Landwirtschaft: Lebensräume und Artenvielfalt verschwinden durch extreme Intensivierung der Landwirtschaft. Eine Landnutzung, die Natur und Klima gefährdet, muss minimiert werden. Der NABU fordert unter anderem den Erhalt der biologischen Vielfalt im Ackerbau, eine Reduktion des Pestizideinsatzes und eine Wende hin zu regionaler, saisonaler und pflanzenbetonter Ernährung. - Foto: NABU/CEWE/Marco Hausdörfer
Der NABU-Kompass 2030
Unser Weg zu mehr Biodiversität und Klimaschutz
Der NABU-Kompass 2030 zeigt auf, wie wir uns den Weg in eine Zukunft vorstellen, in der die Klimakrise und der rasante Verlust an Biodiversität gestoppt sein werden. Er beschreibt die Richtung und bietet Orientierung. Er wendet sich an die im NABU ehren- und hauptamtlich Engagierten, aber auch an Politik und Wirtschaft sowie letztendlich an alle, die einen Beitrag leisten wollen. Mit dem NABU-Kompass richten wir den Fokus auf den Natur- und Umweltschutz in Deutschland – im Wissen, dass unser Handeln hier ein wichtiger Hebel für den Schutz von Natur und Landschaft in anderen Ländern ist.
Wir sind zuversichtlich, dass wir gemeinschaftlich Veränderungen erreichen können – im Natur- und Artenschutz, im Klimaschutz und beim nachhaltigen Wirtschaften. Wir als NABU werden uns den damit verbundenen Herausforderungen weiterhin engagiert stellen und sind dafür gut gerüstet. Wir treten dafür ein, auf demokratischem, wissens- und wissenschaftsbasiertem sowie sozial gerechtem Weg die besten Lösungen zur Bewältigung der großen Umweltkrisen zu finden – auf lokaler sowie auf internationaler Ebene.
Was wir erreichen wollen:
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Gewässer: Rund 90 Prozent der Oberflächengewässer Deutschlands befinden sich in keinem „guten ökologischen Zustand“. Der NABU fordert: Fließgewässer mehr Dynamik geben und sie renaturieren. - Foto: NABU/Volker Gehrmann
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Wälder: Unsere Wälder müssen stabiler werden gegen Hitze, Dürre, Stürme, Waldbrände und Schädlingsbefall, dafür braucht es ein ökosystemorientiertes Waldmanagement. Der NABU fordert unter anderem den Umbau naturferner Wälder in naturnahe Mischwälder, die Verringerung der Nährstoffeinträge sowie die Verbesserung des Wasserhaushaltes. - Foto: NABU/Klemens Karkow
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Energiewende: Bis 2030 müssen naturverträgliche erneuerbare Energien einen viel größeren Beitrag zur Versorgung mit Strom, Wärme und Kraftstoffen leisten. Der NABU fordert unter anderem den Ausbau erneuerbarer Energien und der nötigen Infrastruktur und einen schnelleren Ausstieg aus der Kohle. - Foto: Kenneth Brockmann/pixelio.de
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Moore: Intakte Moore zählen zu den wertvollsten Wildnisgebieten und effektivsten Kohlenstoffspeichern. Allerdings sind sie weitgehend durch Entwässerung und den Abbau von Torf bedroht. Der NABU fordert unter anderem den sofortigen Stopp der Entwässerung der Moore und verpflichtende Vorgaben, um die Renaturierung voranzutreiben. - Foto: NABU/Marc Scharping
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Meere: Meeresschutz ist auch Klimaschutz, denn nur gesunde Meere können als Kohlenstoffsenken und Sauerstofflieferanten wirken. Der NABU fordert unter anderem einen Stopp des Schadstoffeintrags über Flüsse, der Ausbau der Windenergie auf See nur innerhalb der ökologischen Belastungsgrenzen und das Ende der Überfischung und zerstörerischer Fischereipraktiken. - Foto: imageBROKER.com/Holger Weitzel
