Schicksalsjahr für den Klimaschutz

Weichenstellung für das Pariser Klimaabkommen

2018 ist ein Schicksalsjahr für den Klimaschutz – wieder einmal. International müssen die Weichen gestellt werden, damit das Pariser Klimaabkommen wirksam ist, wenn es 2020 in Kraft tritt. In Kalifornien findet im September der Global Climate Action Summit statt, um verschiedene Akteursgruppen zu vernetzen und zum Handeln zu bewegen. In Deutschland geht die Arbeit der Kohlekommission in die entscheidende Runde, um die Treibhausgasemissionen möglichst noch bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu mindern.

Die Klimakrise ist bei uns angekommen. Der Sommer ist heiß und trocken. Wir spüren hautnah, wie sich Extremwetterereignisse anfühlen können und erleben die Auswirkungen für Mensch, Natur und Umwelt. Umso wichtiger, dass tatsächlich die Ziele von Paris, die globale Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius, besser noch auf 1,5 Grad, zu begrenzen, erreicht werden. Im polnischen Kattowitz kommt dazu diesen Herbst die Staatengemeinschaft zur Weltklimakonferenz zusammen, um das sogenannte Regelwerk des Pariser Klimaschutzabkommens zu verabschieden. Im Regelwerk wird festgelegt, wie Treibhausgasminderungen gemessen werden, wie sie vergleichbar sein sollen und in welchem Rhythmus sie überprüft werden. Da bisher die Verhandlungen dazu schleppend verliefen, findet in der ersten Septemberwoche eine zusätzliche Vorbereitungskonferenz in Bangkok statt. Der NABU fordert, dass die Vertragsstaaten endlich aufhören zu lamentieren und sich mit den Details verzetteln – jetzt muss endlich gehandelt werden und das Pariser Klimaschutzabkommen auf eine solide Regelbasis gestellt werden.

Unmittelbar nach dem Treffen der Staatengemeinschaft unter der Klimaschutz-Rahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) findet im September der Global Climate Action Summit in San Francisco statt. Im Vordergrund stehen hier nicht die Worte sondern Taten. Die USA, die sich krachend aus dem Klimaabkommen zurückgezogen haben, zeigen hier, dass sie jenseits der Trump-Regierung alles andere als Volk von Klimaleugnern sind. Unter dem Motto „Bring Ambition to the next Level“ werden erfolgreiche Ansätze im Klimaschutz von Staaten, Regionen, Städten, Firmen aber auch Investoren und Bürgern gefeiert. Es werden Akteure aller gesellschaftlichen Gruppen zusammen gebracht um Klimaschutzaktivitäten zu beschleunigen und schon bis zum Jahr 2020 deutlich mehr Treibhausgase zu reduzieren und die Gesellschaft auf den richtigen Pfad zu bringen, bis zum Jahr 2050 keine Treibhausgase mehr zu emittieren.

In Deutschland geht derweil die politische Sommerpause zu Ende und auch die Arbeit der Kohlekommission startet wieder. Und jetzt muss es schnell gehen: Ende Oktober sollen erste Ergebnisse und Empfehlungen zu Maßnahmen den Strukturwandel betreffend vorgelegt werden; im Dezember sollen dann die Klimaschutzmaßnahmen bis 2020 sowie der Zeitplan für den Kohleausstieg pünktlich zur Klimakonferenz in Kattowitz präsentiert werden. Wir fordern, dass angesichts der dramatischen Auswirkungen der Klimakrise, die schon längst spürbar sind, die Mitglieder der Kohlekommission endlich Vernunft walten lassen und den dringend notwendigen Kohleausstieg einleiten. Je schneller wir mit dem Ausstieg beginnen, desto mehr Spielraum bleibt, den Strukturwandel zu gestalten.

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