8 Hektar junger Eichenwald stehen am Tollensesee zum Verkauf. Genau jetzt zum Fest. Wenn wir sie gemeinsam erwerben, kann er sich zum für alle Zeit ungestörten, artenreichen Urwald entwickeln.
Jetzt spenden!LNG als Schiffstreibstoff
Besser für die Luft, schlecht fürs Klima
Die Senkung von Luftschadstoff- und Klimagasemissionen ist endlich auch ein drängendes Thema für die Schifffahrt geworden. Auch wenn das Schiff gemessen an den Kohlendioxid-Emissionen (CO2) pro Tonnenkilometer als vergleichsweise klimafreundlicher Verkehrsträger gilt, fällt die Umweltbilanz im Bereich der Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid, Stickoxide und Rußpartikel deutlich schlechter aus.
Als eine mögliche Lösung wird der Einsatz von LNG (engl. liquefied natural gas, Flüssigerdgas) als maritimer Kraftstoff diskutiert. Dies insbesondere auch vor dem Hintergrund der Grenzwerte für Schwefel- und Stickoxide auf globaler Ebene. Wichtige Fragen zur Umweltbilanz, Lifecycle-Betrachtung und Infrastruktur werden oft jedoch nicht ausreichend diskutiert oder sind noch ungeklärt. Der NABU hat den Anspruch, eine Technologie ganzheitlich auf ihre ökologischen Auswirkungen und Risiken für Mensch und Umwelt zu bewerten.
Das heute primär als Schiffstreibstoff eingesetzte Schweröl, aber auch der höherwertigere Marinediesel verursachen aufgrund ihrer Abgase, aber auch im Falle von Havarien enorme Umweltbelastungen. Eine Alternative ist unumgänglich, wenn die Schifffahrt als das zentrale Transportmittel einer globalisierten Weltwirtschaft eine ökologisch verträgliche Zukunft haben soll. Neben Diesel mit umfassender Abgasnachbehandlung könnten elektrische Antriebskomponenten in Kombination mit erneuerbaren Energien, synthetischen Kraftstoffen auf Basis regenerativer Energie sowie Windantriebe in Zukunft erhebliche Beiträge leisten, um Luftschadstoffe und klimawirksame Emissionen aus der Schifffahrt zu mindern.
Entweichendes Methan: starke Wirkung aufs Klima
LNG darf im Hinblick auf einen weitestgehend dekarbonisierten Verkehrssektor im Jahr 2050 jedoch keine zentrale Rolle in der Schifffahrt einnehmen. Während LNG durch den niedrigen Preis und geringe Luftschadstoff-Emissionen als Treibstoff in der Schifffahrt diskutiert wurde, ist der dabei nicht zu verhindernde Methanschlupf ein wahrer Klimakiller. Denn das den Schiffen entweichende Methan hat eine 86-Mal stärkere Klimawirkung als CO2. Die Klimabilanz von LNG verschlechtert sich durch diesen Effekt grundlegend und kann laut einer Studie des International Council for Clean Transportation (ICCT) mit Schweröl und Marinediesel auf eine Stufe gestellt werden.
Gerade bei Kreuzfahrtschiffen kann die Klimabilanz mit LNG sogar schlechter ausfallen als mit Diesel, da die hier genutzten Motoren besonders viel Methanemissionen verursachen. Aufgrund der langen Lebensdauer von Schiffen (ca. 20-40 Jahre) bietet eine Umstellung auf LNG die Gefahr langfristiger Lock-in-Effekte für fossiles Erdgas. Die Argumentation, dass LNG als „Übergangstechnologie“ diene, trägt so jedenfalls nicht. Die Erhöhung der Attraktivität klimafreundlicherer Treibstoffe, insbesondere Wasserstoff, Ammoniak oder Methanol, wäre stattdessen entscheidend, um diese schnell in großem Mengen verfügbar zu machen.
weitere themen
Immer mehr Schiffsbetreiber greifen aus Gründen des Klimaschutzes auf LNG als Treibstoff zurück. Doch das Flüssigerdgas entpuppt sich als schädlicher Irrweg, denn es verursacht Methanemissionen, die bis zu 82-mal klimaschädlicher sind als CO₂. Mehr →
Die Bundesregierung verkauft flüssiges Erdgas als die Lösung der vom russischen Krieg ausgelösten Energiekrise. Dafür werden mit einer Vielzahl an LNG-Terminals und Pipelines langfristig Tatsachen geschaffen. Dies wird aber weder der Klima- noch der Energiekrise gerecht. Mehr →
Die Schifffahrt ist einer der Hauptverursacher der Luftverschmutzung in Europa. Ohne Gegenmaßnahmen werden die klima- und gesundheitsschädlichen Abgase von Kreuzfahrt- und Frachtschiffen im Jahr 2020 die Emissionen aller anderen Quellen in der EU übertreffen. Mehr →
Wer glaubt, Containerschiffe seien eine klimafreundliche Transportalternative, der liegt falsch. Täglich stoßen die Hochseeschiffe tonnenweise Schadstoffe aus und verschmutzen unsere Luft schwer. Mehr →
Damit die Schifffahrt zukunftsfähig wird, ist der Umstieg auf emissionsfreie Antriebstechnologien bis spätestens zum Jahr 2040 maßgeblich. Dabei kann die Innovationsfähigkeit einiger Anbieter zum Impuls- und Taktgeber der gesamten Hochseeschifffahrt werden. Mehr →