Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!Welches Insekt passt zu welcher Pflanze?
Alles auf einem Blick
Auf der Suche nach Nahrung hat jede bestäubende Insektenart ihre eigenen Vorlieben. Im Garten und auf dem Balkon sollten daher viele heimische Pflanzen vorhanden sein und eine große Vielfalt von Blütenformen und -farben. Von März bis Oktober sollte immer etwas blühen.
Farbe und Geruch von Pflanzen locken Insekten aus der Ferne an. Einige Blüten leiten Bestäuber mit sogenannten Farbmale direkt zu ihrem Nektar oder Pollen. Manche dieser Muster sind für Menschen gar nicht sichtbar. Ob ein Insekt überhaupt an die Nahrung in der Blüte kommt, bestimmt aber ihre Form. Manche Bestäubergruppen werden durch eine spezielle Blütengestalt ausgeschlossen oder sogar ganz gezielt bedient. Die Länge und Form des Mundwerkzeugs des Insekts und die Größe und Form der Blüte spielen dafür eine wichtige Rolle.
Bienen
Honigbienen und Wildbienen ernähren sich von Nektar und Pollen und haben nur kurze Rüssel. Daher sollte der Nektar in greifbarer Nähe von einem Zentimeter liegen. Sie fliegen mit Vorliebe Lippen- und Rachenblütler mit rauen Blütenblattflächen an, auf deren Unterlippe sie gut landen können. Manche Wildbienen sind auf Glockenblumen spezialisiert, in die sie komplett hineinkriechen. Die Farben der Wahl sind Gelb und Blau, per Farbmale finden die Tiere die Bereiche mit Nektar und Pollen. Damit auch frühfliegende Wildbienen wie die Hummeln Nahrung finden, sollte auch im Frühjahr etwas blühen, beispielsweise Krokusse und Taubnesseln.
Pflanzenbeispiele: Garten-Salbei, Muskateller-Salbei, Natternkopf, Nesseln, Ranken-Glockenblume, Rundblättrige Glockenblume, Roter Fingerhut, Krokus, Nickende Distel, Phazelie, Kugeldistel, Lerchensporn, Lungenkraut, Färberkamille, Ackerbohne, Ysop.
Schmetterlinge
Tagfalter saugen Nektar aus tiefen, langen Blütenröhren, die Bienen und Fliegen nicht erreichen können. Oft liegt der Nektar in den meist aufrechten Blüten bis zu vier Zentimetern im Inneren der Blüte verborgen. Favorisierte Farben sind Rot, Blau oder Gelb. Die Farbmale locken die Insekten zu ihrer Nahrungsquelle in der Blüte. Tagfalter müssen gut auf den Blüten landen können. Tellerförmige Blüten mit langen Röhren (Stieltellerblumen) wie Nelken werden deshalb gern angeflogen. Auch Schmetterlingsblütler wie Gewöhnlicher Hornklee, Ginster oder Frühlings-Platterbse und röhrenförmige Blüten, etwa von Karden, ziehen Tagfalter an.
Pflanzenbeispiele: Ackerwitwenblume, Wiesenflockenblume, Rotklee, Nelkenarten, Frühlings-Platterbse, Gewöhnlicher Hornklee, Karde, Ginster.
Auch für Nachtfalter hält die Natur passende Blüten bereit. Nachtfalter fliegen auf meist hängende Röhrenblumen und Stieltellerblumen, deren Nektar bis zu 20 Zentimeter tief verborgen liegen kann. Sie bevorzugen helle Blüten ohne Farbmale. Da es dunkel ist, orientieren sich die Falter an dem starken süßlichen Geruch der Blüte. Es gibt mehrere Gruppen von Nachtfaltern, die größten sind die Schwärmer und Eulen. Während Eulen einen Landeplatz brauchen, ist dieser für Schwärmer wie das Taubenschwänzchen nicht nötig. Nachtfalterpflanzen sind tagsüber geschlossen. Sie öffnen sich am Abend und verströmen dann ihr Aroma.
Pflanzenbeispiele: Nachtkerze, Jelängerjelieber, Weiße Lichtnelke, Nickendes Leimkraut, Zaunwinde.
Tipp: Wer Schmetterlinge ins heimische Grün locken möchte, sollte unbedingt auch an die Futterpflanzen der Raupen denken, wie den Gewöhnlichen Dost oder den Gewöhnlichen Hornklee auf dem Balkon oder an Weiden und Himbeeren im Garten .
Käfer
Käfer werden als erste Bestäuber der Erdgeschichte angesehen. Blüten besuchende Käfer fressen vor allem Pollen, da der Nektar für ihre kurzen, beißenden Mundwerkzeuge oft zu tief verborgen ist. Sie sind deshalb auf gut zugänglichen, offenen, pollenreichen Blüten zu finden wie von Rosen, Apfelbäumen und Clematis oder von Doldenblütlern wie Engelwurz, Schafgarbe und Wilder Möhre. Die Farben der Blüten bewegen sich im weißlichen oder gelb-bräunlichen Spektrum. Zudem lieben Käfer alles, was stinkt. Daher verströmen manche Käferblumen einen herben Duft, andere wiederum riechen fruchtig. Käfer nutzen die Blüten auch zum Sonnen, Übernachten oder als Paarungsplatz.
Pflanzenbeispiele: Doldenblütler wie Wiesenkerbel, Kälberkropf, Engelwurz oder Wiesen-Bärenklau.
Wanzen
Wanzen haben einen kurzen, ausklappbaren Rüssel und fliegen vor allem gut zugängliche Blüten an. Knöterich- und Ampfersorten gehören zu ihren Vorlieben. An diesen legen sie auch gern ihre Eier ab. Die nächste Generation sitzt damit gleich an der richtigen Futterpflanze. Einige erwachsene Wanzen bevorzugen Säfte von unreifen Früchten ihrer Wirtspflanzen, etwa Himbeeren und Brombeeren. Die Lederwanze, die häufigste Art, saugt an Heckensträuchern, verschiedenen Stauden, Disteln und Weidenröschen und bevorzugt Ampfer- und Knötericharten. Streifenwanzen und andere Wanzenarten stehen auf den süßen Saft von Doldenblütlern wie Dill oder Wilde Möhre.
Pflanzenbeispiele: Knöterich, Ampfer, Doldenblütler, Disteln, Weidenröschen, Himbeere, Brombeere.
Fliegen
Blüten besuchende Arten brauchen unterschiedliche Blütenformen. Während Schwebfliegen Nektar konsumieren und möglichst offen zugängliche Blüten suchen, fliegen Aasfliegen sehr spezielle Blüten an, um dort ihre Eier abzulegen. Schwebfliegen haben kurze und leckende Mundwerkzeuge und favorisieren etwa Doldenblütler, Korbblütler oder werden von Fallenblumen angelockt, aus der sie erst nach der Bestäubung wieder freikommen.
Pflanzenbeispiele: Doldenblütler (zum Beispiel Fenchel, Dill oder Kümmel), Korbblütler (Färber- oder Hundskamille), Fallenblumen wie Aronstab oder Schwalbenwurz.
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