Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
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Der Boden und seine Funktionen
Unten tobt das Leben: der Boden als Lebensraum
Betrachtet man das Leben auf Erden, denken wir meist an das Meer, die Lüfte und das Land. Die zahlreichen Lebewesen unter unseren Füßen vergessen wir häufig. Dabei haben sie eine überaus große Bedeutung für unser Leben und unsere Natur. Auf einem Quadratmeter Boden mit einer Tiefe von dreißig Zentimetern befinden sich rund achtzig Regenwürmer, fünfzig Asseln, eine Million Fadenwürmer und Wimpertierchen, eine Milliarde Pilze und eine Billion Bakterien! Wir können also behaupten: unseren Füßen tobt das Leben!
Dieses Gefüge ist nach einer bestimmten Ordnung aufgebaut, die sich am Sauerstoffgehalt des Bodens orientiert. Ein guter Boden mit vielen Grobporen, viel Laubstreu und einem ausgeglichenen Bodenklima kann sich über ein reiches Bodenleben freuen. Die Zersetzung organischen Materials steht ganz oben auf der Aufgabenliste der Bodenlebewesen. Organische Materialien wie Laub, tote Tiere und Pflanzenreste werden von den Lebewesen abgebaut und die darin gespeicherten Nährstoffe wieder zur Verfügung gestellt. So können neue Pflanzen wachsen. Die wichtigste und grundlegende Funktion des Bodens ist also die als Lebensraum.
Wasser in Balance: der Boden als Wasserspeicher und -filter
Unser Boden ist in der Lage, große Wassermengen zu speichern. Je nach Beschaffenheit mehr oder weniger beziehungsweise für längere oder kürzere Zeit. Ein Sandboden hält das Wasser nicht so lange wie ein Lehmboden. Gewachsener Boden mit einem hohen Anteil an organischem Material, also Pflanzenresten, Pilzen, Bakterien und anderen Bodenlebewesen, hält das Wasser am besten und gibt es dann nach und nach ab. Auch außerhalb des Gartens bilden solche Böden wichtige Pufferzonen, die das Wasser langsam abgeben und so Hochwasser entgegenwirken.
Humus, Mineralboden und Gestein, also die oberen Schichten des Bodens, schützen das Grundwasser vor Stoffen jeglicher Art, filtern es und halten es so sauber. Die Filterung des Wassers ist also eine weitere wichtige Funktion des Bodens.
Klimaanlage und Kohlenstoffspeicher: der Boden als Klimaschützer
Neben diesen beeindruckenden Eigenschaften hat der Boden noch eine weitere wichtige Funktion: Er beeinflusst das Klima - im Großen, aber auch im Kleinen. Wir alle kennen das Phänomen, wenn es im Sommer in der Stadt schier unerträglich heiß, auf dem Land hingegen durchaus angenehm ist. Der Grund dafür: Durch die Verdunstung des Wassers aus den Pflanzen und den unversiegelten Böden kühlt sich die Luft merklich schneller ab, als sie es über asphaltierten Straßen tut. Das verdunstete Wasser erhöht zudem die Luftfeuchtigkeit. Boden und Klima befinden sich in einer wechselseitigen Beziehung, die leicht aus dem Gleichgewicht gerät.
Böden sind außerdem wichtige Kohlenstoffspeicher. Sie speichern fünf Mal so viel Kohlenstoff wie alles Leben oberhalb der Erde und doppelt so viel wie unsere Atmosphäre. Durch die Pflanzen gelangt rund die Hälfte des Kohlenstoffes in den Boden und wird dort gespeichert. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn die Pflanzen im Boden wachsen und auch dort verrotten können. Im Laufe der Abbauprozesse des Bodens wird der Kohlenstoff in Form von Kohlendioxid wieder freigesetzt. Das geschieht zum Beispiel bei der Trockenlegung von Mooren. Wenn Torf abgebaut wird, der unter anderem für Gartenerde genutzt wird, gelangen enorme Mengen des schädlichen Gases in die Umwelt. Wer torffrei gärtnert, schützt also das Klima.
Der Boden als Versorger, den wir schützen müssen
Neben all diesen Fähigkeiten sichern Böden unsere Ernährung! Ungefähr die Hälfte der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt – und dazu braucht es fruchtbaren Boden. Der Einsatz von zu vielen Düngemitteln, zu häufige und intensive Bodenbearbeitung und die Verwendung von Pestiziden gefährden die Fruchtbarkeit. Die Bodenbearbeitung sollte nach den Prinzipien der guten fachlichen Praxis geschehen. Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau kann da für den Verbraucher eine Lösung sein.
Auf den Boden in unseren Gärten haben wir selbst Einfluss. Hier haben wir in der Hand, wie der Boden genutzt und bearbeitet wird. Denn um die wertvollen Eigenschaften des Bodens zu erhalten, müssen wir unsere Böden schützen.
Unter unseren Füßen regt sich was: Unterschiedlichste Tiere, Pflanzen, Pilze, Bakterien und andere Mikroorganismen leben in unserem Boden. Und das in schier unvorstellbaren Mengen, denn in einer Handvoll Bodenerde tummeln sich mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt. Für sie ist unser Boden Nahrungsquelle und Lebensraum. Mehr →
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