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Gelder aus Handel mit Verschmutzungsrechten in Naturschutz investieren
09. November 2008 - Auf der Bundesdelegiertenversammlung, die am Wochenende in Frankfurt am Main stattfand, hat der NABU die Bundesregierung aufgefordert, einen Teil der Gelder aus dem Handel mit Verschmutzungsrechten in den Naturschutz zu investieren.
„Mindestens 30 Prozent aus den Erlösen des Emissionshandels müssen in den Erhalt von Wäldern und Mooren sowie in Maßnahmen zu einer umweltgerechteren und an die Erfordernisse des Klimawandels angepassten Landnutzung fließen“, forderte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Zwei Drittel der Gelder sollten internationalen, ein Drittel nationalen Naturschutzmaßnahmen zugute kommen. Ab 2013 werden europaweit voraussichtlich 100 Prozent der Emissionsberechtigungen für den Stromsektor und wahrscheinlich 20 Prozent für die energieintensiven Industrien versteigert. Über die Verwendung der Versteigerungserlöse wird derzeit intensiv diskutiert.
„Wenn wir über Klimaschutz reden, müssen wir über Naturschutz reden. Wälder und Moore sind natürliche Kohlenstoffspeicher und garantieren eine ausreichende Wasserversorgung. Für ihren Schutz sind die Erlöse aus dem Emissionshandel mehr als gut investiert“, betonte Tschimpke. Allein in Deutschland sind jährlich mindestens eine Milliarde Euro erforderlich, um intakte Ökosysteme - die zunehmend auch durch den Klimawandel belastet werden - aufrechtzuerhalten. Die Mittel aus dem Emissionshandel wären daher ein sinnvolles Finanzierungsinstrument für den Erhalt der biologischen Vielfalt und damit zum Klimaschutz.
In der Hessischen Landespolitik sprach sich der NABU für klarere Zielvorgaben des Umweltministeriums beim Naturschutz im Wald aus: „Der Dauerstreit mit dem Landesbetrieb Hessen-Forst wegen übermäßiger Holzeinschläge kann nur beigelegt werden, wenn Minister Dietzel den Nutzungsverzicht auf zehn Prozent der Staatswaldfläche klar anordnet“, sagte der Landesvorsitzende des NABU Hessen, Gerhard Eppler. Diesen Anteil von Naturwaldentwicklung verlange die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt. Der NABU erwartet „eine kraftvolle Umsetzung des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000“. Das Instrument und die Schutzgebiete seien gegeben, aber die Umsetzung noch unzureichend.