruhig, sie streben dem Ausflugloch zu und schimpfen mit schrillen Rufen auf drängelnde Mitbewohner. Diese Soziallaute sind anders als die Ultraschall-Ortungsrufe auch für uns Menschen hörbar.
Nur ein Teil der 25 in Deutschland vorkommenden Fledermausarten, die so genannten Hausfledermäuse suchen im Sommer die menschliche Nähe. Die Dachböden oder andere Unterschlupfmöglichkeiten in Häusern bieten den Tieren als Ersatzhöhlen beste Bedingungen für die Aufzucht des Nachwuchses.
Fledermäuse bringen im Frühsommer ihre Jungen zur Welt. Sie brauchen möglichst zugluftfreie, warme und störungsfreie Plätze. Arten wie das Große Mausohr hängen frei an den Dachbalken, andere nutzen engste Spalten zwischen den Dachpfannen oder hinter der Fassadenbekleidung als Quartier. Oft sind es die Wochenstuben der Fledermäuse, ein Zusammenschluss von Weibchen einer Art, die den Sommer getrennt von den Männchen leben und gemeinschaftlich ihre Jungen aufziehen. Die Zahl der Tiere, die eine Wochenstube bilden kann sehr unterschiedlich sein. Viele Quartiere zählen zwischen fünf und dreißig Tieren. In besonders großen Wochenstubenquartieren, zum Beispiel auf Dachböden von Schlössern und Kirchen, können es auch mehrere Tausend Fledermäuse sein.
Eher selten verraten sich die anwesenden Fledermäuse durch Geräusche. Häufiger finden sich unter ihren Hangplätzen ihre Hinterlassenschaften in Form von trockenen, durch Chitinreste glänzenden Kot oder durch Überbleibsel von Beuteinsekten. Diese Spuren können jedoch einfach weggefegt oder sogar als hochwertiger Pflanzendünger im Garten genutzt werden. Weitere Schäden verursachen die nützlichen Insektenjäger nicht, denn sie nagen nicht an Holz, zerbeißen keine Kabel und zerstören keine Isolierung.
Die Gebäudebesetzung durch Fledermäuse ist saisonal. Wenn nicht schon vorher das Quartier gewechselt wurde, lösen sich mit Beginn der Balzzeit gegen Ende August die Wochenstuben auf. Bis dahin sind die Jungtiere nach anfänglichen Flugversuchen auf dem Dachboden schon längst flugfähig. Sie werden nicht mehr gesäugt und jagen selbständig Insekten.