Streifenwanzen auf Wilder Möhre - Foto: Helge May
Schön fürs Auge, gut für Insekten
Pflanzen für jeden Geschmack
Insekten und Pflanzen sind ein eingespieltes Team: Jede Pflanze hat eine Funktion, jedes Insekt eine Vorliebe. Die Pflanzen erfüllen dabei verschiedene Zwecke. Nicht nur Nektar und Pollen, sondern auch die Stängel und Blätter sind wichtig für Insekten. Denn daraus werden Nester gebaut oder sie werden von Raupen gefressen. Manche Insekten sind auf bestimmte Pflanzen angewiesen, andere sind da nicht so wählerisch.
Aber allen fehlt es an Nahrung und Lebensraum. Der Einsatz von Pestiziden und die fortschreitende Verarmung der Landschaft machen es vielen Arten schwer, noch ausreichend Nahrung zu finden. Unsere Gärten sind daher letzte Refugien und mit der Wahl der richtigen Pflanzen können wir vielen Insekten einen wertvollen Lebensraum bieten (direkt zur Pflanzenliste).
Natur-Tipps für den Insektengarten
- Wilde Ecken:
Die erste und einfachste Maßnahme ist es, einfach eine wilde Ecke stehen zu lassen, die weder gemäht noch betreten wird. Hier lassen wir Brennnesseln, Gräsern und Klee ihren Raum. Denn sie sind für viele unserer Insektenarten überlebenswichtig. - Frühblüher:
Frühblüher sind für viele früh fliegende Insekten überlebensnotwendig. Daher sollte der insektenfreundliche Garten auf jeden Fall eine Auswahl der hübschen Pflanzen – wie zum Beispiel Schneeglöckchen, Krokusse oder Narzissen – enthalten. - Wildblumenbeet:
Ein wohlduftendes Wildblumenbeet mit heimischen Pflanzen bereichert jeden Garten. Die farbenfrohen, flirrenden Hingucker sind einfach anzulegen und erfreuen ihre Besitzer über einen langen Zeitraum.
Auch die Pflege ist nicht aufwendig: Die Stauden müssen nur einmal im Jahr geschnitten werden, was jede Menge Zeit und Arbeit spart. Im Frühjahr, wenn der Garten zu neuem Leben erwacht, schlüpfen die Insekten, die in den Halmen der Wildblumen überwintert haben. Nun können die Stauden zurückgeschnitten werden. Heimische Pflanzen sind noch dazu winterhart und weniger anfällig für Pilze und andere Angreifer. Ein kleiner Streifen Wildblumen oder eine Mini-Ecke sind schon ein guter Anfang.
Pflanztipps: Mit diesen Pflanzen hilft man Insekten
Mit diesen Pflanzen lockt man Insekten in den Garten
Frühblüher (Zwiebel und Knolle)
- Märzenbecher (Leucojum vernum)
- Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia)
- Scharbockskraut (Ranunculus ficaria)
- Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
- Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
- Gefingerter Lerchensporn (Corydalis solida)
- Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris)
- Leberblümchen (Hepatica nobilis)
- Huflattich (Tussilago farfara)
- Winterling (Eranthis hyemalis)
- Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
Für den Nasch- oder Kräutergarten: Pflanzen, die auch für uns essbar sind
- Kornelkirsche (Cornus mas)
- Schlehe (Prunus spinosa)
- Vogelkirsche (Prunus avium)
- Kulturapfel (Malus domestica)
- Echte Mispel (Mespilus germanica)
- Vogelbeere (Sorbus aucuparia)
- Weißdorn (Crataegus monogyna)
- Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
- Kornblume (Centaurea cyanus)
- Ringelblume (Calendula officinalis)
- Bärlauch (Allium ursinum)
- Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
- Duftnessel (Agastache foeniculum)
- Gänseblümchen (Bellis perennis)
- Veilchen (Viola canina)
- Dill (Anethum graveolens)
- Salbei (Salvia officinalis)
- Gundermann (Glechoma hederacea)
- Minzen (Mentha)
- Katzenminze (Nepeta cataria)
- Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
- Himbeere (Rubus idaeus)
- Brombeere (Rubus fruticosa agg.)
Für das Staudenbeet: Pflanzen, die für Insekten nützlich sind
- Gewöhnliche Wiesenschafgarbe (Achillea millefolium)
- Diptam (Dictamnus albus)
- Kugelblume (Globularia bisnagarica)
- Wilde Malve (Malva sylvestris)
- Moschusmalve (Malva moschata)
- Wiesensalbei (Salvia pratensis)
- Mädesüß (Filipendula ulmaria)
- Blutweiderich (Lythrum salicaria)
- Akelei (Aquilegia vulgaris)
- Natternkopf (Echium vulgare)
- Gewöhnliche Nachtviole (Hesperis matronalis)
- Gemeines Leimkraut (Silene vulgaris)
- Ausdauerndes Silberblatt (Lunaria rediviva)
- Nickendes Leimkraut (Silene nutans)
- Nachtkerze (Oenothera biennis)
- Hornklee (Lotus corniculatus)
- Steinklee (Melilotus officinalis)
- Immenblatt (Melittis melissophyllum)
- Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
- Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
- Brennnessel (Urtica dioica)
- Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
- Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)
- Weiße Lichtnelke (Silene latifolia alba)
- Echter Salbei (Salvia officinalis)
- Türkenbundlilie (Lilium martagon)
- Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
Heimische Wildrosen
- Hundsrose (Rosa canina)
- Essigrose (Rosa gallica)
- Bibernellrose (Rosa spinosissima)
- Zimtrose (Rosa majalis)
Je wilder, desto besser
Exkurs: Zierrosen und Insekten
Rosen sind bei den meisten Gärtnern sehr beliebt. Ob die duftenden Schönheiten Insekten anziehen oder nicht, hängt allerdings von der Sorte ab. Hochgezüchtete Rosen, die prachtvoll blühen und gefüllte Blüten haben, nützen unseren Insekten oft wenig. Ihre Blüten sind zu eng für die Tiere. Hinzu kommt, dass die Blüten oft keinen Nektar oder Pollen enthalten. Sie bieten den Insekten also keine Nahrung.
Insekten lieben die ungefüllten, einfachen Wildformen. Mit ihrem Duft und ihrer Farbe locken sie Insekten aller Art an. Und: Auch Vögel lieben heimische Rosen, ihre Hagebutten sind im Winter seltene Nahrung. Wer sich für eine robuste heimische Rose im Garten oder auf dem Balkon entscheidet, wird mit wunderbaren Düften und einem schönen Anblick belohnt. Arten wie die Kriechrose können auch als rankende Pflanzen verwendet werden. Andere Arten finden auf dem Balkon oder dem Fensterbrett ein Zuhause.
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