Hundsrose - Foto: Helge May
Kein Garten ohne Hecke
Tipps zur Sträucherpflanzung
Beim Anpflanzen von Sträuchern ist ganz unabhängig von der Jahreszeit zunächst ein bisschen Kopfarbeit gefragt: Was möchte ich mit den Sträuchern erreichen? Sollen sie den Garten gliedern oder als Hecke gegenüber der Nachbarschaft abgrenzen, sollen sie vor allem schön aussehen oder stehen der Nutzen für Mensch und Tier im Vordergrund? Für all diese Zwecke gibt es eine Vielzahl heimischer Arten.
Vorsicht: Wachstum!
Zweite Überlegung: Wo im Garten habe ich Platz für Sträucher, wie sind dort die Licht- und Bodenverhältnisse? Bei einem normalen, tiefgründigen Gartenboden hat man freie Auswahl. Aber auch für besonders trockene, feuchte, saure oder sehr schattige Standorte gibt es Möglichkeiten. Entscheidend ist ausreichend Platz, nicht nur wegen des Abstands zur Nachbarschaft. Gehölze stellen nun mal nicht nach zwei Jahren das Wachstum ein. Arten wie Feldahorn, Hainbuche oder Liguster lassen sich fast beliebig stutzen und formen. Aber wer zum Beispiel jemals die prachtvolle Ligusterblüte erlebt hat, weiß den Strauch nicht nur als Sichtschutz zu schätzen.
Nackt oder Ballen?
Steht der Wunschzettel, sollte man in der Baumschule oder im Gartencenter darauf achten, dass es sich tatsächlich um gärtnerisch unveränderte Wildpflanzen handelt. Ideal sind sogenannte gebietsheimische Herkünfte, auch wenn diese nur für Pflanzungen in der Natur gesetzlich vorgeschrieben sind. Damit wird garantiert, dass die Pflanzen aus der passenden geografischen Region innerhalb Deutschlands stammen.
Angeboten werden Sträucher als sogenannte Ballenware, in Containern oder wurzelnackt. Am günstigsten sind wurzelnackte Pflanzen. Grundsätzlich sollten die Triebe bei der Frühjahrspflanzung um ein bis zwei Drittel gekürzt werden, damit die Wurzeln nicht überfordert sind. Bei wurzelnackten Pflanzen müssen zudem alle beschädigten und gequetschten Wurzeln sauber abgeschnitten werden.
Nicht düngen
Das Pflanzloch darf gerne eine Spatenbreite größer und tiefer sein, als es für die Wurzeln nötig wäre. Nach der Pflanzung wird mit Erde locker aufgefüllt – leichtes Andrücken reicht – und angegossen. Beim Wässern hilft ein fünf Zentimeter hoher Gießrand. Bei einsetzendem Laubaustrieb sollte auf jeden Fall nachgewässert werden, regnet es in der Anwuchszeit nicht, natürlich auch. Wildgehölze müssen ausdrücklich nicht gedüngt werden, oft schadet das sogar. Hilfreich ist dagegen eine Mulchschicht, sie schützt die Jungpflanzen vor Austrocknung, hält Kräuter und Gräser in Schach. (elg)
Wie wäre es mit…
Die Auswahl ist groß, ob Hasel, Schlehe oder Weißdorn, Hartriegel, Hundsrose, Pfaffenhütchen oder Holunder. Hier sind einige weitere Vorschläge
- Schneeball. Ob man den Wolligen Schneeball oder den Wasserschneeball mit seinen hortensienähnlichen Schaublüten bevorzugt, ist Geschmackssacke. Beide sind bei der Insekten- und Vogelwelt sehr beliebt.
- Kornelkirsche. Eine echte Allrounderin. Blüht vor allen anderen, später im Jahr schmecken die Früchte Mensch und Tier. Gut schnittverträglich; wenn man sie lässt, wächst sie aber auch baumartig.
- Gemeine Berberitze. Dicht und stachelig. Wenn eine Berberitze im Garten, dann bitte die einheimische! Wurde als Zwischenwirt des Getreiderostes in der freien Natur lange bekämpft und ist daher selten geworden. Attraktive gelbe Blüten, die Wildbienen, Hummeln und Käfer anllocken; die roten Früchte sind essbar.
- Faulbaum. Sehr anpassungsfähig, verträgt feuchte und saure Böden. Optisch eher unscheinbar, doch nektarreiche Blüten, die Blätter stehen bei Schmetterlingsraupen hoch im Kurs.
- Rote Heckenkirsche. Typische Geißblattblüten, später glänzend rote Früchte. Wird nicht sehr hoch, dafür umso dichter. Großer Wert für die Tierwelt.
- Besenginster. Der Spezialist für karge Sand- und Steinböden. Schnellwüchsiger Bodenverbesserer und einfach eine Augenweide.
Die Auswahl der Sträucher ist von großer Bedeutung. Unseren Durchschnittsgärten mangelt es an Artenvielfalt, da sie vorrangig aus Exoten bestehen. Die exotischen Gehölze bieten aber der Natur keine verwertbaren Früchte. Entweder sind die Ziersträucher gänzlich unfruchtbar gezüchtet oder ihren Früchten fehlen die entsprechenden Abnehmer. Mehr →
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