Moore speichern mehr erdgebundene Kohlenstoffe als alle Wälder der Erde zusammen. Helfen Sie mit einer Patenschaft dabei, Moore zu schützen und zu erhalten!
Jetzt informieren!Schutz für natürliche Kohlenstoffspeicher
Politische Instrumente und Finanzierungsmöglichkeiten
Unter der UN-Klimarahmenkonvention haben sich 2010 im mexikanischen Cancún die 192 Vertragsstaaten dazu bekannt, die vom Menschen verursachte Erderwärmung im globalen Durchschnitt auf maximal zwei Grad Celsius bis zum Jahr 2100 zu begrenzen und damit nicht mehr beherrschbare Folgen des Klimawandels abzuwenden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine Verringerung der weltweiten Treibhausgas-Emissionen in einer Größenordnung von rund 80 Prozent bis 2050 gegenüber 1990 erforderlich.
Seit der UN-Klimakonferenz 2007 in Bali rücken in diesem Zusammenhang auch verstärkt kohlenstoffreiche Ökosysteme wie Wälder, Moore, Feuchtgebiete und Grünland in den Fokus, weil sie über das Potenzial verfügen, entweder enorme Mengen an Kohlenstoff zu binden oder diese aufgrund menschlicher Schädigungen und fortschreitender Zerstörung als klimaschädliche Treibhausgase in die Atmosphäre abzugeben.
Ein dauerhafter Schutz intakter Ökosysteme bzw. deren Wiederherstellung können somit sowohl zur Verringerung klimaschädlicher Emissionen und zur Anpassung an den Klimawandel als auch zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen. Allerdings bestehen nach wie vor viele Unsicherheiten, mit welchen politischen Instrumenten, Monitoringsystemen und Finanzierungsmöglichkeiten auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene sicher gestellt werden kann, dass sich der erwünschte Nutzen auch tatsächlich realisieren lässt. Dazu müssten sich unter den in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen klima-, natur- und sozialverträgliche Formen der Landnutzung und effektive Schutzmaßnahmen durchsetzen und die zum Teil globalen Treiber für Entwaldung und Degradierung von natürlichen Ökosystemen wirksam adressiert werden. Gleichzeitig gilt es, die Belange des Natur- und Artenschutzes, die Abhängigkeit der örtlichen Bevölkerung von der Nutzung der natürlichen Ressourcen, die mögliche Verlagerung von Emissionen in andere Regionen, Streitigkeiten um Landrechte und andere, meist soziale Konflikte zu vermeiden beziehungsweise zu bewältigen.
Der NABU hat ein ausführliches Hintergrundpapier veröffentlicht, um seine Bewertung der verschiedenen Politikinstrumente und Finanzierungsmöglichkeiten für den Schutz natürlicher Kohlenstoffspeicher zu erläutern. Darin wird insbesondere auf die Funktionsweise des internationalen Emissionshandels und den Umgang mit so genannten Klimaschutz- oder CO2-Zertifikaten eingegangen. Diese Leitlinien sind die Grundlage für die Lobbyarbeit des NABU in den internationalen Klimaverhandlungen zum Themen Waldschutz (REDD+) und klimaverträgliche Landnutzung. Gleichzeitig wird Stellung bezogen mit Blick auf die notwendigen Voraussetzungen und Standards, unter denen Naturschutzprojekte einer CO2-Zertifizierung unterzogen und entsprechend vermarktet werden können. Mit Blick auf die Entwicklung und Finanzierung eigener Projektaktivitäten zum Wald- und Moorschutz sowohl in Deutschland als auch international wird derzeit eine eigene NABU-Position erarbeitet.