Als Mulch eignet sich der Rasenschnitt der letzten Mahd - Foto: Helge May
Mit einer Schutzschicht den Gartenboden gesund erhalten
Tipps zu Mulch, Gründüngung, Mischkulturen und Bodendeckern
Eine Mulchdecke schützt offenen Boden vor Erosion, Austrocknung, Hitze und Kälte und bringt Nährstoffe ein. Zudem ist Mulch eine sinnvolle Möglichkeit, Gartenabfälle zu nutzen: Rasenschnitt, Stroh, Laub, Gemüsereste und andere Überbleibsel sind dafür gut geeignet. Jedes Mulchmaterial hat dabei verschiedene Vor- und Nachteile und sollte zum Boden und der Bepflanzung passen.
Eine Mulchdecke hat verschiedene Wirkungen: Einen leichten, sandigen Boden hält sie zusammen, versorgt ihn mit Nährstoffen und hält die Feuchtigkeit. Ein lehmiger Boden hingegen wird eher gelockert, weil Regenwürmer gefördert werden. Sie holen sich die Mulchauflage in ihre meterlangen Gänge und versorgen den Boden so mit gröberem Material und Sauerstoff.
Mulch verhindert zudem den Aufwuchs von unerwünschten Wildkräutern im Garten, was eine enorme Arbeitserleichterung sein kann. Mulch kann im Gemüsegarten, aber auch im Ziergarten eingesetzt werden.
Gründüngung ist eine weitere Möglichkeit, den Boden gesund zu erhalten. Sie wird vorwiegend im Gemüsegarten eingesetzt, wenn der Boden eine Kur nötig hat oder geschützt werden soll. Für die Gründüngung werden bestimmte Pflanzen ausgebracht, meist gesät. Sie werden meist nach der Blüte als Mulch verwendet oder in den Boden eingearbeitet.
Eine Gründüngung hat unterschiedliche Wirkungen auf den Boden. Ein guter Schutz im Winter sind winterharte Gründüngungspflanzen wie der Roggen. Er verbleibt vom Herbst bis zum Winter auf dem Beet und hinterlässt für die Aussaat im Frühjahr feinkrümeligen Boden.
Andere Arten wie Phacelia oder auch „Bienenfreund“, Senf und Buchweizen erfüllen als Gründüngung ebenso mehrere Aufgaben: Der Boden wird durch ihre Wurzeln gelockert, Nährstoffe durch die Pflanze aufgeschlossen, unerwünschte Beikräuter unterdrückt und der Boden vor Witterung geschützt. Klee und andere Schmetterlingsblütler versorgen den Boden mit Stickstoff, den sie aus der Luft in ihren Wurzelknollen speichern. Verdichtete Böden können Ackerbohne, Borretsch, Quirlmalve, Sonnenblume und Rotklee tiefgründig lockern. Manche Pflanzen locken zudem Nützlinge an und schrecken Schädlinge ab. Nachdem sich auch Insekten an den Pflanzen und ihren Blüten erfreut haben, wird die Gründüngung schließlich als Dünger in den Boden eingearbeitet.
Diese Pflanzen eignen sich für die Gründüngung (Auswahl)
Pflanzen | Wirkung | vor | nach | Tiere |
---|---|---|---|---|
Phacelia | unterdrückt Unkräuter, trägt schöne Blüten, viel Grünmasse | für alle Gemüsekulturen | Bohnen und Erbsen gegen deren Fußkrankheit | Insektenweide | Buchweizen | unterdrückt Unkräuter (Quecke), durchlüftet den Boden | Gemüsekulturen, außer Rhabarber | Grünfutter, Bienenweide | Gelbsenf | lockert den Boden, wirkt gegen Nematoden, Senföle wirken positiv auf das Bodenleben | nicht vor oder nach Kreuzblütlern (Kohl, Brokkoli, Kohlrabi, Rauke, Radieschen) | nicht für Gemüsebeete | Falterpflanze | Ringelblume | fördert die Bodengesundheit, wirkt gegen Nematoden, Erde wird feinkrümeliger | Insekten | Feldsalat | winterhart, hinterlässt feinkrümeligen Boden | vor allen Gemüsearten | Inkarnatklee | unterdrückt Unkräuter, ist Stickstoffsammler, hat Zierwert | nicht vor oder nach Bohnen und Erbsen | Bienenweide, vergrämt Kohlweißling und Kohlfliege | Kornrade | wirkt gegen Nematoden, trägt schöne Blüten | für alle Gemüsekulturen | Insektenweide |
Mischkultur gegen müde Böden
Auch Nutzpflanzen können den Boden schützen. Mischkultur ist eine Jahrtausende alte und erprobte Technik, die einer Bodenmüdigkeit vorbeugt. Sie funktioniert so, wie der Name es vermuten lässt. Pflanzen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Bedürfnissen werden gemischt angebaut und begünstigen sich gegenseitig. Das sieht zudem sehr farbenfroh aus.
