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Der richtige Schnitt gibt Gehölzen Saft und Kraft
Das Schneiden der Pflanzen ist für viele Gärtner ein echtes Mysterium. Wie stark oder schwach, wie häufig oder selten sollten die Pflanzen geschnitten werden? Mit diesen grundlegenden Tipps pflegt man die Gartenpflanzen so, dass Pilze, Blattläuse, Bruchstellen und Fruchtmüdigkeit ausbleiben oder zumindest wieder in den Griff zu bekommen sind.
Der Aufbauschnitt: Grundlage für kräftigen Wuchs
Jeder Garten stellt andere Ansprüche an die Gehölze, die in ihm wachsen. Ein kleiner Garten ist mit einem riesigen Baum oder Strauch schnell nicht mehr nutzbar, ein großer Garten verträgt ausladende Bäume und Hecken. Dabei sind bei den unterschiedlichen Gehölzen jeweils andere Schnitte durchzuführen oder eben zu unterlassen.
Obstbäume beispielsweise sollten grundsätzlich licht geschnitten sein, denn Licht und Luft müssen jede Stelle des Baumes erreichen. Das lässt Feuchtigkeit schnell abtrocknen. Auch die Früchte brauchen Licht, um später gut zu reifen. Zudem sorgt ein guter Aufbau dafür, dass der Baum die Früchte gut tragen kann und nicht unter der Last bricht. Bruchstellen sind auch Eintrittspforten für Pilze, Bakterien und Viren und sollten deshalb verhindert werden. Der Erziehungs- oder Aufbauschnitt ist eine wichtige Grundlage dafür. Er wird etwa im zweiten Jahr nach der Pflanzung durchgeführt. Hier kann auch schon, neben der Wahl der Sorte, auf die Wuchsform und Größe Einfluss genommen werden.
Erhaltungsschnitt: Den Zustand bewahren
Um bei Obstgehölzen die gleichmäßige Krone zu erhalten, ist es gut, regelmäßig einen sogenannten Erhaltungsschnitt durchzuführen. Dabei werden zu dicht stehende Äste oder solche, die sich kreuzen, herausgeschnitten. Auch im Laufe des Jahres gewachsene Äste, die einen kleineren Winkel als 45 Grad haben, sollten hier entfernt werden. Traditionell schneidet man Obstgehölze im Herbst oder Frühjahr, wenn es frostfrei ist. Kirschen beschneidet man nach der Ernte. Einige Methoden sehen den Schnitt sogar kritisch und schneiden möglichst gar nicht.
Bei Ziergehölzen verhält es sich hingegen etwas anders. Gehölze, die im Frühjahr blühen, sollten direkt nach der Blüte geschnitten werden, denn die Knospen bilden sich danach wieder neu für das darauf folgende Jahr aus, wie die gemeine Hasel, die Kornelkirsche oder die Schlehe.
Im Sommer oder Herbst blühende Gehölze hingegen bilden die Knospen bereits im Frühjahr desselben Jahres heraus wie der Gemeine Faulbaum oder der Blutrote Hartriegel. Der Schnitt sollte daher im Sommer oder Herbst nach der Blüte und somit vor der Wachstumsphase erfolgen, wenn es frostfrei ist. Auch die Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes sollten eingehalten werden: Von Anfang März bis Ende September dürfen lediglich schonende Pflegeschnitte vorgenommen werden, um Vögel und andere Tiere nicht beim Brutgeschäft zu stören.
Verjüngungsschnitt: Anti-Aging für Gehölze
Auch Bäumen und Sträuchern macht das Alter zu schaffen. Der Ertrag nimmt ab und hin und wieder gibt es einen toten Ast oder ein Loch im Stamm zu beklagen, Sträucher werden kahl und sehen unansehnlich aus. Bei Obstgehölzen wandern die Blüten und Früchte immer weiter nach oben und es ist schwierig, sie zu erreichen. Auch haben es die Äste langsam schwer, die Last der Früchte zu tragen. Blattkrankheiten nehmen zu und der Baum ist allgemein anfälliger. Jetzt kann ein Verjüngungsschnitt helfen. Dabei wird das Holz sehr weit zurückgeschnitten, bei Sträuchern oft bis auf den Stock, also sehr nah an der Austriebstelle am Boden. Obstbäume hingegen werden im Kronenbereich radikal zurückgeschnitten. Luft und Licht sollen so in das Innere der Krone gelangen. Aber Achtung: Nicht alle Gehölze vertragen einen radikalen Rückschritt. Gehölze wie die Zaubernuss, Seidelbast und Nadelbäume treiben nach einem so radikalen Rückschnitt in der Regel nicht wieder aus.
Generell muss der Schnitt an das jeweilige Gehölz angepasst werden, denn jedes Gehölz reagiert unterschiedlich auf Schnitt, weniger ist also manchmal mehr. Die natürliche Wuchsform sollte dabei erhalten bleiben.
Schnittzeitpunkte für Gehölze:
Diese Gehölze können in den jeweiligen Monaten geschnitten werden. Dabei sollten jedoch die oben genannten Grundlagen berücksichtigt werden.
Januar - März | |
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Januar (frostfrei) | Brombeere, Stachelbeere, Wein, Apfel, Birne, Pflaumen, Kirsche, Hartriegel, Pfaffenhütchen | Februar | Brombeere, Stachelbeere, Wein, Apfel, Birne, Pflaumen, Kirsche, Pfaffenhütchen, Hainbuche, Feldahorn | März | Brombeere, Stachelbeere, Himbeere, Feuerdorn, Buche, Feldahorn, Geißblatt, Efeu, Wein, Apfel, Birne, Pflaume, Rosen |
Achtung, die Brutsaison geht los! Jetzt nur noch kleine Schnittarbeiten durchführen und vorher die Gehölze auf Nester kontrollieren!
April - August | |
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April | Himbeere, Clematis, Geißblatt, Rosen, Lavendel, Calluna, Salbei, Gräser | Mai | Buchsbaum, Ginster, Stauden (Samenstände als Vogelfutter und Halme als Nistmöglichkeiten für Insekten | Juni | Brombeere, Buche, Buchsbaum, Eibe, Wein, Apfel, Birne, Pflaume, Ginster | Juli | Brombeere, Buche, Hainbuche, Apfel, Birne, Pflaume, Kirsche, Weichsel, Kletterrose und Schnittrose (einmalblühend) | August | Heidelbeere, Buche, Buchsbaum, Weichsel, Kirsche, Kletterrose und Schnittrose (einmalblühend), Hartriegel |
Nun kann wieder gefahrlos geschnitten werden, die Brutsaison ist vorüber.
September - Dezember | |
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September | Heidelbeere | Oktober | Wasserpflanzen und Uferpflanzen | November | Brombeere, Stachelbeere, Clematis, Wein, Hartriegel, Calluna, Lavendel | Dezember | Stachelbeere, Clematis, Wein, Apfel, Birne, Pflaume, Hartriegel, Calluna |
Hochstämmige Obstbäume sind langlebige Gehölze, die bei guter Pflege ein Ertragsalter von 50 bis 100 Jahren und ein Lebensalter von weit über 100 Jahren erreichen können. Im Vordergrund steht in den ersten Jahren nicht der Fruchtertrag, sondern ein zügiger Aufbau des Kronengerüsts.
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