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NABU entwirft Kennzeichnungen für Getränkeverpackungen
Umweltfreundliche Getränkeverpackungen sind seit längerem ein politisches Thema und wurden bei der Ausarbeitung des Verpackungsgesetzes wieder stärker in den öffentlichen Fokus genommen. Mit einer aktuellen Mehrwegquote von nur noch knapp über 40 Prozent auf dem Getränkemarkt ist überdeutlich, dass es verbindliche Maßnahmen braucht, um die rohstoffverschwendende Einwegflut von Plastikflaschen und Dosen einzudämmen.
Der NABU fordert, eine verbindliche Mehrwegquote von 70 Prozent einzuführen, die dann schrittweise erhöht werden sollte. Um wirtschaftliche Anreize zu schaffen und die Mehrwegabfüller zu fördern, schlägt der NABU vor, eine Getränkeverpackungssteuer einzuführen sowie die privaten Einnahmen aus dem Pfandschlupf der öffentlichen Hand zuzuführen.
Kennzeichnungen und andere Maßnahmen
Die Bundesregierung sowie Vertreter der Getränkewirtschaft und des Handels scheuen diese Maßnahmen. Sie schlagen stattdessen die Kennzeichnung von Getränkeverpackungen am Regal als effektives Mittel vor, um Verbraucher und Verbraucherinnen gut über die Umweltfreundlichkeit von Flaschen, Kartons und Dosen aufzuklären.
Aus Sicht des NABU können Kennzeichnungen für Getränkeverpackungen aber erst Wirkung entfalten, wenn sie Teil eines klugen Maßnahmenbündels aus verpflichtender Mehrwegquote und finanziellen Lenkungsinstrumenten sind. Außerdem müssen sie aussagekräftig sein, damit der Verbraucher weiß, ob er eine umweltfreundliche oder rohstoffverschwendende Verpackung in Händen hält. Und: Sie müssen klar sichtbar in allen Verkaufsstellen für Getränkeverpackungen sowie im Online-Handel sein. Schließlich sollten sie nicht durch finanzkräftige Werbekampagnen der Einwegindustrie konterkariert werden, welche Einwegdose und -plastikflasche über Gebühr loben.
Verbraucherfreundliche Kennzeichnungen für Getränkeverpackungen
Im Jahr 2016 stellten Handel und Getränkeindustrie eine freiwillige Initiative vor, um die Verbraucher mit Kennzeichnungen zu Einweg und Pfand auf den pfandpflichtigen Einwegflaschen zu informieren. Aussagen über die Umweltfreundlichkeit wurden dabei nicht getroffen. Um wiederum die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen, reicht es Getränkeverpackungen mit 25 Cent Pflichtpfand „in unmittelbarer Nähe zur Getränkeverpackung“ den Hinweis „EINWEG“ oder „MEHRWEG“ geben. In der Praxis gehen die Hinweise, selbst wenn sie direkt unter der Getränkeverpackung am Regal angebracht werden, zwischen den Preisauszeichnungen unter. Es müssen keine visuell ansprechenden Hinweise gegeben werden und auch keine Infos zur ökologischen Einschätzung der jeweiligen Getränkeverpackung.
Der NABU hat daher eigene Kennzeichnungen entwickelt, die klar darüber informieren, wie umweltfreundlich Flasche, Dose und Getränkekarton sind. Diese Kennzeichnungen können am Regal sowie im Online-Handel frei genutzt werden und der NABU lädt umweltbewusste Händler dazu ein, diese Kennzeichnungen auch anzubringen. Das wäre zwar nur ein kleiner Schritt, könnte aber den Stein ins Rollen bringen und Kunden wieder verstärkt zur Mehrweg und Getränkekarton greifen lassen.
Hier können Sie die verschiedenen Kennzeichnungen im TIFF-Format herunterladen:
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