Label verschiedener Bio-Anbauverbände - Foto: NABU/Guido Rottmann
Durchblick im Labeldschungel
Wie erkenne ich bio, fair und artgerecht?
Das Trio „bio, regional und saisonal“ ist als Motto für einen klimafreundlichen Einkauf berühmt. Für immer mehr Kunden sind auch die Arbeitsbedingungen der Bauern und Kleinproduzenten, eine artgerechte Tierhaltung, Verpackungsmüll oder der Verzicht auf Gentechnik wichtige Aspekte beim Einkauf.
Es ist nicht immer leicht, passende Produkte zu finden und oft muss zwischen verschiedenen Wunschkriterien abgewogen werden: Besser Biomilch von weit her oder die konventionelle Milch aus der Region? Lieber auf Äpfel im Sommer verzichten als auf Kühlhaus- oder Importware zurückgreifen? Eingeschweißte Bio-Möhren oder loses Gemüse aus konventionellem Einkauf? Es bleibt zwar manchmal kompliziert, aber insgesamt ist es heute wesentlich einfacher als früher, zum Beispiel Bio-Lebensmittel und fair gehandelten Kaffee zu. Nicht nur spezialisierte Bio- und Naturkostläden, sondern auch „normale“ Handelsketten bieten inzwischen entsprechende Produkte an.
Verschiedene gesetzliche und freiwillige Kennzeichnungen sollen helfen, sich im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt zu orientieren. Dabei ist jedoch auch Vorsicht geboten: Nur der Begriff „bio“ ist inzwischen gesetzlich geschützt. Darüber hinaus darf jedes Unternehmen und jede Organisation Labels entwickeln und damit ihre Produkte kennzeichnen. Daher existiert inzwischen eine wahre Flut an Siegeln und Labels, die in ihren Ansprüchen und Kontrollmechanismen nicht alle seriös sind. Auch sind auf einem Produkt oft so viele Labels und Hinweise abgedruckt, dass Kunden verunsichert sind.
Daher hat der NABU eine Übersicht mit empfehlenswerten Kennzeichnungen zusammengestellt, die verlässliche Orientierungshilfen beim Einkauf sind. Das heißt nicht, dass Label, die nicht vorgestellt werden, grundsätzlich unseriös sind. Da es so viele gibt, wurde vielmehr eine Auswahl an empfehlenswerten Kennzeichnungen getroffen, die beim Lebensmitteleinkauf häufig und bundesweit zu finden sind.
• Durchblick bei Labeln bietet die Verbraucherinitiative: www.label-online.de
• Interessante Infos rund um das Thema Lebensmittel und Lebensmittelkennzeichnung bietet der aid-Infodienst: www.was-wir-essen.de
• Die Verbraucherzentralen informieren über Irreführung bei der Lebensmittelkennzeichnung: www.lebensmittelklarheit.de
• Viel zu viele Lebensmittel landen in Deutschland im Müll. Das Verbraucherschutzministerium informiert: www.zugutfuerdietonne.de
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