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Konsum und Klima: Diese Themen bewegen uns in der Adventszeit
Das waren die Einsendungen bei PlanetArtist
Danke an alle Teilnehmer*innen für so viel Kreativität und Interesse an PlanetArtist! Wir sind begeistert von den über 300 beeindruckenden und außergewöhnlichen Kunstwerken, die zum Thema Mensch und Natur eingereicht wurden. → Alle Kunstwerke im Überblick
True Dystopia? oder „Leise rieselt der Regen“
Es schneit nicht mehr. Jedenfalls nicht richtig. Wenn sich dann doch einmal ein paar Flocken dazu herablassen, die Nachmittagsstunden in einen Puderzuckernieselregen zu tauchen, werden eilig Schlitten aus den Kellern geholt. Kreischende Kufe wie Fingernagel auf Schiefertafel. UUUARRGGKKKK. So klingt das. Die Schneeregendecke ist hauchdünn. Es schneit nicht mehr. Jedenfalls nicht richtig. Die Kinder kennen Schneeballschlachten nur noch aus vergilbten Bilderbüchern und den unwirklich klingenden Geschichten der Großeltern, die man einst Generation Y nannte.
Das Gemälde „Satellitenbild - 2009“ zeigt eine Landschaft in Grönland, so wie es vor zehn Jahren als Satellitenbild bei Google-Maps zu sehen war. Heute, zehn Jahre später, sieht diese Landschaft völlig anders aus. Jeong-Eun Lee geht es um eine Transformation der Landschaft , verursacht durch den menschengemachten Klimawandel.
Johanna ist abgetaucht
Ein Strudel aus Menschen, Erwartungen, To Do’s, Konsumgütern, Last-Minuten-Schnäppchen und dem dahin eilenden Jahr. Ein Strudel, der sich fieberhaft um die eigene Achse dreht und alles verschluckt, was nicht niet- und nagelfest ist. Weihnachts-Shopping-Endspurt! Schnell, schneller, am schnellsten. Für die letzten Besorgungen bleibt nicht mehr viel Zeit. Mit über den Asphalt schleifenden Tüten quetschen sich Großstädter*innen in überfüllte Linienbusse. Und während in den Drogerie-Märkten hastig ein Familien-Fotokalender-Geschenk nach dem anderen (für die lieben Tanten und Onekl) aus den Automaten gepresst wird, die letzten Bücher-Gutscheine über den Ladentisch gehen, erschöpfte Eltern aus Spielzeuggeschäften gespült werden, sitzt Johanna in ihrer WG-Küche und isst Zimtsterne aus der Keksschale. Sie ist abgetaucht. Statt Stress-Geschenke-kaufen-Marathon hat sie sich einen Nachmittag Zeit genommen und ihren Eltern, ihrem Bruder, ihren Großeltern und ihrer besten Freundin einen Brief geschrieben. Mit besinnlichen Worten, guten Wünschen fürs nächste Jahr und einem PS: „Ich schenke dir 2020 mehr Zeit mit mir. Das klingt vielleicht ein bisschen egoistisch. Aber ich bin mir sicher, dass wir davon beide am meisten haben.“
Margit Wölk lädt mit ihrem Werk „Abgetaucht 5“ zu einem Perspektivwechsel ein. Wasser: Das ist der Ursprung des Lebens. Hier ein- und abzutauchen bringt uns diesem Ursprung näher, so Wölk. Vielleicht ist das Abtauchen ja ein nötiger Schritt, um in Zukunft andere, nachhaltigere Konsumentscheidungen zu treffen? Die Künstlerin mahnt aber auch: „Wenn wir mit dem wichtigsten Gut der Erde nicht nachhaltig umgehen, tauchen wir ab. Wir werden verschwinden.“
Teil des Systems
Schwere Bäuche. Zufriedene Gesichter. Selbstvergessen dreht die Pyramide im Wohnzimmer ihre Runden. Im immer gleichen, bleiernen Tempo. Immer im Kreis. „Na, ist ja schön, dass ihr alle satt geworden seid!“, unterbricht Onkel Werner die Stille. „Ähh, du etwa nicht?,“ fragt Anna perplex. Sein genervtes Gemurmel während des Essens hatte sie nicht bemerkt. Anna war zu sehr damit beschäftigt, ihre Bluse nicht mit Rotkohl zu bekleckern. „Ganz sicher nicht! Von diesem veganen Weihnachtsbraten-Dingsbums kann man ja nicht viel essen“, antwortet Werner und schmeiß theatralisch eine zusammengeknüllte Serviette auf den Tisch. „Jetzt versteh ich gar nichts mehr. Wir hatten doch darüber gesprochen, dieses Jahr mal ein paar Dinge anders zu machen“, mischt sich Tamara ein. „Genau!“, sagt Anna etwas hilflos. Tamara eilt ihr zu Hilfe: „Wir sind ja auch extra nicht mit dem Flugzeug angereist, wegen dem Klimawandel.“ „DES Klimawandels, Oma“, flüstert Annas kleiner Bruder Paul. Bei Werner reißt der Geduldsfaden – sofern er überhaupt mal einen hatte. „Jetzt reicht‘s mir aber echt. Diese ganze Besserwisserei! Früher, da war… “ Annas Wangen glühen. Sie sind bratapfelrot. „Boahh, ich kann dieses Gejammere nicht mehr hören. Stell dich beim nächsten Mal doch einfach selbst in die Küche! Ich geh an die frische Luft!“
