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Jahresbericht 2004 weist einen Umsatz von 19,4 Millionen Euro aus
Der NABU konnte auch im Jahr 2004 auf breite Unterstützung aus der Bevölkerung bauen und seine Mitgliederzahl gegenüber dem Vorjahr leicht steigern. Zum Jahresende 2004 zählte der NABU 393.912 Mitglieder, was einem leichten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr (390.711) entspricht. "Der NABU hat damit weiterhin ein sicheres Fundament für seine Arbeit für Mensch und Natur", freute NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich des in Berlin vorgestellten Jahresberichts 2004.
Die Mitgliedsbeiträge steuerten mit 12,7 Millionen Euro auch im vergangenen Jahr mit 65 Prozent den Hauptteil zum Gesamtertrag von 19,4 Millionen Euro (Vorjahr: 18 Millionen Euro) bei. Auch der Spendenertrag lag 2004 mit 3,4 Millionen Euro über dem Vorjahr (2,2 Millionen Euro). Mit 6,3 Millionen Euro setzte der NABU den größten Teil seiner Einnahmen für Projekte und Aktionen der NABU-Gruppen und den Naturschutz vor Ort ein.
Der NABU-Präsident nutzte die Präsentation des Jahresberichtes für einen umweltpolitischen Rück- und Ausblick. So seien im vergangenen Jahr mit der nationalen Umsetzung der EU-Agrarreform und der Verabschiedung des Gentechnikgesetzes zwei langjährige NABU-Forderungen endlich erfüllt worden. Die Umsetzung der Agrarreform bezeichnete Tschimpke als grundlegenden Wechsel in der nationalen Agrarpolitik. Beim Gentechnikgesetz stecke der Teufel allerdings in den Details: "Die Verwässerungs- und Blockadestrategie vor allem der Bundesländer könnte dazu führen, dass es künftig ausgerechnet in wertvollen Naturschutzgebieten zu unberechenbaren Kontaminationen mit gentechnisch veränderten Organismen kommt".
Uneingelöst blieb das Versprechen der rot-grünen Bundesregierung eines neuen Bundesjagd- und Bundeswaldgesetzes. "Hier ist die große Chance vertan worden, den Jahrzehnte dauernden Reformstau im Jagdrecht und beim Bundeswaldgesetz zu beenden", kritisierte der NABU-Präsident. Es sei ungewiss, ob die längst überfällige Novellierung beider Gesetze unter einer möglichen neuen Bundesregierung auf die Tagesordnung komme. Auch umweltverträgliche Verkehrspolitik sei bislang Illusion geblieben. Zusätzlich habe das Maut-Debakel die dringend notwendige Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene verzögert.
Mit Blick auf die mögliche Bundestagswahl im September warnte der NABU die politisch Verantwortlichen davor, den Natur- und Umweltschutz tagespolitischen Beliebigkeiten unterzuordnen. "Manche Landesregierungen scheinen den Natur- und Umweltschutz nicht mehr als Gestaltungsaufgabe, sondern als lästiges Beiwerk zu begreifen", so Tschimpke. Anders lasse sich zum Beispiel die schleppende Umsetzung des Bundesnaturschutzgesetzes nicht erklären. Unbegreiflich sei auch die vielerorts gängige Praxis der finanziellen Austrocknung von Naturschutzaufgaben oder der wiederholte Versuch einzelner Politiker, eine vermeintliche Frontstellung zwischen Ökonomie und Ökologie aufzubauen. Eine der größten Herausforderungen für eine künftige Bundesregierung bleibt aus Sicht des NABU der nationale und globale Klimaschutz. Der NABU fordert die Reduzierung des deutschen Kohlendioxid-Ausstoßes bis 2020 um 40 Prozent.
"Naturschutz bleibt eine zentrale Aufgabe zur Sicherung unser aller Lebensgrundlagen. Der NABU wird alle Parteien daran messen, wie sie sich dieser Aufgabe stellen", sagte Tschimpke abschließend. Der NABU setze sich für den Schutz vielfältiger Lebensräume und Arten ebenso ein wie für gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und den schonenden Umgang mit endlichen Ressourcen. Ein ganz besonderer Dank gehe daher an die rund 25.000 ehrenamtlichen Aktiven im NABU, die jedes Jahr mit ihrer Arbeit einen unschätzbaren Beitrag für die Ziele des Verbandes leisteten.
Beitrag erstellt am 18. August 2005.