Sorgen Sie mit uns gemeinsam dafür, dass der Wolf in Deutschland wieder sicher leben kann. Werden Sie jetzt Wolf-Pate oder Patin!
Mehr Informationen zur Patenschaft!Premiere: Wolfsnachwuchs in Bayern
Fotofallenbilder zeigen drei Welpen
04. August 2017 – Die Nachricht über den Wolfsnachwuchs kommt nicht überraschend, trotzdem ist die Freude bei Naturschützern groß. „Wir haben aber auch Verständnis für die Bedenken der Nutztier- und Gatterwildhalter“, so Dr. Andreas von Lindeiner, Artenschutzreferent des bayerischen NABU-Partners LBV. „Deshalb benötigen wir schleunigst ein staatliches Instrument, um wirkungsvolle und auf die jeweilige lokale Situation angepasste Präventionsmaßnahmen fördern zu können.“
Wie umgehen mit Wolfsrudeln? Bayerischer Managementplan ist noch nicht fertig
Der Nachweis der ersten Jungwölfe ist auch der Nachweis eines Rudels und somit einer, wie es im Fachchinesich heißt, „etablierten Population mit Reproduktion“. Wie damit umzugehen ist, soll eigentlich die dritte Stufe des bayerischen Wolfsmanagementplans festlegen. Doch darüber wird schon länger verhandelt, ohne dass es zu einem Abschluss gekommen wäre. „Die Blockadehaltung einiger Nutzerverbände gegen die Weiterentwicklung des Wolfsmanagements muss deshalb jetzt enden“, mahnt von Lindeiner. Der LBV fordert eine professionelle und flächendeckende Beratung für Tierhalter durch die Ämter für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten. Das Wildtiermanagement umfasst alle Maßnahmen und Aktivitäten für den Umgang mit Interessenskonflikten, die durch Wildtiere verursacht sind. Dabei sind die speziellen Ansprüche der Menschen und Wildtiere, die in der Region leben, zu berücksichtigen.
Zwei Paare, davon eines mit Nachwuchs
Seit 2006 werden in Bayern immer wieder einzelne Wölfe nachgewiesen. Es handelt sich in der Regel um durchziehende Jungtiere, die entweder aus der südwestlichen Alpenpopulation oder mitteleuropäischen Tieflandpopulation stammen. Standorttreue Wölfe, die also länger als ein halbes Jahr in einer Region nachgewiesen werden können, gibt es derzeit im Nationalpark Bayerischer Wald und auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr in der Oberpfalz. Dort wurde seit Ende 2016 jeweils ein Wolfspaar bestätigt.
Der Wolf genießt einen strengen Schutzstatus, unter anderem durch das europäische Naturschutzrecht. „Jegliche Nachstellungen werden wie auch beim Luchs streng bestraft“, erklärt von Lindeiner. Der LBV rechnet damit, dass ausgehend vom Rudel im Bayerischen Wald in den nächsten Jahren weitere Ansiedlungen in angrenzenden Gebieten zu erwarten sind. Dem Vernehmen nach stammt beim Paar im Bayerischen Wald ein Elternteil aus der Alpenpopulation und eines aus der Tieflandpopulation.
Nachdem sie in Deutschland lange Zeit ausgerottet waren, wurden im Jahr 2000 die ersten Wolfswelpen in Freiheit geboren. Seitdem erobern sich die Wölfe ihren alten Lebensraum zurück. Wo leben sie in Deutschland, wie kam es zu der Rückkehr und woher kommen sie? Mehr →
Hirten vertrauen Hunden ihre Herden seit Tausenden von Jahren an. Die Herdenschutzhunde verteidigen Schafe, Ziegen, Rinder oder Gänse gegen Angreifer. Als wären sie eine Familie, vertreiben Herdenschutzhunde jeden, der sich unerlaubt der Herde nähert. Mehr →
Mutter, Vater, Kinder: Wölfe in freier Wildbahn leben in einer dem Menschen ganz ähnlichen Familienstruktur zusammen. Hierarchien entstehen nur in Zoos und Wildparks, wenn junge Wölfe nicht abwandern können, um sich ein eigenes Revier zu suchen. Mehr →