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Urbane Landschaften: Die Versiegelung von Flächendarf nicht weiter voranschreiten. Daneben müssen unversiegelte urbane Lebensräume erhalten und verbessert werden. Der NABU fordert unter anderem die Kontrolle naturfördernder Maßnahmen durch die Kommunen, mehr naturnahe Grünanlagen und Gärten, Fassaden- und Dachbergrünung sowie Artenschutz an Gebäuden. Zudem soll das Baugesetzbuch geändert werden, sodass Flächen vor Bebauung geschützt werden. - Foto: Volker Gehrmann
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Artenvielfalt: In Deutschland gelten 34,6 Prozent der Tier-, Pflanzen- und Pilzarten als gefährdet oder ausgestorben. Doch wir brauchen die vielen unterschiedlichen Arten, denn sie sind unverzichtbare Teile der Ökosysteme. Der NABU fordert unter anderem, dass Arten in ihren Lebensräumen gesichert und Biotopverbünde einrichtet werden, den Schutz der Bestände, den Stopp deren Entnahme und Übernutzung und die Wiederansiedelung ausgerotteter Arten. - Foto: Frank Derer
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Ressourcen: Um den Ressourcenverbrauch zu verringern, brauchen wir Beiträge von Konsument*innen und Unternehmen sowie die richtigen politischen Rahmenbedingungen. Der NABU fordert unter anderem von Unternehmen, zukunftsfähige Produkte anzubieten, statt ökologische Fortschritte auszubremsen, um mehr Gewinne zu erzielen, und von der Politik die Schaffung einer Ordnung, die ökologische Rücksichtslosigkeit bestraft sowie die Etablierung eines funktionierenden Kreislaufsystems. - Foto: Helge May
Was ist der NABU-Kompass 2030?
Der NABU-Kompass soll uns Orientierung geben, wonach sich unsere ehren- und hauptamtliche Arbeit im NABU ausrichtet und mit dem wir über unsere Ziele informieren. Der NABU-Kompass 2030 dient als eine Art Dach für unsere thematischen Grundsatzprogramme und Positionspapiere. Er schreibt „Zukunftslandschaften“, auf die wir hin arbeiten.
Wie ist der NABU-Kompass entstanden?
Der NABU-Kompass 2030 ist das Ergebnis eines breiten Diskussionsprozesses im NABU. Ab Frühjahr 2020 gab es bundesweit drei Regionalkonferenzen, an denen insgesamt fast 200 NABU-Aktive teilgenommen haben. In vielen Workshops und Gesprächen haben sehr viele NABU-Aktive mit ihren Ideen, Vorschlägen und Textbausteinen zum Gelingen beigetragen. Zudem konnten sich im Sommer 2020 alle NABU-Mitglieder an einer Online-Konsultation beteiligen. Dabei wurden über 600 Kommentare eingereicht. Verabschiedet wurde der NABU-Kompass im November 2020 vom höchsten Gremium des NABU, der Bundesvertreterversammlung.
Wie geht es weiter?
Im Jahr 2021 wollen wir Strategien und Maßnahmen entwickeln, die uns auf dem Weg voranbringen, den der NABU-Kompass 2030 uns weist. Dabei wollen wir effektive Hebel identifizieren, die zum NABU passen. Um dies zu erreichen, fanden bereits zwei Workshops zum Grundsatzprogramm Artenschutz und zum Grundsatzprogramm Wald statt. Im Herbst wird es eine weitere Veranstaltung zum Thema Energie geben.
Hintergrund
Der NABU-Kompass 2030 ist das Ergebnis eines breiten Diskussionsprozesses im NABU. Ab Frühjahr 2020 gab es bundesweit drei Regionalkonferenzen, an denen insgesamt fast 200 Ehrenamtliche im NABU teilgenommen haben. In vielen Workshops und Gesprächen haben sehr viele NABU-Aktive mit ihren Ideen, Vorschlägen und Textbausteinen zum Gelingen beigetragen. Zudem konnten sich im Sommer 2020 alle NABU-Mitglieder an einer Online-Konsultation beteiligen. Dabei wurden über 600 Kommentare eingereicht.
Verabschiedet wurde der NABU-Kompass im November 2020 vom höchsten Gremium des NABU, der Bundesvertreterversammlung.
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