Eine neue Ära für Flüsse und Auen?

Was ist drin und dran am Bundesprogramm Blaues Band? - Politisches Mittagsgespräch am 16. Februar 2017

Nach der Begrüßung und einer Einleitung durch NABU-Präsident Olaf Tschimpke stellten Dr. Dirk Engelbart vom Bundesverkehrsministerium und Alfred Maria Walter vom Bundesumweltministerium die Eckpunkte des „Bundesprogramms (BP) Blaues Band Deutschland“ vor.

Priorität hätten dabei zunächst die nötigen rechtlichen und organisatorischen Anpassungen bis zum Jahr 2020. Zudem werde ein zusätzliches Auenförderprogramm aufgestellt. Kern der Umsetzungsstrategie seien die Maßnahmen: „ökologische Trittsteine“ an Flüssen, die von großer Bedeutung für den Güterverkehr sind sowie großräumigere Renaturierungen an Flüssen, die nicht mehr von Güterschiffen befahren werden.

Dr. Andreas Anlauf von der Bundesanstalt für Gewässerkunde erläuterte in seinem Vortrag, wie der Renaturierungsbedarf und die Umsetzungsmöglichkeiten für das Bundesprogramm abgeschätzt wurden.

Der Vortragsblock wurde von Dr. Simone Langhans mit einem Vortrag zu dem Planungsinstrument MARXAN abgerundet. Die Software leistet in Kombination mit lokalem Expertenwissen einen interessanten Ansatz, um Renaturierungsmaßnahmen ökologisch und kosteneffizient optimal zu steuern und zu priorisieren. Angesichts der begrenzten finanziellen Mitteln des Bundesprogramms ein wichtiges Thema, mit dem sich auch die Bundesbehörden in Zukunft beschäftigen müssen.

Beginn einer neuen Ära

In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Dr. Kathrin Blaufuß von der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Till Hopf vom NABU, Dr. Elsa Nickel vom Bundesumweltministerium und Reinhardt Klingen vom Bundesverkehrsministerium wurde das Bundesprogramm Blaues Band in einem größerem Zusammenhang diskutiert. Begriffe wie „neue Ära“ und „Paradigmenwechsel“ fielen, aber auch die Aufforderung „Geduld zu haben“ und die Warnung, nicht anderswo Gesetze zu schaffen, die die Planungen des Bundesprogramms Blaues Band konterkarieren könnten.

Mehr zum Thema