Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!Hecken mit heimischen Sträuchern
So kommt Leben in den Garten
In jeden Naturgarten gehört eine Hecke. Hecken sind nicht nur eine ästhetische Bereicherung, sondern sie haben auch eine hohe Bedeutung im Haushalt der Natur: Im Schutz einer Hecke bildet sich im Garten ein günstiges Kleinklima; Hecken filtern Staub, Schmutz und schädliche Abgase, und wirken lärmdämpfend. So bieten sie in dicht besiedelten Gebieten einen Schutz vor negativen Umwelteinflüssen und gleichzeitig einen Lebensraum für zahlreiche Tiere.
Damit diese vielen dort lebenden Nützlinge das ökologische Gleichgewicht stabilisieren und den Schädlingsbefall gering halten, ist die Wahl der Sträucher von großer Bedeutung. Unseren Durchschnittsgärten mangelt es an Artenvielfalt, da sie vorrangig aus Exoten bestehen. Die exotischen Gehölze bieten aber der Natur keine verwertbaren Früchte. Entweder sind die Ziersträucher gänzlich unfruchtbar gezüchtet (Zierkirsche, Gefüllter Schneeball), oder ihren Früchten fehlen die entsprechenden Abnehmer.
Manche Sträucher sind für unsere Tierwelt wiederum völlig wertlos, da ihre Früchte im hiesigen Klima nicht ausreifen (Rhododendron, Perückenstrauch, Scheinhasel). Im Gegensatz dazu bieten unsere heimischen Gehölze der Tierwelt über das ganze Jahr einen mehr oder weniger reich gedeckten Tisch. Wussten Sie, dass zum Beispiel von der heimischen Stieleiche rund 300 Insekten- und 28 Vogelarten leben, dagegen von der eingebürgerten Rosskastanie nur noch vier Insekten- und zwei Vogelarten?
Weitere Gründe sprechen für die Wahl heimischer Pflanzen: Sie sind unempfindlich , da Wildsträucher in unseren Breiten wachsen und daher Wetter, Wind und Kälte besser überstehen. Im Vergleich zu den Zuchtformen sind sie billig. Da in fast jedem Garten die üblichen Ziersträucher wachsen, sind heimische Gehölze selten. Wildsträucher sind anspruchsloser und widerstandsfähiger. Daher kann man auf Kunstdünger und giftige Spritzmittel verzichten, und somit bleiben Wasser, Luft und Boden sauberer. Naturgärten mit heimischen Sträuchern benötigen weniger Pflegemaßnahmen und einen geringeren Pflegeaufwand.
Heimische Sträucher sind aufgrund ihres Naturerlebnisses lehrreich. Schließlich sind heimische Gehölze über das ganze Jahr hinweg dekorativ – von der Blattfärbung, der Blüte bis hin zu den Früchten – während Ziergehölze hingegen nur für eine relativ kurze Zeit eine Blütenpracht entwickeln. Es ist allerdings darauf zu achten, dass im Garten nicht nur heimische Gehölze wachsen, sondern dass diese auch standortgerecht sind. Pflanzen haben immer bestimmte Ansprüche an ihre Umwelt und sind so an gewisse Standortfaktoren wie Bodenart, Bodenfeuchtigkeit, Lichtverhältnisse angepasst.
Bei der Pflanzung einer Hecke sollte das Recht des Nachbarn berücksichtigt werden: Hecken müssen mit ausreichendem Abstand zum Zaun gepflanzt werden. Das sind etwa 1,5 Meter bei mittel hohen Hecken. Je nach Art und Wuchs muss bei der Pflanzung einer Hecke ein Abstand von ein bis zwei Metern zwischen den einzelnen Sträuchern gehalten werden. In den Monaten Oktober bis November oder März bis April ist die beste Pflanzzeit für laubabwerfende Gehölze. Immergrüne Gehölze sollten hingegen bereits im August bis September gepflanzt werden, damit sie vor dem Winter sich noch gut einwurzeln.
Kein Heckenschnitt in der Brutzeit der Vögel (1. März bis 15. September)! Je mehr Tierarten sich in der Hecke angesiedelt haben, desto wichtiger ist es, dass diese in Ruhe gelassen werden. Möglichst nicht stören!
Benjes-Hecke anlegen
Das Prinzip einer Benjes-Hecke ist die bandartige Ablagerung von Baum- und Strauchschnittgut. Dieser Gestrüppwall sollte mindestens vier Meter lang und ein Meter hoch sein. Pro Meter sollte in den Wall ein Strauch gepflanzt werden, der den Wall überragt. Es sollte möglichst ein heimisches, standortgerechtes Gehölz gesetzt werden, das nicht in der unmittelbaren Umgebung vorkommt. Deren Samen können nämlich aufgrund des Nichtvorkommens in der Nähe nicht durch Wind oder Vögel in die Hecke getragen werden und haben daher kaum eine Chance, sich dort von selbst anzusiedeln. Benjes-Hecken schaffen ein günstiges Kleinklima. Im Schatten des Gestrüpps ist die Verdunstung herabgesetzt. Die Zersetzung des Schnittguts liefert genügend Nährstoffe für die sich ansiedelnden Jungpflanzen. Zahlreichen Tieren bietet die Hecke einen Lebensraum, zum Beispiel Brutraum für bodenbrütende Vögel.
Die Anlage einer Benjeshecke ist so interessant, weil sie nicht nur einfach und preiswert ist, sondern auch der Sukzession Zeit und Raum lässt: Im Gestrüpp wachsen zuerst Kräuter, die mit der Zeit durch aufkommende Sträucher ersetzt werden.
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