Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!Mit Gesang belohnt
Tipps für den vogelfreundlichen Garten
Ein Zilpzalp ruft ausdauernd seinen Namen, der winzige Zaunkönig schmettert lautstark seine Melodien und Triller, eine Mönchsgrasmücke flötet ihre klaren Tonfolgen. Wer sich im Garten am vielstimmigen Konzert der Gefiederten erfreuen möchte, sollte ihn naturnah gestalten, denn sonst wird der Vogelchor nur schwach besetzt sein.
Wenn Einheitsrasen und Ziergewächse wie Rhododendron, Scheinzypresse oder Serbische Fichte das Gartenbild dominieren, finden unsere Sänger kaum etwas zu fressen. Das Samen- und Insektenangebot im Schurrasen ist dürftig, und auch die Zierpflanzen werden von Insekten eher gemieden. Auch sind viele Zierpflanzen gleich ganz auf Unfruchtbarkeit hin gezüchtet, andere wiederum tragen Früchte, mit denen die hiesige Vogelwelt nichts anzufangen weiß.
Möglichst viele Klein-Lebensräume schaffen
Einheimische Blumen, Stauden, Sträucher und Bäume locken die hungrigen Gartenbesucher mit ihrer großen Auswahl an Samen und Früchten. Außerdem leben auf ihnen viele Insekten, was die Insektenfresser freut. Wie vogelfreundlich heimische Pflanzen sind, lässt sich am Beispiel von Eberesche und Weißdorn ablesen: Man hat 63 Vogelarten gezählt, denen die roten Vogelbeeren schmecken; am Weißdorn wurden 163 Insektenarten beobachtet - ein Paradies für Zilpzalp und andere insektenfressende Sänger.
Ein vogelfreundlicher Garten zeichnet sich durch Vielfalt aus. Er bietet den unterschiedlichsten Arten Lebensraum, das heißt vor allem Nahrung und Nistmöglichkeit. Dabei gilt: Je größer der Garten, desto mehr Klein-Lebensräume lassen sich realisieren. Dann trommelt vielleicht ein Buntspecht am Stamm der alten Eiche, eine Gartengrasmücke brütet in der Wildrosenhecke, Stieglitz, Gimpel und Grünfink suchen in der Blumenwiese nach Samen, eine Bachstelze badet im Flachwasser des Gartenteiches.
Aber auch in kleineren Gärten lässt sich einiges für unsere Vogelwelt tun: Nicht jedes "Unkraut" vernichten, sondern an einigen Stellen wachsen lassen. Herbstlaub nicht überall wegharken, denn auch darin lebt vielerlei nahrhaftes Kleingetier. Ein richtiges Schlaraffenland für unsere Piepmätze ist der Komposthaufen mit seinen vielen Würmern, Spinnen und Insekten. Schutz und Nistmöglichkeit finden Gartenvögel nicht nur in Hecken, Sträuchern und Bäumen, sondern manche auch in Reisighaufen oder in nicht ausgemörtelten Natursteinmauern. Hier können etwa Rotkehlchen oder Zaunkönig brüten. Wer den gefiederten Freunden zusätzliche Nisthilfen anbieten möchte, sollte die weniger häufigen Arten unterstützen. Halbhöhlen für Gartenrotschwanz, Grauschnäpper oder Bachstelze sind also Meisen- oder Starenkästen vorzuziehen.
Schluss mit Pestiziden
Vogelschutz im Garten verlangt möglichst gänzlichen Verzicht auf Pestizide. Mit vergifteten Insekten, Samen und Früchten vergiften sich auch deren Konsumenten. Viele Pestizide reichern sich dauerhaft im Fettgewebe der Vögel an, beeinträchtigen deren Fruchtbarkeit und verursachen Störungen des Immun- und Nervensystems. Schadinsekten wie etwa Blattläuse lassen sich erfolgreich auf biologischem Wege bekämpfen. So vertilgt eine Kohlmeisenfamilie im Jahr rund dreißig Kilogramm an Kerbtieren.
Ein Naturgarten ist zwar eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für ein reiches Vogelleben. Wenn er umgeben ist von totgepflegten Gärten, in denen Gift gespritzt wird oder deren Besitzer ihre Katzen in der Brutzeit frei herumlaufen lassen, haben die Vögel nicht viel zu lachen.
Thomas Schmidt
Natur braucht Freunde
Der NABU ist seit über 120 Jahren im praktischen Naturschutz aktiv. Unterstützen Sie uns und werden Sie Mitglied in einer starken Gemeinschaft!
jetzt Mitglied werden!NABU-Broschüren
NABU aktiv: „Vögel im [...]
