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Haselnüsse sammeln und verarbeiten
Jetzt ist es wieder soweit: Scharen von Menschen pilgern in Wälder um Pilze zu sammeln, letzte Brombeeren am Wegesrand zu pflücken oder Äpfel auf Streuobstwiesen zu ernten. Wer aufmerksam spazieren geht, dem werden außerdem die Mengen an Früchte der Gemeinen Haselnuss auffallen. Schon in der Steinzeit hat die Haselnuss die Menschen ernährt. Heute kennen die meisten sie nur aus dem Supermarkt, am besten bereits gemahlen (dort stammen sie aber meist von der Lambertshasel). Dabei gibt es wildwachsende Haselsträucher ohne Ende, man muss nur zugreifen oder schütteln. Dieses Jahr scheinen sie besonders reich zu tragen.
Haselnüsse schmecken allen
Haselnüsse sind wie fast alle Nussarten sehr gesund. Sie liefern Proteine und gesunde Fette, außerdem Vitamine, Kalcium und Eisen.
Kein Wunder, dass Vögel, Mäuse und Eichhörnchen Haselnussfans sind. Auch zahlreiche Insekten ernähren sich von Blättern und Früchten der Hasel. Am bekanntesten ist wohl der Haselnussbohrer. Sein Name stammt von seiner Larve, die sich in die Haselnüsse bohrt. Die Nüsschen mit Loch sind also nicht mehr genießbar und sorgen für die sprichwörtlich „hohle Nuss“.
Rezept für Haselnusslikör
250 Gramm frische Haselnüsse
3/4 Liter Weinbrand
1 Stange Zimt
2 Nelken
1/2 Vanilleschote (ausgeschabt)
180 Gramm Zucker
Zubereitung: Die Nüsse klein schneiden und in eine weite Flasche geben. Dann die Gewürze zugeben, mit dem Weinbrand übergießen und die Flasche gut verschließen. Die Flasche an einen warmen Ort stellen. Vier Wochen muss der Likör jetzt ziehen, dabei zwischendurch die Flasche mal schütteln. Nac vier Wochen die Nüssen durch ein Sieb abseihen.
Den Zucker in ein wenig Wasser kochen bis er Fäden zieht. Das Zuckerwasser abkühlen lassen und mit dem Nussbranntwein gut vermischen. Das Ganze behutsam durch ein feines Sieb filtern.
In schönen Flaschen noch etwa vier Wochen im Keller reifen lassen.
Rezeptidee von Chefkoch! Falls Sie bessere Rezepte haben, gerne eine Mail schreiben an Ressort-oekologisch-leben@NABU.de. Danke!
Ernte und Lagerung
Geerntet werden können die Nüsse normalerweise Ende September/Oktober. Aufgrund des Klimawandels kann es allerdings immer früher soweit sein. Wer sammeln geht, sollte am besten immer genug Früchte für die Tiere übrig lassen.
Für die Ernte werden benötigt: Ein Gefäß für den Transport und ein Netz, Folie oder ausgediente Stofflaken, um abgeschüttelte Nüsse aufzufangen. Für die Vorratshaltung sollten die Nüsse außen vollständig braun durchgefärbt und fest sein. Sind sie unreif, kann sich Schimmel bilden. Das gilt auch für Nüsse mit beschädigter Schale. Durch Risse, Spalten oder Fraßspuren von Nagetieren dringen Pilzsporen ein (siehe auch das Loch des Haselnussbohrers).
Wer die Nüsse lagern will (geht bis zwölf Monate), der sollte sie trocknen. Haselnüsse mit intakter Schale auf einem Teller ausbreiten. An einem trockenen, warmen, luftigen Platz aufstellen. Alle zwei bis drei Tage wenden oder schütteln für eine gleichmäßige Trocknung.
Haselnuss als Heilmittel?
Wer die Haselnuss lieber als Heilmittel nutzen will, findet Rezepte aus dem Mittelalter: Reinberger Speck und Bärenschmalz gemischt, mit zu Asche gebrannter Nuss als Salbe, aufgetragen auf die kahlen Stellen, soll gegen Haarausfall helfen. Man schrieb der Haselnuss aber auch aphrodisierende Eigenschaften zu. So wurde zu Pulver gebrannte Haselrinde ins Essen gemischt, um die Liebeskraft zu stärken. Ob das wirklich hilft?
Naheliegender ist natürlich die Verwendung in Süßspeisen wie Haselnusscreme oder für die Zubereitung von Haselnusslikör.
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