Die 25. Weltklimakonferenz (COP 25) tagt vom 2. bis 13. Dezember 2019. Nach den anhaltenden Protesten gegen soziale Missstände in Santiago de Chile sah sich die chilenische Regierung außer Stande, Gastgeber der Klimakonferenz zu sein. Spanien war kurzfristig als Gastgeber eingesprungen, deshalb findet nun Anfang Dezember die COP 25 unter chilenischem Vorsitz in Madrid statt.
Der Unterschied, was die COP 25 gebracht hat und was so dringend nötig ist, könnte kaum größer sein. Die Bundesregierung trägt Verantwortung und muss in den globalen Verhandlungen Bewegung erzeugen. Mehr →
2020 wird das Pariser Klimaschutzabkommen in Kraft treten. Im vergangenen Jahr sollte deshalb das Regelwerk dieses Abkommens im polnischen Kattowitz verabschiedet werden. Das ist bis auf eine Ausnahme auch gelungen. Jedoch gab es keine Einigung für die Handelsmechanismen unter Artikel 6. Für ein funktionierendes Klimaschutzabkommen muss diese Regelung nun in diesem Jahr beschlossen werden.
Die Handelsmechanismen ermöglichen, dass ein Land Emissionsminderungen in einem anderen Land anrechnen kann. Das kann sinnvoll sein, um Treibhausgasminderungen möglichst effizient zu gestalten. Handelsmechanismen können aber nur dann einen echten Beitrag zum Klimaschutz leisten, wenn sichergestellt werden kann, dass Emissionen nicht doppelt gezählt werden – dafür braucht es ein robustes Regelwerk, das in Madrid verhandelt werden muss.
Noch nicht alle Aufgaben erledigt: Klimakonferenz COP 24 in Kattowitz - Foto: NABU/Sebastian Scholz
Auch wenn das Pariser Klimaschutzabkommen zu Recht als Durchbruch gefeiert wurde, war schon damals bekannt, dass die Summe der nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs) nicht ausreichen wird, um die vereinbarten langfristigen Ziele zu erreichen. Derzeit reichen die Klimaschutzbeiträge gerade einmal aus, um die globale Mitteltemperatur auf eine Erhitzung von 2,2 bis 2,7°C zu begrenzen – also noch sehr weit weg vom 1,5°C-Ziel. Im kommenden Jahr tritt nicht nur das Klimaschutzabkommen in Kraft, es ist auch der Zeitpunkt, an dem alle Vertragsstaaten angehalten sind, die NDCs zu verbessern. In diesem Jahr muss das vorbereitet und ein Momentum dafür aufgebaut werden.
Darüber hinaus wird in Madrid über Geld verhandelt. Finanzielle Zusagen müssen eingelöst und Maßnahmen zur Minderung der Emissionen ebenso wie Maßnahmen zur Anpassung an die ohnehin stattfindende Erderhitzung finanziert werden. Auch Schäden und Verluste müssen hinreichend in den Verhandlungen berücksichtigt werden – dafür braucht es angemessene finanzielle Mittel.
Die internationale Klimapolitik lebt von Symbolik und Glaubwürdigkeit. Doch seine Glaubwürdigkeit verspielt Deutschland durch schwache nationale Gesetzgebungen mehr und mehr – das Klimapaket ist viel zu schwach, um auch nur annähernd die selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Und auch das Kohleausstiegsgesetz wird nach aktuellem Stand vor allem dafür sorgen, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien gebremst wird. Hier muss nachgebessert werden, am besten noch während der Klimakonferenz.
Der NABU und die NAJU nehmen als Beobachter an der COP 25 teil. Die Forderungen zu den wichtigsten Verhandlungsthemen in Madrid befinden sich im Hintergrundpapier.
Wir befinden uns inmitten einer menschengemachten Megakrise, in der die Erderhitzung und das Verschwinden von Arten und ihrer Lebensräume sich gegenseitig bedingen und verstärken. Lösungen zur Bewältigung der Megakrise müssen Artensterben und Klimaschutz gemeinsam adressieren. „Nature based Solutions“ oder „Natürliche Lösungen“ müssen deshalb eine viel größere Rolle und Gewicht in den kommenden Verhandlungen haben.
Trotz Kälte, Sturm und Wind - wir waren wieder auf den Straßen! Mit 630.000 Menschen haben wir beim globalen Klimastreik zusammen mit Fridays for Future demonstriert. Mehr →
Die Ozeane sind Opfer der Erderwärmung und gleichzeitig unsere größte Hoffnung. Als die stabilisierende Kraft unseres Klimasystems speichern sie Wärme, steuern das Wetter und sind die wichtigste Kohlenstoffsenke unseres Planeten. Ihr Schutz kann entscheidend für unser aller Zukunft sein. Mehr →
Politik, Wirtschaft und Verbände entwickeln verschiedene Szenarien zur Abmilderung der globalen Erwärmung. Im Zuge dieser Diskussion müssen Moore eine ihrer Bedeutung als Kohlenstofflager und -speicher angemessene Rolle erfahren. Mehr →
Sie binden Kohlenstoff und speichern Wasser: Naturwälder und ihre Böden sind ein Lichtblick bei den Schreckensmeldungen zum Wald, die sich gerade häufen. Doch ein Umbau hin zu naturbelasseneren Wäldern kommt zu langsam voran. Hier ist die Politik gefordert! Mehr →
Die 24. Weltklimakonferenz endet ohne zufriedenstellende Ergebnisse. Das verabschiedete „Regelbuch“ ist lückenhaft, Sanktionen bei Verstößen sind keine vorgesehen. Die Bundesregierung punktete in Kattowitz mit Finanzzusagen für die Staatengemeinschaft. Die nationalen Klimaziele werden ohne einen raschen Kohleausstieg aber verfehlt werden. Mehr →
