Krokusse - Foto: Helge May
Das Hummeljahr beginnt
Schon jetzt auf Nahrungssuche
Wenn der Winter sich zurückzieht und dem Frühling weicht, beginnt sich auch im Garten das erste Leben zu regen: Bäume und Sträucher zeigen ihre zarten Knospen, Frühblüher bilden erste Farbkleckse auf dem noch kargen Boden. Und auch die Tierwelt erholt sich langsam von der klirrenden Kälte.
Zu den ersten tierischen Gartengäste gehören die Hummeln. Sie wagen sich bereits ab März hinaus. Wieso Hummeln selbst mit Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt zurechtkommen? Sie sind in ihrem kuscheligen Pelz warm eingepackt und so vor der Kälte geschützt. Zudem können sie ihre Brustmuskeln vibrieren lassen und sich somit sozusagen „warmschütteln“.
Wenn Hummeln aus dem Winterschlaf erwachen, haben sie alle Hände voll zu tun. Zuerst muss der hungrige Magen gefüllt werden, denn über den Winter haben sie ihre gesamten Vorräte aufgebraucht. Zudem müssen sie schnellstmöglich mit dem Bau des Nestes für einen neuen Hummelstaat beginnen – dafür benötigen sie viel Energie. Energie, die ihnen früh blühende Pflanzen geben. Aus ihnen können Hummeln Nektar und Pollen ziehen. Eine Win-Win Situation, denn im Gegenzug bestäuben die Hummeln die Pflanzen und sorgen somit für ihr Fortbestehen.
Futter für das ganze Jahr
Ein reichhaltiges Nahrungsangebot ist für die Hummel das gesamte Jahr über wichtig. Denn nicht nur die Jungköniginnen zu Beginn des Jahres, sondern auch die Arbeiterinnen im Sommer und die neuen Königinnen später im Jahr brauchen viele Blüten, die sie ansteuern können. Hummeln sind bis in den November hinein aktiv. Bei der Nahrungssuche bevorzugen die verschiedenen Arten unterschiedliche Blütenformen, da sie alle über ein individuelles Saugwerkzeug verfügen. Die Erdhummel beispielsweise hat einen so kurzen Rüssel, dass sie Blüten seitlich aufbeißt, um an den Nektar zu gelangen.
Wer Hummeln kulinarisch über das Jahr helfen möchte, kann in seinem Garten zum Beispiel auf Krokusse, Schlüsselblumen, Geflecktes Lungenkraut, Akelei, Löwenzahn, Hornklee, Malve, Gundermann, Natternkopf und Dost setzen. Aber auch Gehölze wie Holunder, Himbeere, Pfaffenhütchen, Weißdorn und Wildrosen sind gut geeignet. Die Auswahl ist groß, da ist für jeden Geschmack etwas dabei!
Auch Balkonbesitzer können etwas für das Hummelwohl tun. Finden die Tierchen einen beflanzten Blumenkasten oder eine rankende Hummelpflanze wie die Waldrebe, steuern sie den Balkon mit Sicherheit gerne an.
Hummeln helfen
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