Draußen ist es kühl, der Himmel klar. Anna hat ihre Jacke im Flur vergessen. Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Sollen sie doch drinnen ihren kleingeistigen Streit um verstaubte Gewohnheiten führen. Einatmen. Ausatmen. Ist da eine Sternschnuppe am Himmel? Und was ist das für ein strahlendes Ding? Jupiter? Saturn? Vielleicht auch nur die ISS. Einatmen. Ausatmen. Anna ist jetzt ganz ruhig. Sie ist Teil dieses großen, nicht fassbaren Systems, in dem jede*r Einzelne*r eine Verantwortung hat. Sie glaubt schon lange nicht mehr an den Weihnachtsmann, aber daran, die Welt Schritt für Schritt ein kleines bisschen besser machen zu können. Auch mit ihrem veganen Weihnachtsbraten-Dingsbums.
Robert Michalk hat gleich mehrere Kunstwerke aus der TrashArt-Motivreihe „Welt aus Plastik“ beim Wettberweb eingesendet. Auch die Arbeit „Unser Sonnensystem“ besteht zu 100 Prozent aus Elbwiesenmüll, der von der NAJU Dresden zur städtischen Elbwiesenreinigung in diesem Jahr gesammelt wurde. Der Künstler macht das Thema Plastikverschmutzung in Meeren, Flüssen und Wäldern mit diesem Werk – im wahrsten Sinne des Wortes – plastisch. Was man im Alttag tun kann? Weniger Abfall produzieren, mehr reparieren und Mülll richtig recyceln. Denn jede Handlung ist am Ende Teil eines Systems.
Das Christkind
Wie sie so gedankenversunken an der Stadtparkwiese steht, fast regungslos in ihrem schimmernden Abendkleid, wirkt sie im Hier und Jetzt etwas aus der Zeit gefallen. Hat sie etwa nichts Wichtiges zu erledigen? Es ist der 24. Dezember, 11.55 Uhr. Aber Christina hat das Verschenken aufgegeben. Hier im Park hat sie ihre Ruhe, eine kleine Insel des Friedens, wenn man es pathethisch ausdrücken möchte. Ein Mädchen im grünen Mantel reist sie aus ihren Gedanken. „Wer bist du?“, will es wissen und berührt dabei zaghaft den Saum ihres Haut Couture Kleids. Leises Rascheln. „Ich bin das Christkind!“, antwortet Christina nicht ohne Stolz. Die Mutter zieht ihre Tochter weg, murmelt „Komm weiter! Die Frau ist verrückt…“ Dann eilen die beiden mit schwer beladenen Plastiktüten Richtung Bushaltestelle.
In ihrer Arbeit „Haute Couture oder doch nur Schrott?“ beschäftigt sich Julia von der Lohe mit dem Thema Konsum. Warum wird Plastik verschwendet? Warum gelangen ungelesene Zeitungen einfach so im Müll? Die Künstlerin zeigt mit ihrem Kunstwerk, wie viel Potential in unserem Müll steckt.
Texte: Laura-Sophia Schulz
Unser Alltag ist voller Fake News und Verschwörungstheorien. Auch zur Klimakrise werden immer mehr Mythen gestreut wie „1,5 Grad ist doch gar nicht viel“ und „andere Länder sind schuld“. Wir geben fundierte Antworten auf Mythen rund um die Klimakrise. Mehr →
Politik, Wirtschaft und Verbände entwickeln verschiedene Szenarien zur Abmilderung der globalen Erwärmung. Im Zuge dieser Diskussion müssen Moore eine ihrer Bedeutung als Kohlenstofflager und -speicher angemessene Rolle erfahren. Mehr →
Die natürlichen Ressourcen der Erde sind begrenzt. Eine Veränderung der Politik und Wirtschaftsweise in den Industrieländern ist unerlässlich an, um die Schätze der Erde dauerhaft nutzen zu können. Mehr →
Ob Biomüll, Altpapier, Kunststoff oder Glas - gut getrennt ist halb recycelt. Doch welcher Müll gehört in welche Tonne? Testen Sie Ihr Wissen beim großen NABU-Mülltrennungsquiz! Schaffen Sie es, alle zehn Fragen richtig zu beantworten? Mehr →