Gärten und Parks bieten vielen Vögeln einen Lebensraum. Zahlreiche Arten sind den Menschen aus ihren ursprünglichen Lebensräumen in die Dörfer und Städte gefolgt. Weil unsere Agrarlandschaft und Wälder immer intensiver [...] mehr →
NABU aktiv: Wohnen nach Maß [...]
Das Bauen und Anbringen von Nisthilfen dient dem Artenschutz und eignet sich hervorragend, um Kinder und Jugendliche mit unserer heimischen Tierwelt und ihren Gefährdungen vertraut zu machen. Erfahren Sie in dieser [...] mehr →
NABU aktiv: „Gartenlust - [...]
Viele Menschen glauben, dass sie Ruhe und Entspannung nur im Urlaub finden. Dabei kann der Traum schon morgen in Ihrem Garten beginnen: ohne große Aktionen, sondern Schritt für Schritt. Machen Sie sich mit dem NABU auf [...] mehr →
Sträucher im Garten
Weißdorn, Vogelbeere oder Wilder Wein: Wer Vögeln in seinem Garten einen reich gedeckten Tisch bieten möchte, pflanzt am besten heimische Gehölze oder Stauden. Welche eignen sich besonders und worauf muss man beim Pflanzen achten? Mehr →
Der Garten ist unser eigenes Stück Natur. Hier wollen wir die Zeit mit unseren Lieben genießen, ungestört vor fremden Blicken. Ein Sichtschutz muss her. Doch anstatt auf die exotische Thuja-Hecke setzen wir auf heimische Gehölze - und bieten so auch den gefiederten Freunden einen Lebensraum. Mehr →
In vielen Gärten werden vorrangig exotische Ziergehölze oder Nadelbäume gepflanzt, die für die heimische Tierwelt nur von geringem ökologischem Nutzen sind. Wesentlich reicher ist das Tierleben in einer Hecke aus heimischen Wildsträuchern. Mehr →
Weitere Tipps
Mit der schrittweisen Gestaltung Ihres Gartens haben Sie es in der Hand, Vögeln und vielen weiteren Tieren einen attraktiven Lebensraum zu schaffen. Wir geben viele Tipps, wie man die gefiederten Freunde in sein grünes Wohnzimmer locken kann. Mehr →
Süße Beeren zum Naschen, bunte Blumen fürs Auge: Nicht nur wir Menschen fühlen uns auf einem vielfältigen Balkon wohl, auch die Vögel wissen ihn zu schätzen. Wie aus dem Balkon ein Wohlfühlort für Vögel wird, zeigt unsere Gartenexpertin Marja Rottleb im Video. Mehr →
Für ihre Revier- und Balzgesänge nutzen viele Vögel erhöhte Sitzwarten, um ihr Lied erklingen zu lassen. Auch um Ausschau nach Feinden zu halten, sind solche Plätze praktisch. Sind keine hohen Bäume oder Dachgiebel im Garten vorhanden, kann man mit hohen Stangen nachhelfen. Mehr →
Baden, trinken, putzen: Besonders im Sommer freuen sich die Vögel, wenn man ihnen eine Wasserstelle bietet. Schnell eingerichtet ist eine flache Schüssel oder ein hübsches Modell aus dem Handel. Wer mag, baut ein Vogelbad einfach selbst. Wir zeigen, wie es geht. Mehr →
Heimische Hecken, künstliche Nisthilfen und alte Bäume: Es gibt viele Möglichkeiten, um Vögel zum Nisten in den eigenen Garten zu locken. Worauf man achten muss und welche Vögel in welchen Kästen brüten, stellen wir hier zusammen. Mehr →
Der flinke Asthaufenvagabund ist auch ein rechter Büschehuscher. Je dichter, je lieber. Dickichte gleich jeder Art sind dem Zaunkönig das Liebste. Seien es schnöde Brennnesseln oder die wilde Hecke. Eine Hecke für ein Königreich: bunt gemischt aus vielen Arten, möglichst dornig und unfrisiert, das ist es. Mehr →
Viele unserer heimischen Singvögel bleiben auch im Winter bei uns und ziehen nicht in den Süden. Doch um sich wohl zu fühlen, brauchen Rotkehlchen, Blaumeise und Co. mehr als ein Futterhäuschen. Im naturnahen Garten finden sie alles, was sie brauchen. Jeder kann in seinem Garten für die gefiederten Wintergäste etwas tun. Mehr →