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Jetzt spenden!Clean Air in Ports: Barcelona
5. Workshop im Rahmen des 9. GreenPorts Congress in Spanien
Am 16. Oktober 2014 fand der fünfte Workshop “Clean Air in Ports” des NABU als Teil des GreenPort Congress in Barcelona statt. Die jährlich stattfindende Konferenz befasst sich mit allen Aspekten der Umweltperformance von Häfen und zieht Fachleute und Praktiker aus Europa und der ganzen Welt an. So sind Hafenbehörden, Hersteller von technischen Lösungen und Schiffseigner genauso vertreten wie Beamte politischer Institutionen, nicht zuletzt der EU-Kommission, um sich über aktuelle Entwicklungen und ihre diesbezüglichen Erfahrungen auszutauschen.
Da der NABU seit Jahren erfolgreich an der Verbesserung der Luftqualität in europäischen Häfen arbeitet, wurde der Umweltverband von den Organisatoren eingeladen, sein vom LIFE+-Programm gefördertes Projekt „Clean Air in Ports“ vorzustellen und einen Workshop zum Thema „Luftqualität“ zu moderieren. Zuvor hatte Caroline de Clock von der Europäischen Kommission (DG Move) noch einmal deutlich gemacht, welch gravierendes Problem die hohe Luftschadstoffbelastung für die europäische Bevölkerung darstellt und welche Schritte die EU unternimmt, um die Emissionen aller Quellen zu senken. Nach wie vor werden in weiten Teilen Europas nicht die gesetzlich vorgeschriebenen Standards eingehalten, die wiederum ihrerseits hinter den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zurückbleiben.
Der Workshop wurde von weit über der Hälfte aller anwesenden Konferenzteilnehmer besucht und verdeutlichte allein dadurch die Aufmerksamkeit, die dem Thema „Luftqualität in Häfen“ in der aktuellen Diskussion in Fachkreisen beigemessen wird. Der NABU nahm die Gelegenheit war, um vor den versammelten Fachleuten aus führenden Hafenvertretern und Kommissionsmitarbeitern die Dringlichkeit des Anliegens zu betonen und ein rasches Handeln einzufordern, mit dem die negativen Auswirkungen der Hafenwirtschaft auf die menschliche Gesundheit, Umwelt und Klima nachhaltig begrenzt werden können.
Charles Haine (Royal Haskoning DHV) erläuterte in seinem Impulsreferat einen exemplarischen Stakeholderprozess, mit dem ein Emissionsinventar für ein Containerterminal erstellt wurde. Lorène Grandidier (Schneider Electric) präsentierte technische Lösungen wie die landseitige Stromversorgung in Häfen, die derzeit als vielversprechender Baustein zur lokalen Emissionsminderung diskutiert wird. Der Geschäftsführer der „Baltic Ports Organisation“, Bogdan Oldakowski, legte dar, welche Chancen und Herausforderungen mit dem Aufbau einer LNG-Infrastruktur in den Anrainerstaaten der Ostsee verbunden sind. Mit Noemi Perez vom Institut für Umweltforschung der Universität Barcelona war auch die Wissenschaft vertreten. Die Forscherin stellte eine INTERREG-Studie vor, die die ein System zur Erfassung von Luftschadstoffen wie NOx, SOx und PM in Hafenstädten von fünf EU-Staaten im Mittelmeerraum untersucht hat.
Drei Elemente wurden während des Workshops besonders intensiv diskutiert: Zum einen der Bereich der technischen Lösungen wie Landstromversorgung und der Aufbau einer Infrastruktur für Flüssiggas, zum anderen die maßgebliche Bedeutung von gesetzlichen Regularien und ihrer Implementierung sowie die Relevanz unabhängiger Forschung als profunde Grundlage für Entscheider. Einig waren sich jedoch alle Teilnehmer darin, dass sowohl der signifikante Beitrag von Luftschadstoffen im Bereich des Hafens, als auch die kommende Verschärfung der SECA-Regelung ab Januar 2015 die wesentlichen Treiber weiterer Entwicklungen sein werden. Luftverschmutzung sowie die entsprechenden technischen und rechtlichen Reduktionsmöglichkeiten werden mittlerweile als eines der Top-Themen auf den Agenden der Hafen- und Schiffsbetreiber gesehen, die es zügig in den Griff zu kriegen gilt.
Sämtliche Inputs und Ergebnisse fließen in das NABU Arbeitspapier „Clean Air in Ports“ ein, das sukzessive Best-Practise-Beispiele aus dem Bereich der Luftreinhaltepolitik für Häfen sammelt. Es steht ab Mai 2015 zum Download bereit.
Weitere Informationen
Ob Kreuzfahrt- und Containerschiffe, Fähren, Schlepper oder Ausflugsdampfer – alle pusten große Mengen Luftschadstoffe in die Umgebung. Trotzdem werden derzeit keine ausreichend effektive Maßnahmen, ergriffen, um die Anwohner vor den giftigen Abgasen zu schützen. Mehr →