Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!Tierwohnungen bauen
NABU-Experte Julian Heiermann über Nisthilfen und Wohnungsbau
Wenn es aus der ersten selbst gebauten Tierwohnung zwitschert, schnüffelt, fiept, flattert oder summt haben Sie alles richtig gemacht: Die neuen Mieter sind da! Wer Unterkünfte für Tiere wie Meisen, Fledermäuse und Hummeln zimmert, lindert deren Wohnungsnot. Denn natürliche Heime sind rar und viele tierische Gäste in ihrem Bestand bedroht. Wenn Sie das Werkeln beginnen, werden Sie merken: Tierwohnungen bauen macht Riesenspaß und erfüllt den Bastler oft mit Stolz, wenn die ersten Mieter einziehen.
Fragen an NABU-Experte Julian Heiermann:
Was ist, wenn die Mieter ausbleiben?
Meist liegt es am Nahrungsangebot im Garten. Wer beispielsweise Wildbienen und Hummeln Nisthilfen anbietet, braucht heimische Blütenpflanzen wie Sträucher, Stauden und Kletterpflanzen im Garten oder in der Umgebung, da deren Blüten vielen Tieren Nahrung bieten.
Können Nistkästen die Wohnungsnot heimischer Tiere tatsächlich lindern?
Künstliche Nisthilfen sind immer nur die zweite Wahl. Viel besser sind natürliche Nistmöglichkeiten, wie eine Höhle in einem alten Baum. Dort finden neben Vögeln auch Fledermäuse und eine Vielzahl seltener Insekten ein Zuhause.
Welchen Tieren profitieren besonders von den Nisthilfen?
Anpassungsfähige Arten, die mit den durch Menschen geprägten Bedingungen gut zurechtkommen. Dazu zählen typische Gartenvögel wie Meisenarten, Amseln, aber auch eher seltene Vertreter wie Gartenrotschwanz und Gartenbaumläufer.
Welche Arten kommen zu kurz?
Zu kurz kommen Arten, die besonders große Lebensräume benötigen und spezielle Ansprüche stellen. Dafür sind unsere Gärten meist zu klein. Hier sind wir auf andere Landnutzer, wie zum Beispiel die Landwirte angewiesen, von deren Wirtschaftsweise der Fortbestand von Feldlerche, Kiebitz & Co abhängt. Und zurzeit haben solche Arten leider sehr schlechte Karten.
Ist es ratsam, sich mit Nachbarn zu vernetzen?
Das wäre wünschenswert! Je größer ein Lebensraumtyp, sei es eine bunte Blumenwiese, Trockenmauer oder ein Gebüsch, desto größer ist die Chance, dass sich die Arten, die wir fördern wollen, dort ansiedeln und auch halten können.
Mitunter stört Schwalbenkot die Nachbarn, manche sind wegen Fledermäusen unterm Dach verunsichert. Was raten Sie?
Gegen Schwalbenkot hilft ein einfaches Auffangbrett. Erklären Sie die Lebensweise der von Ihnen geschützten Tiere. So ist nicht jedermann bekannt, dass Fledermäuse keine blutrünstigen Vampire sind, sondern nützliche Insektenfresser.
Gibt es beim NABU auch Kurse zum Tierwohnungsbau?
Neben zahlreichen Bauanleitungen und Broschüren zum Bau von Tierquartieren bieten viele unserer örtlichen NABU-Gruppen auch Kurse zum Bau derselben an. Dort kann man viele Tricks und Kniffe lernen, und in der Gemeinschaft macht das Bauen doppelt Spaß. Einfach mal mit der örtlichen Gruppe in Kontakt treten und nachfragen.
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