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Jetzt spenden!Leichte Nutzfahrzeuge: CO2-Grenzwerte und Elektrifizierung zur Emissionsminderung nötig
Abgasskandal und Klimaschutzziele erfordern eine Abkehr von der Dieseltechnologie
Leichte Nutzfahrzeuge, auch Transporter oder Vans genannt, machen mit 27 Millionen Fahrzeugen rund 10 Prozent des Fahrzeugbestands in Europa aus und verursachen so etwa ein Zehntel der verkehrsbedingten CO2-Emissionen. Hinzu kommen die Luftschadstoffemissionen des Diesel-dominierten Lieferverkehrs, die gerade in Städten und Ballungsräumen deutlich zur lokalen Abgasbelastung beitragen. Angesichts eines stetig zunehmenden Transportaufkommens müssen dringend umwelt- und klimafreundliche Alternativen zum Verbrennungsmotor gestärkt werden. Zwar stehen bereits heute vereinzelt – gerade im unteren Segment – Alternativen zur Verfügung, bei der Entwicklung emissionsarmer Fahrzeuge hinken aber gerade die deutschen Hersteller jedoch deutlich hinterher. Ambitionierte Verbrauchsvorgaben in Form von CO2-Grenzwerten und verbindliche Quoten für Niedrigemissionsfahrzeuge könnten dies ändern und so Mobilitätsansprüche mit Klima- und Gesundheitsschutz versöhnen.
Derzeit laufen in Brüssel Verhandlungen, in denen der künftige Kraftstoffverbauch von Pkw, aber auch leichten Nutzfahrzeugen festgelegt wird. Die Europäische Kommission hat nun einen Novellierungsvorschlag für die CO2-Grenzwertverordnung für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge für die Zeit nach 2021 vorgelegt. Dieser sieht analog zu den vorgeschlagenen Grenzwerten für Pkw, eine Verringerung der CO2-Emissionen von 15 Prozent bis 2025 und 30 Prozent bis 2030 vor. Darüber hinaus sollen 15 bis 30 Prozent der verkauften Fahrzeuge in den jeweiligen Jahren Niedrig- und Nullemissionsfahrzeuge (ZLEV) sein. Das vorgeschlagene Minderungsziel passt in keinster Weise zu den Klimazielen Deutschlands und wäre zugleich ein fatales Signal an die Automobilhersteller, die spätestens jetzt konsequent um die Entwicklung emissionsarmer und -freier Antriebe für diese Fahrzeugklasse angehen müssten, um in internationalen Wettbewerb künftig bestehen zu können. Denn längst werden weltweit die Weichen in Richtung Elektromobilität gestellt, während Europa ins Hintertreffen zu geraten droht.
Der NABU sieht hier akuten Nachbesserungsbedarf und erwartet von der Bundesregierung daher vor allem eine Steigerung des Ambitionsniveaus: So sind Vorgaben von mindestens 25 Prozent Reduktionsminderung in 2025 und 60-70 Prozent in 2030 nötig, um Deutschlands Klimaschutzziele zu erfüllen. Darüber hinaus wäre eine verbindliche Quote für besonders emissionsarme Elektroautos hilfreich, um die Entwicklung und den Markthochlauf entsprechender Fahrzeuge zu fördern. Eine solche Vorgabe würde alle Hersteller verpflichten, konsequent die Umstellung der Modellpalette in Richtung rein elektrischer Antriebe voranzutreiben und damit zugleich Planungs- und Investitionssicherheit für den bedarfsgerechten Aufbau der Ladeinfrastruktur, der Netzertüchtigung sowie dem naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien für den Verkehrssektor Investitionssicherheit gegeben wäre.
Wie bekommt man Umwelt- und Klimaschutz mit den Mobilitätsanforderungen des 21. Jahrhunderts unter einen Hut? An welchen Zielen orientiert sich die Arbeit des NABU in der Verkehrspolitik? Antworten finden sich in einem Papier, das der NABU zusammen mit anderen Organisationen formuliert hat. Mehr →