Region mit Zukunft

Eine NABU-Bilanz der BUGA 2015 an der Unteren Havel

Auch wenn die Großveranstaltung statt 1,5 „nur“ 1,05 Millionen Besucher anlockte und mit einem Minus für die Kommunen endete: Die BUGA kann langfristig für die dünn besiedelte Region als Erfolg gewertet werden – vor allem für den NABU. In Havelberg, das sich vor der Schau Dornröschenschlaf befand, waren die sieben exklusiven Schifffahrten binnen Tagen ausverkauft. Größere Boote sorgten schließlich dafür, dass noch mehr Gäste für den Naturschutz und das größte europäische Renaturierungsprojekt begeistert werden konnten, das in diesem Jahr in die größte aktive Bauphase eingetreten ist.

Auch der NABU-Naturgarten auf dem Kleingartengelände am Nussberg hatte einen regen Besucherzulauf: Insgesamt tummelten sich täglich rund 400 bis 700 Besucher entlang der zehn Stationen zum naturnahem Gärtnern und dem übergroßen Vogelhäuschen, das als Infopunkt besonders positiv auffiel. Die Gäste suchten gezielt den Kontakt mit den Ehrenamtlichen und anderen Experten auf den Infotagen zu Themen wie „Nützlinge im Garten“ oder „Torffrei gärtnern“ und konnten wertvolle Anregungen für ihr eigenes Grün zu Hause mitnehmen. Ein großer Dank gilt an dieser Stelle allen ehrenamtlichen Gartenhelfern und unserem Bundesfreiwilligen für ihren Einsatz und ihre tatkräftige Unterstützung!

Im Natura-2000-Informationszentrum „Haus der Flüsse“ wurde die multimediale Ausstellung, unter anderem über den vom NABU wiederangeschlossenen Altarm, trotz der verspäteten Eröffnung gut angenommen. An der Uferpromenade in Premnitz bestiegen die Besucher die zehn Meter hohe Aussichtsplattform mit Blick in den Naturpark Westhavelland und fanden dort informative Schautafeln zum Lebensraum Fluss und dem Havelprojekt. In Rathenow wartete der NABU ebenfalls mit Infotafeln, beschaulichen Floßfahrten durch einen Altarm sowie dem Erlebnismarkt im September im Mühlenhof auf, der das 25-jährige Jubiläum des NABU Brandenburg in den Fokus rückte. Außerdem beteiligte sich der NABU am grünen Klassenzimmer – dem Umweltbildungsprogramm – und lockte so auch viele kleine Naturbegeisterte an.

Nicht zuletzt bestätigten die zahlreichen positiven Presseberichte über die Havelrenaturierung und das NABU-Kochbuch, was sich auch die Betreiber der BUGA erhofft haben: Nachhaltiger Tourismus braucht mutige Konzepte, die auf einer guten Zusammenarbeit der verschiedenen Interessensvertreter fußen. Dann kommen die Besucher auch wieder und einer ländlichen Region, wie jene an der Havel, blüht auch langfristig eine rosige Zukunft.

Jasmin Singgih

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