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Jetzt NABU-Mitglied werden!Wie kann die Bioökonomie ihre Ziele erreichen?
NABU legt ein Diskussionspapier vor
Monitoring und Good Governance sind zentrale Anforderungen an eine biomassebasierte Rohstoffstrategie, damit die Ernährung von bald neun Milliarden Menschen und der Schutz der Biodiversität gewährleistet werden können. Bislang fehlen jedoch Konzepte, wie die Zielkonflikte, die auf konkurrierenden Landnutzungsinteressen beruhen, gelöst werden können.
Die Bundesregierung verspricht mit ihrer Forschungsstrategie „Bioökonomie“ nicht weniger als die Umstellung der Wirtschaft von endlichen fossilen auf unendliche pflanzliche Rohstoffe. Biomasse soll den Bedarf für Nahrungs- und Futtermittel ebenso abdecken wie für Energie und chemische Grundstoffe. Dies wird nur durch den Import von weltweiten Flächen in größerem Umfang möglich, was viel Potenzial für negative, unbeabsichtigte Auswirkungen mit sich bringt.
Wie man damit umgehen kann, stellt der NABU mit seiner Studie von Prof. Lahl vor. Er entwickelt ein Governance Konzept, das Ziele der Bioökonomie anhand verschiedener Studien aufzeigt, vergleicht sowie mit unterschiedlichen Handlungsinstrumenten unterlegt. Diese Handlungsinstrumente sollen weiter diskutiert werden, sie werden seitens des Autors bereits kritisch beleuchtet.
Welche Probleme müssen geregelt werden?
Wenn mehr Druck auf die Flächen weltweit ausgeübt wird, so besteht die Gefahr, die positiven Umwelteffekte wie Treibhausgaseinsparungen durch Biomassenutzung aufzulösen, wenn durch die Ausweitung des Anbaus kohlenstoffspeichernde Naturflächen beschädigt werden. Als steuerndes Instrument schlägt Lahl vor, dass auf der Grundlage eines globalen, GIS gestützten Landnutzungskatasters der Agrarsektor in die THG-Quoten mit einbezogen werden soll. Konkret bedeutet dies beispielsweise für den Abfallsektor, dass dieser für eine Kaskadennutzung hoch interessant wird
Schon heute steigen weltweit die Preise für Agrarflächen, was zu steigenden Preisen in der Landwirtschaft führt. Dies garantiere auch höhere Einkommen in der Landwirtschaft, jedoch müssten für Hungerregionen humanitäre Absicherungen garantiert werden. Auch dazu stellt Lahl ein Instrument, einen Ausgleichsfond vor.
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Diese Studie soll als Diskussionsanreiz dazu dienen, wie ordnungsrechtliche Instrumente wie Schutzverordnungen für die Biodiversität, THG-Quoten, Effizienz und Suffizienz in einem Steuerungsmix zusammen laufen müssen, um die Ziele des Klimaschutzes, der Welternährung und der Sicherung der Biodiversität nicht zu verfehlen. Die Politik ist aufgefordert, ihre Bioökonomiestrategie mit einer konsistenten Governance zu hinterlegen.
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