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Strengere Klimaschutzvorgaben in der Seeschifffahrt nötig
Neunzig Prozent des internationalen Warenhandels wird per Schiff transportiert. Pro Container oder pro transportierter Einheit ist der Schiffstransport oft die effizienteste Transportlösung. Dennoch tragen die CO2-Emissionen der internationalen Schifffahrt mit derzeit rund drei Prozent erheblich zur Klimakrise bei. Wäre die Schifffahrt ein Staat, stünde sie bereits heute an sechster Stelle aller CO2-Emittenten weltweit, noch vor Deutschland.
Dabei gehen sämtliche Prognosen von einer weiteren Zunahme des Schiffsverkehrs aus: Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) etwa rechnet mit einer Steigerung von 50 bis 250 Prozent bis 2050 im Vergleich zu 2012. Ohne einen tiefgreifenden Wandel bei Antriebstechnologien, Treibstoffen und der Energieeffizienz wird der Anteil der Schifffahrt damit bis 2050 auf etwa 17 Prozent an den weltweiten CO2-Emissionen ansteigen.
Im Jahr 2018 hat die IMO ihre erste Treibhausgasminderungsstrategie beschlossen. Diese sieht eine Halbierung der CO2-Emissionen bis 2050 im Vergleich zum Jahr 2008 vor. Bisher fehlen aber konkrete Mechanismen, um die Erreichung des Ziels sicherzustellen. Bis 2023 ist vereinbart, einen Katalog kurzfristig wirksamer Maßnahmen („short-term measures“) zu beschließen, die den Treibhausgasausstoß zunächst durch Veränderungen im Schiffsbetrieb und Effizienzsteigerungen drastisch reduzieren können. Im Anschluss bis 2030 sollen dann die mittelfristigen Maßnahmen („midterm measures“) und die langfristigen Maßnahmen („longterm measures“) nach 2030 beschlossen werden.
Deutschland ist ein relevanter Akteur bei den internationalen Verhandlungen, denn die deutsche Handelsflotte umfasst ungefähr 2.400 Schiffe der weltweit ca. 90.000, wovon allerdings nur ungefähr 230 Schiffe unter deutscher Flagge fahren. Die deutsche Containerflotte ist nach Kapazität sogar die weltweit größte Flotte.
Anfang der 2020er Jahre werden bei den IMO-Verhandlungen die Weichen gestellt, ob und welche wirksamen Maßnahmen zum Klimaschutz in der Seeschifffahrt ergriffen werden. Deutschland als wichtiges EU-Mitglied und als große Schifffahrtsnation spielt hier eine tragende Rolle. Die deutsche Position unter der Federführung des Verkehrsministeriums muss ambitionierte Maßnahmen einbringen oder unterstützen. Dabei sind zeitnahe Maßnahmen dringend nötig, die über die von der IMO vorgeschlagene Reduzierung des Treibhausgasausstoßes um lediglich 50 Prozent hinausgehen. Ziele müssen vereinbart und auch erreicht werden, die dem Pariser Klimaschutzabkommen nicht entgegenstehen. Die bisherigen Beschlüsse der IMO sind keinesfalls ausreichend, um notwendige Klimaschutzmaßnahmen in der Seeschifffahrt umzusetzen. Insbesondere die Ergebnisse der Klimaverhandlungen im Juni 2021 sind als extrem enttäuschend anzusehen.
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