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An einem neuem Weltklimaabkommen führt kein Weg vorbei
Anlässlich der am 26. November beginnenden 18. UN-Klimakonferenz in Doha (Katar) fordert der NABU von der Staatengemeinschaft größere Anstrengungen beim Klimaschutz. „Sowohl das Umweltprogramm der Vereinten Nationen als auch die Weltbank haben in den vergangenen Wochen deutlich gemacht, dass sich ein gefährlicher Klimawandel noch verhindern lässt, wenn wir klimaschädliche Emissionen bereits vor 2020 deutlich stärker reduzieren als bislang vereinbart“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Dazu müssen alle Staaten ihren Beitrag leisten und überprüfen, in welchen Bereichen sie zusätzliche Maßnahmen ergreifen. Dies gilt unabhängig davon, ob sie ab 2013 verbindliche Reduktionsverpflichtungen für ihren Treibhausgasausstoß unter dem Kyoto-Protokoll übernehmen oder nicht. Damit das Zwei-Grad-Ziel erreichbar bleibt, müssen in Doha zusätzliche Initiativen und Programme zur Verringerung der bislang nicht-berücksichtigten Emissionen aus der Land- und Forstwirtschaft sowie für die besonders schnell wirksamen Klimatreiber Ruß, Ozon, Fluorkohlenwasserstoffe und Methan beschlossen werden.
Über den Minimalkonsens hinaus
"An einem neuen Weltklimaabkommen für die Zeit ab 2020 führt kein Weg vorbei. Dabei sollten Vorreiter-Allianzen die Möglichkeit bekommen, sich zu mehr Leistungen zu verpflichten, als es der sonst übliche Minimalkonsens aller 192 Vertragstaaten der Klimarahmenkonvention ermöglicht. Wer bereit ist, stärkere Verpflichtungen zur Bewältigung des Klimawandels einzugehen, sollte dafür zum Beispiel mit einem exklusiven Zugang zu bestimmten Institutionen, Finanzierungsinstrumenten oder Technologieplattformen belohnt werden“, so Tschimpke.
So kann ein aktiver Anreiz geschaffen werden, dass die Nachzügler tatsächlich anstreben, nach und nach in den Club der Klimaschutz-Vorreiter aufzusteigen. Bis 2020 sollten zudem in möglichst vielen Ländern die Voraussetzungen geschaffen werden, dass nachhaltige Formen der Landnutzung in die Verpflichtungen unter einem neuen Weltklimaabkommen einbezogen werden können.
Der NABU fordert darüber hinaus verbindliche Zusagen der Industrieländer in Doha, die Finanzierungsmittel für die internationale Klimazusammenarbeit im Zeitraum bis 2015 zu verdoppeln und Eckpunkte für die in Kopenhagen zugesagte Aufstockung bis auf 100 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 zu vereinbaren. Für die betroffenen Entwicklungsländer müssen die Finanzierungsmöglichkeiten zur Aufstellung und Umsetzung ihrer nationalen Anpassungspläne geklärt werden.
Ausgleichszahlungen für Klimaschäden
"In den Bilanzen der großen Versicherungsunternehmen lassen sich die steigenden Kosten für Schäden aus klimabedingten Naturkatastrophen bereits ablesen. In Doha sollte daher die Entwicklung eines Systems von Ausgleichszahlungen für erlittene Schäden beschlossen werden, bei denen eine Anpassung an die Folgen der Erderwärmung nicht mehr möglich ist“, fordert NABU-Präsident Tschimpke. Dies würde auch den Druck auf die Verhandlungsstaaten erhöhen, die drohenden Entschädigungen durch erhöhte Klimaschutzanstrengungen möglichst gering zu halten.