NABU-Quiz zu Herdenschutzhunden
Wie gut kennen Sie sich aus?
Was macht Herdenschutzhunde aus, woher kommen sie und wie verhalten sie sich anderen Tieren und Menschen gegenüber? Testen Sie Ihr Wissen und machen Sie mit bei unserem NABU-Quiz! Mehr →
28.04.2017 - Jedes Jahr am 30. April ruft der NABU den „Tag des Wolfes“ aus. In diesem Jahr stehen ganz besondere Tiere im Mittelpunkt: die Herdenschutzhunde. Offiziell als „Hirtenhund im Herdenschutzeinsatz“ bezeichnet, werden sie weltweit seit Jahrtausenden erfolgreich eingesetzt – nicht nur zum Schutz von Schafen, sondern auch bei Rindern, Pferden oder Gatterwild. Die Methode ist uralt und hat sich rund um den Globus bewährt: Über 50 verschiedene Rassen existieren. Einige davon schützen auch in Deutschland die ihnen anvertraute Herde gegen Übergriffe.
Doch obwohl es in Deutschland mittlerweile seit über 15 Jahren freilebende Wölfe gibt, sind noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um Schafe und andere Nutztiere vor möglichen Übergriffen zu schützen – selbst in den Bundesländern, in denen Wölfe schon seit vielen Jahren leben. Doch ungeschützte Nutztiere können für Wölfe der Auslöser sein, häufiger auf Weiden nach Beute zu suchen.
Die Pflicht zum Schutz von Nutztieren vor Schäden liegt bei den Eigentümern. Diese Aufgabe wird von sehr vielen Nutztierhaltern äußerst ernst genommen. „Wichtigstes Ziel muss es jedoch sein, dass Herdenschutz in Wolfsregionen auch flächendeckend umgesetzt wird“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
In den Teilen Deutschlands, wo Wölfe erst seit kurzem heimisch sind, müssten Nutztierhalter aktiv unterstützt werden, um das Zusammenleben von Mensch und Wolf in einer besiedelten Landschaft möglichst konfliktfrei zu regeln.
Herdenschutzhunde wachsen schon als Welpe in „ihrer“ Herde auf. Sie binden sich sowohl an das Territorium als auch an die Herdentiere. Bei Gefahr demonstrieren sie Stärke und Dominanz und schlagen Alarm. Wölfe riskieren in den seltensten Fällen einen Kampf mit den mindestens ebenbürtigen Hunden und ziehen weiter. „Diese Erfahrungen werden von Nutztierhaltern, die Herdenschutzhunde einsetzen, immer wieder bestätigt“, sagt NABU-Wolfsexperte Markus Bathen.
Damit Herdenschutz in Wolfsgebieten flächendeckend angewendet und Herdenschutzhunde eingesetzt werden können, müssen für Nutztierhalter Anreize geschaffen und politische Rahmenbedingungen zügig angepasst werden. So sind zum Beispiel die Bestimmungen der Bundes-Hundehaltungsverordnung noch nicht auf den Einsatz von Herdenschutzhunden ausgerichtet. Auch ist die Vermeidung von Nutztierrissen immer noch kein Bestandteil der Ausbildung von Nutztierhaltern. Pauschale Beschränkungen der finanziellen Höhe staatlicher Unterstützung, beispielsweise bei der so genannten De minimis Beihilfe der EU, bewertet der NABU als absolut unzureichend und fordert eine entsprechende Nachbesserung.
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