Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!Pflegeleichte Gärten – Alternativen zu Schotter & Co.
Lebendig und schön statt steinig und trist
Ziel: Ein Garten mit schlichter Eleganz
Ein Vorgarten mit schlichter Eleganz und kühlen Farben etwa kann auch mit Pflanzen erreicht werden. Elegante, silbern schimmernde Gräser, architektonisch anmutende Wolfsmilchgewächse und Farbtupfer in pastelligem Violett von Malven und Wiesensalbei halten Einzug in den modernen, pflegeleichten Garten. Sie lieben es trocken und sonnig und bieten dennoch Unterschlupf und Nahrung für viele Tierarten. Auch das ein Schritt nach vorne – der Insekten ganz direkt hilft.
Pflanzen für trockene, sonnige Beete mit geraden Linien und kühlen Farben: |
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Elfenbeindistel, Eryngium giganteum | Spanischer Salbei, Salvia lavandulifolia | Steppen-Salbei, Salvia nemorosa „Amethyst“ | Wegwarte/Zichorie, Cichorium intybus | Bergkamille/Silbrige Hundskamille, Anthemis marschalliana | Silberblatt-Margerite, Tanacetum haradjanii | Walzen-Wolfsmilch, Euphorbia myrsinites | Schaf-Schwingel, Festuca ovina „Eisvogel“ | Berglauch, Allium senescens ssp. montanum | Woll-Ziest, Stachys byzantina |
Gehölze |
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Purpur-Weide, Salix purpurea | Besenginster, Cytisus scoparius |
Ziel: Reduzierter Pflegeaufwand
Nicht in jedem Fall ist die fehlende Inspiration Ursache für einen Schottergarten. Manchmal fehlt einfach die Zeit, oder es ist den Besitzern des Gartens körperlich nicht möglich, sich darum zu kümmern. Jäten, Gießen und Graben können zur Belastung werden. Aber auch dagegen ist ein Kraut gewachsen – oder gleich mehrere.
Kiesgärten nach alpinem Vorbild:
Die Pflanzungen können in Form eines Kiesgartens nach alpinem Vorbild angelegt werden, so kann der anfallende Kies wiederverwendet werden. Die Pflanzen benötigen wenig Nährstoffe, daher wird nach dem Abtragen der Schotterfläche noch Sand zusätzlich zu feinem Kies in den Boden eingearbeitet. So entsteht eine Drainage, die Wasserstau vermeidet. Eine hügelige Gestaltung und der ein oder andere Findling machen den Garten zum optischen Highlight.
Etwas Humus hilft den Pflanzen beim Anwachsen, ist später jedoch nicht mehr nötig. Nun können Pflanzen mit wenig Anspruch an Nährstoffe und Wasser einziehen wie Dost, Gräser, Thymian oder Sedumarten und weitere Steingartenpflanzen. Sie bieten Insekten Nahrung, breiten sich aber nicht übermäßig aus. Wildkräuter, die es dagegen nährstoffreich mögen, wie Löwenzahn, siedeln sich hier gar nicht erst an. Wer sich für Alpine Steingärten interessiert, findet sicher im nächsten Botanischen Garten Inspiration.
Stauden und Gräser für trockene/sonnige Standorte |
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Frühlings-Adonisröschen, Adonis vernalis | Oregano/Polster-Dost, Origanum vulgare „Compactum“ | Phlox, Phlox subulata „Emerald Cushion Blue“ | Perlkörbchen/Silberimmortelle, Anaphalis triplinervis „Silberregen“ | Tripmadam, Sedum reflexum | Blaues Schillergras, Koeleria glauca | Heidenelke, Dianthus deltoides „Alba“ | Edelgamander, Teucrium chamaedrys | Wolliges Katzenpfötchen, Antennaria dioica | Weißer Mauerpfeffer, Sedum album | Woll-Ziest, Stachys byzantina | Walzen-Wolfsmilch, Euphorbia myrsinites |
Bodendecker
Bodendeckende Pflanzen sind niedrig und dicht im Wuchs. Sie breiten sich über größere Flächen aus und schaffen es so, allerlei unerwünschte Kräuter zu unterdrücken. Diese natürliche Eigenschaft kann sich jeder im Vorgarten oder an anderen repräsentativen Stellen zu nutzen machen. Kombiniert mit Gräsern und höheren Stauden entsteht ein Beet, das wenig Arbeit macht.
