Löwenzahn - Foto: Helge May
Ein Garten voller Gaumenfreuden
Frisch, wild und ungespritzt - Kochen mit Wildkräutern
Aus Löwenzahn zum Beispiel. Er ist ein echtes Multitalent. Er enthält eine lange Palette wertvoller Inhaltsstoffe, die denen der heutigen „Superfoods“ in nichts nachstehen, sondern ihnen sogar überlegen sind. Löwenzahn enthält viel Kalium und Bitterstoffe, die die Verdauung anregen und wurde früher sogar als Kur angewandt.
Doch es gibt noch viele andere Wildpflanzen, die als Küchenkräuter Verwendung finden. Gundermann (Glechoma hederaceum) beispielsweise. Seine frischen Blätter schmecken sehr gut im Salat, er lässt sich aber auch zum Würzen von Suppen gut einsetzen. Kulinarische Überraschungen birgt auch der Große Wiesenkopf (Sanguisorba officinalis), dessen junge Blätter in Salaten, als Gemüsegerichte und Kräutersuppen sehr gut schmecken. Das zierliche Gänseblümchen ist ebenfalls eine sehr schmackhafte und gesunde Pflanze. Allein oder in Kombination mit Löwenzahn schmückt es den Salat – und schmeckt dabei richtig lecker. Im Wald und unter Gehölzen kann man den Bärlauch (Allium ursinum) finden. Mit seinen aromatischen Blättern kann man tolles Pesto zaubern. Aber Achtung: Bärlauch ist leicht mit dem giftigen Maiglöckchen zu verwechseln und sollte daher lieber an einem passenden Ort gepflanzt werden oder nur von Kennern geerntet werden. Diese Liste lässt sich noch ordentlich erweitern, denn das ganze Spektrum der essbaren Würz- und Heilpflanzen ist enorm.
Und nun: Ausprobieren!
Rezept: Löwenzahnsalat mit kandierten Äpfeln
Hmmmm, das klingt gut. Dieser Salat besteht aus nur wenigen Zutaten und ist fix zubereitet. Löwenzahn und Gänseblümchen sind ideale Pflanzen, um das Kochen mit Wildkräutern auszuprobieren.
Zutaten:
- Ca. zwei Hände voll Löwenzahn mit Blüten oder Gänseblümchen
- Apfel
- Feldsalat (wächst das ganze Jahr bei uns und kann daher aus regionalem Anbau gekauft werden)
- Nüsse, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Leinsamen – je nach Belieben
- Öl, Apfelessig, Honig, Senf, Salz, Pfeffer, Zucker
Zum Feldsalat wird eine Handvoll Löwenzahnblüten und eine Handvoll junger Löwenzahnblätter hinzugefügt. Wer mag, kann das ein oder andere Gänseblümchen probieren. Nüsse, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne oder Leinsamen können nach Belieben ergänzt werden. Das Dressing ist schnell gemacht: Salatöl, Apfelessig, Honig und Senf sowie Salz und Pfeffer in eine Schüssel geben und gut durchmischen.
Nun noch der Apfel: Entkernen und in nicht zu dünne Scheiben schneiden. In eine Pfanne werden eine kleine Tasse Zucker gestreut und eine Tasse Wasser gegossen. Wenn der Zucker im Wasser geschmolzen ist, werden die Apfelscheiben in die Zuckerlösung gelegt. Die Zuckerlösung reduzieren. Wenn das Wasser verdampft ist, sollten die Apfelscheiben eine leichte Bräunung haben. Dann abkühlen lassen.
Der Salat wird nun mit dem Dressing angemacht und nach individuellen Wünschen ergänzt. Auf die Teller verteilen und dann die Apfelscheiben platzieren. Sie geben einen guten Kontrast zum herben Löwenzahn. Et voilà!
Guten Appetit!
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