Pflanzt man die richtigen Partner zusammen, wird das Nährstoffangebot im Boden besser ausgenutzt, weil jede Pflanze andere Nährstoffe aus unterschiedlich tiefen Schichten des Bodens nutzt. Zudem kann sich eine Krankheit oder ein Pilz nicht so leicht ausbreiten und lässt sich besser eindämmen. Die Duftstoffe oder Wurzelausscheidungen mancher Pflanzen weisen zudem Schädlinge ab und helfen damit ihren Nachbarpflanzen. Auch das Gegenteil ist der Fall, denn einige Gemüsearten harmonieren gar nicht miteinander. Ihr unmittelbare Nähe sollte man vermeiden.
Nicht nur räumliche Vielfalt, auch ein vielfältiger Anbau im Laufe der Jahre ist wichtig. Fruchtfolge verhindert, dass der Boden über die Jahre einseitig ausgelaugt wird und, dass sich Krankheiten halten.
Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn
- Rote Beete:
- gut: Buschbohne, Dill, Erbsen, Knoblauch, Gurken, Kohlarten
- nicht gut: Kartoffeln, Lauch, Mais, Mangold, Spinat
- gut: Buschbohne, Dill, Erbsen, Erdbeeren, Fenchel, Gurke, Karotte
- nicht gut: Kohlarten, Petersilie, Sellerie
- Kartoffeln:
- gut: Buschbohnen, Dill, Kapuzinerkresse, Knoblauch, Lauch, Mais, Spinat, Tagetes
- nicht gut: Erbsen, Gurken, Kohlarten, Radieschen, Rote Beete
Bodendecker gegen unerwünschte Wildkräuter
Böden können auch Arbeit machen, wenn sie beispielsweise viele Wildkräuter enthalten. Diese breiten sich über ihre Wurzeln, aber auch über die Samen aus, und es ist fast unmöglich, den Garten davon frei zu halten. Für den Umgang mit den grünen Rebellen gibt es mehrere Möglichkeiten. Die erste und sicherlich einfachste ist es, sie anzunehmen und das Beste daraus zu machen. Salate, Frühjahrskuren und gesunde Smoothies können da nur der Anfang sein. Die Palette der Möglichkeiten ist lang.
Wer das nicht möchte, der kann die unerwünschten Pflänzchen auch entfernen, indem er oder sie diese jätet. Diese Arbeit ist schweißtreibend und fällt mehrfach im Jahr an. Auch nicht jedermanns Sache.
Eine dritte Möglichkeit ist die Unterdrückung der wilden Pflanzen mit einer Mulchschicht oder aber einem lebendigen Unkrautschutz aus Bodendeckern. Diese verhindern nicht nur das Aufkommen der Wildkräuter, sondern sind zudem auch noch Nahrung für Insekten, Vögel und Co. Wer sich Arbeit sparen will, sollte diese unterschätzten Pflanzen in seinen Garten bringen. Unter Bäumen und Sträuchern, in ungenutzten Ecken, am Wegesrand oder aber als Beetpflanzen sind sie immer eine Zierde und können zudem sehr lecker sein.
Diese Bodendecker passen in den Garten
Sonne | Schatten |
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