8 Hektar junger Eichenwald stehen am Tollensesee zum Verkauf. Genau jetzt zum Fest. Wenn wir sie gemeinsam erwerben, kann er sich zum für alle Zeit ungestörten, artenreichen Urwald entwickeln.
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Wie unsere Ernährungsgewohnheiten Arten schützen können
Rebhuhn
In den letzten Jahrzehnten ist das Rebhuhn mehr und mehr verstummt. Sein eigener Lebensraum – die Felder und Wiesen der Agrarlandschaft – ist ihm zum Feind geworden. Wo keine Wildkräuter wachsen, wo es kaum noch Insekten gibt, weil immer häufiger Pestizide zum Einsatz kommen, findet das Rebhuhn zu wenig Nahrung für sich und seine Küken, die in den ersten Lebenstagen zwingend auf Insekten-Eiweiß angewiesen sind. Die Großmaschinen der industriellen Landwirtschaft zerstören außerdem die Rückzugsgebiete des Bodenbrüters. Es gibt fast keine ungenutzten Brachflächen oder Feldraine mehr. Allein in den vergangenen 25 Jahren hat sich der Bestand des Rebhuhns um 94 Prozent reduziert. Besonders problematisch ist die „Vermaisung“ der Landschaft.
Ernährungstipp: Getreide aus Ökoanbau und statt Cornflakes – aus Mais – lieber Hafer-Müsli zum Frühstück.
Wendehals
Der Spechtvogel mag es reich strukturiert mit offenen Brachen, Magerrasen und Rainen, er gilt als klassischer Streuobstwiesenvogel. Mit dem Höhlenangebot sieht es auch nicht immer gut aus, vor allem aber wird seine Leibspeise, die Ameisen, immer weniger.
Mit Öko-Äpfeln aus der Niedrigstammplantage ist dem Wendehals nur wenig geholfen. Wer ihn unterstützen will, greift zu Obst und Produkten aus Hochstammobstwiesen. Infos und mit dem NABU-Qualitätszeichen ausgezeichnete Hersteller gibt es unter www.streuobst.de.
Kornblume und Kornrade
Zwei unserer schönsten Ackerkräuter, einmal blau, einmal lila. Die Kornblume ist stellenweise noch in größerer Zahl zu sehen, kehrt mancherorts durch Blühstreifen und Pestizidverzicht am Ackerrand sogar vermehrt zurück. Auf ökologisch bewirtschafteten Getreideäckern fühlt sich die Kornblume besonders wohl. Klarer Tipp: Getreide und Mehl aus Ökolandbau kaufen.
Schwerer wird es für die Kornrade. Schon in der Vor-Herbizid-Zeit nahm sie durch die bessere Saatgutreinigung stark ab. Sie ist eng an den Aussaatrhythmus des Wintergetreides angepasst, das und die Giftigkeit ihrer Samen wird ihr zum Verhängnis. Auch im Ökolandbau will niemand Vergiftungen durch verunreinigtes Mehl riskieren. Die Kornrade könnte aber eine neue Karriere als Gartenpflanze machen. Sie lässt sich mühelos ansäen, ist genügsam und sieht einfach wunderbar aus.
Feldhase
Der Osterhase hoppelt jedes Jahr durchs Land und versteckt fleißig bunt bemalte Eier. Das reale Vorbild sieht man nicht mehr so häufig in seinem typischen Lebensraum, den Feldern der Agrarlandschaft. In vielen Regionen findet der Feldhase immer weniger Rückzugsorte, zum Beispiel als Verstecke vor Fressfeinden und für die Aufzucht seiner Jungen. Auch sein Speiseplan wird immer kleiner. Beim Anbau von intensiven Monokulturen wie Mais oder Weizen ist kein „Unkraut“ erwünscht. Ein Teil seiner Nahrungsgrundlage aus Wildkräutern, Gräsern und Blüten wird einfach ausgelöscht. Findet er auf so einem Feld doch mal einen Hasenleckerbissen, ist das Knabbern oft kein Genuss: Dem Feldhasen droht eine Vergiftung durch die eingesetzten Pestizide.
Ernährungstipp: Mais meiden. Hilft leider nicht durchgreifend, denn ein Großteil des Maises wird als Futtermittel und für Biogasanlagen angebaut. Also auch hier: Lebensmittel aus Ökoanbau.
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling
Ganz schön kompliziert: Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist zwingend auf den Großen Wiesenknopf angewiesen. Die Weibchen legen ihre Eier an die noch geschlossenen Blütenköpfe, die Raupen fressen diese später von innen auf. Nach einiger Zeit lassen sie sich fallen und von angelockten Ameisen in deren Bau tragen, wo sie überwintern und sich bis zur Verpuppung im Frühjahr von Eiern und Larven der Ameisen ernähren. Mit Intensivlandwirtschaft, konventionell oder öko, kommt man hier nicht weiter. Der Wiesenknopf gedeiht am besten auf schonend bewirtschafteten, feuchten Wiesen, spät gemäht oder mit wenigen Tieren beweidet.
Ernährungstipp: Hier hilft der Konsum von Milch oder Weidefleisch, wobei tierische Produkte immer nur in Maßen zu genießen sind.
Feldhamster
Der Feldhamster füllt seine dicken Backen nur zu gerne mit leckeren Erbsen, Zuckerrüben, Getreide oder Kartoffeln. Auch Wildkräuter wie Löwenzahn und Wegerich sowie Insekten stehen auf dem Speiseplan. Durch die immer frühere und gründlichere Ernte kann der Feldhamster im Herbst nicht genug Futter für den Winter „hamstern“. Immer mehr Tiere verhungern. Auch die niedrigen Stoppelfelder werden ihm zum Verhängnis, auf dem freien Acker fehlt ihm die Deckung. Zudem zerstört tiefes Pflügen seine unterirdischen Verstecke.
Ernährungstipp: Der Ökolandbau bietet dem Hamster zwar mehr als der konventionelle, aber seine Zukunft können wir wohl nur mit gezielten Bewirtschaftungsmaßnahmen sichern. Naturschutz muss sich für die Landwirte finanziell lohnen.
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