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Jetzt NABU-Mitglied werden!Ressourceneffizienz
Neue politische Leitlinie?
Der Ressourcenverbrauch in den Industriestaaten, das globale Bevölkerungswachstum, sowie das Wirtschaftswachstum in vielen Entwicklungs- und Schwellenländer erhöhen den Druck auf die natürlichen Ressourcen immer stärker. Dies hat zu einem ökologischen und ökonomischen Krisengeflecht geführt: große Regenwaldflächen werden für Biokraftstoffplantagen abgeholzt, die Biodiversität geht zurück und Staaten konkurrieren zunehmend um den Zugang zu Rohstoffen, Wasser und Fläche, Rohstoffpreise steigen und schwanken zugleich stark. Darüber hinaus werden Rohstoffe, die nicht zuletzt für Umwelttechnologien essentiell sind, zunehmend knapp.
Laut Berechnungen des Ressourcenpanels der Vereinten Nationen (International Resource Panel) wird sich der weltweite Ressourcenverbrauch bis 2050 nochmals verdreifachen, wenn wir weiterhin wirtschaften wie bisher. Das bedeutet, dass in Deutschland der jährliche Ressourcenverbrauch in Zukunft auf einen Bruchteil des gegenwärtigen Verbrauchs sinken muss, damit wir generationengerecht leben.
Ressourceneffizienz ist dabei in mehreren politischen Strategien zur politischen Leitlinie erklärt worden, um diese Herausforderungen anzugehen. Der Kern der Effizienzstrategie besteht darin, weniger natürliche Ressourcen zu verbrauchen, um Produkte und Dienstleistungen auf dem Markt anbieten zu können. Die Effizienzstrategie zielt im Wesentlichen darauf ab, die ökologischen Risiken durch umwelttechnologischen Fortschritt zu beheben.
So unabdingbar Ressourceneffizienz ist – sie kann nur eine Kernstrategie zum Schutz der natürlichen Ressourcen darstellen und nicht als neues Paradigma zur Lösung der genannten Probleme gelten. So laufen Effizienzgewinne paradoxerweise Gefahr, durch einen verstärkten Konsum wieder zunichte gemacht zu werden (sogenannter „Rebound-Effekt“). Beispielsweise verstärkt ein effizienter Automotor die Tendenz, das Auto öfter zu nutzen, da die Spritkosten sinken. Ressourceneffizienz darf daher nicht isoliert betrachtet werden. Vielmehr kommt es auch darauf an, Ressourceneffizienz mit ressourcenleichten Lebensstilen zu verbinden. Das heißt: Nicht nur Ressourceneffizienz, sondern auch Suffizienz sind unabdingbare Bestandteile eines generationengerechten Wohlstands.
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