Kleines Immergrün, Vinca minor | Efeu, Hedera helix | Blutroter Storchschnabel, Geranium sanguineum | Kriechender Günsel, Ajuga reptans | Filziger Frauenmantel, Alchemilla glaucescens | Große Braunelle, Prunella grandiflora | Pfennigkraut, Lysimachia nummularia |
Schattige Ecken schön bepflanzen
Im Schatten will oft einfach nichts wachsen. Diese Ecken sind eine echte Herausforderung, die es zu meistern gilt. Das ist nicht so schwer, wie man es sich vorstellt, verwendet man Pflanzen, die an diese Standorte angepasst sind. Blüten und Blattschmuck sind dabei kein Problem. Ein Waldgarten wirkt natürlich, kühlt an heißen Tagen und braucht sehr wenig Pflege. Was sich aussamt oder zu sehr verbreitet, lässt sich mit etwas Jäten im Zaum halten. Ganz nebenbei werden Insekten und Vögel gefördert.
Pflanzen für schattige Standorte |
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Europäische Haselwurz, Asarum europaeum | Maiglöckchen, Convallaria majalis | Echter Waldmeister, Galium odoratum | Sibirischer Portulak, Montia sibirica | Große Sternmiere, Stellaria holostea | Buschwindröschen, Anemone nemorosa | Zweiblättriges Schattenblümchen, Maianthemum bifolium | Waldfrauenfarn, Athyrium filix- femina | Kleiner Wurmfarn, Dryopteris abbreviata | Gemeiner Wurmfarn, Dryopteris filix-mas | Gemeiner Tüpfelfarn, Polypodium vulgare | Hängende Segge, Carex pendula | Winkelsegge, Carex remota | Frühlingshainsimse, Luzula pilosa | Pfirsichblättrige Glockenbume, Campanula persicifolia | Blaue Balkan-Anemone, Anemone blanda | Schneeglöckchen, Galanthus nivalis | Große Sterndolde, Astrantia major | Salomonsiegel, Polygonatum odoratum | Europäischer Siebenstern, Trientalis europaea | Kleines Immergrün, Vinca minor | Storchschnabel, Geranium spec., verschiedene Arten | Akelei, Aquilegia spec., verschiedene Arten | Christrosen, Helleborus spec., verschiedene Arten |
Schluss mit dem Schotter: So baut man Schotterflächen zurück
Sie möchten Ihren Schottergarten zurückbauen oder naturnaher gestalten? Hier geben wir Ihnen einige Tipps dafür: Für den Rückbau einer Schotterfläche muss der Schotter entfernt und kann beispielsweise als Steinhaufen für Eidechsen und Insekten wiederverwendet werden. Dazu muss der Kies einfach in Hügeln angeordnet werden. Auch die Folie oder das Vlies muss entfernt und der Boden entweder umgebrochen und mit Kompost wiederbelebt werden, wenn er stark verdichtet ist, oder aber er kann mit Tiefwurzlern wie Buchweizen eingesät werden. Diese lockern den Boden und versorgen ihn mit Nährstoffen. Einen optimalen Zeitpunkt für den Rückbau gibt es nicht. Lediglich die Pflanzenauswahl kann an den Zeitpunkt angepasst werden. Winterharte Gründüngung mit tiefen Wurzeln schafft es auch über die kalte Jahreszeit. Im Frühjahr oder Herbst kann dann der Garten neu bepflanzt werden.
Und jetzt: Nachbarn begeistern!
Genauso schnell, wie sie gekommen sind, sollten sie auch gehen, die Schottergärten. Stattdessen kann jeder und jede dazu beitragen, den Gedanken einer pflegeleichten und wunderschönen Pflanzung in den Vorgärten dieser Lande zu verbreiten. Information ist alles und so sollten es Nachbarn untereinander teilen, wenn sie praktische UND nützliche Alternativen zum Schotter gefunden haben.
So manche helfende Hand kann vielbeschäftigten Nachbarn dabei helfen, erst gar nicht über einen Kiesgarten nachzudenken. Älteren Menschen, Menschen mit kleinen Kindern oder einfach vielbeschäftigten Gartenbesitzern und Gartenbesitzerinnen freuen sich vielleicht über etwas Unterstützung aus der Nachbarschaft.
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