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Jetzt informieren!IPCC-Bericht zeigt Folgen der Erderwärmung
Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland längst Realität
Der Weltklimarat IPCC hat am 31. März 2014 im japanischen Yokohama den zweiten Teil des aktuellen Sachstandsberichts zu den globalen Auswirkungen des Klimawandels veröffentlicht.
Im Vergleich zum Vierten Sachstandsbericht im Jahr 2007 ist die Datenlage zum Klimawandel viel dichter als vor sieben Jahren. Modelle zur Simulation von Klimawandelfolgen sind bedeutend verlässlicher und detaillierter geworden. Am besorgniserregenden Inhalt des Teilbands aber hat sich wenig geändert. Der Klimawandel ist bereits da, betont der IPCC. Man kann seine Folgen schon heute weiträumig erkennen und sie entsprechen leider dem, was die Forschung erwartet hat – sie zeigen sich am stärksten in der Natur.
Obwohl der Bericht offen lässt, in welchem Ausmaß das weltweite Artensterben bereits auf die Klimakrise zurückzuführen ist, sieht der NABU keinen Anlass zur Entwarnung. Für Arten, die schon durch intensive Land- und Forstwirtschaft bzw. die Belastung ihrer Lebensräume mit Schadstoffen stark beeinträchtigt sind, kommt der Klimawandel noch erschwerend hinzu. Die bisher mangelnde Datenlage darf nicht etwa Untätigkeit rechtfertigen - das gebietet auch das Vorsorgeprinzip. Denn wenn eine Art ausstirbt, ist das irreversibel. Bei einer Erwärmung um 4°C, die bei unzureichenden Klimaschutzbemühungen möglich ist, müssen wir davon ausgehen, dass die Auswirkungen auf die Ökosysteme erheblich werden und das Risiko für das Artensterben steigt.
Klimawandel eine Herausforderung für die Anpassungsfähigkeit vieler Arten
Die Anpassungsmöglichkeiten von einigen Arten sind begrenzt: Langstreckenzieher wie beispielsweise Trauerschnäpper und Gartenrotschwanz überwintern südlich der Sahara, können somit nicht auf den zeitiger beginnenden Frühling in ihren Brutgebieten reagieren und kehren erst dann aus dem Winterquartier zurück, wenn viele Nistgelegenheiten bereits durch andere, nur über kurze Strecken oder gar nicht ziehende Vögel belegt sind. Zusätzlich finden sie nach der Rückkehr immer weniger Nahrung für ihre Jungen, da sich viele Insektenarten bedingt durch die milderen Temperaturen schneller entwickeln und für die Spätheimkehrer als Nahrungsquelle entfallen. Und zu guter Letzt wird diesen Arten auch noch der Zug dadurch erschwert, dass sich die Trockengebiete der Subtropen, die sie auf der Reise zwischen Winterquartier und Brutgebiet überqueren müssen, immer weiter ausbreiten.
Bei der Frage, welche Tiere und Pflanzen sich an die veränderten Bedingungen erfolgreich anpassen können, wird es also Gewinner und Verlierer geben. Für Arten, die heute bereits durch intensive Nutzungen und die Belastung der Lebensräume mit Schadstoffen stark beeinträchtigt sind, kommt der Klimawandel dann noch erschwerend hinzu.
Zunahme von Hochwassern in Deutschland
Für Europa benennt der neue Weltklimabericht Überschwemmungen an Flüssen und Küsten, Wassermangel und Hitzewellen als Schlüsselrisiken, auf die sich Natur und Menschen auch in Deutschland einstellen müssen. Klar ist, dass Extremwetterereignisse durch den Klimawandel weiter zunehmen werden, wodurch auch die Gefahr von Überschwemmungen steigt. Jedoch sei größtenteils Vorbeugung möglich, denn beispielsweise natürliche Auen und Feuchtgebiete können dabei helfen, die Schäden durch Hochwasser zu reduzieren. Wie ein Schwamm nehmen sie das Wasser nach Starkniederschlägen auf, speichern es und geben es in der Folge langsam wieder ab. So tragen sie ebenso dazu bei, in Zeiten längerer Trockenzeit das Wasserdargebot zu verbessern. Der NABU appelliert daher an Bund und Länder, verstärkt in die Renaturierung von Flüssen und Auen zu investieren. Mit der Aufstellung des neuen Bundesprogramms Blaues Band und des Nationalen Hochwasserschutzprogramms sollte die Politik die Chance nutzen, sich besser auf die Folgen des Klimawandels in Deutschland vorzubereiten.