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NABU-Hintergrund zur Förderung von nicht-konventionellem Erdgas
22. März 2011 -
Die wachsende Nachfrage nach und der damit verbundene weltweite Kampf um knapper werdende Ressourcen hat der Suche nach bislang verborgenen Rohstoffen eine neue Dynamik verliehen. Der zudem spürbar werdende Klimawandel macht es erforderlich, dass die Gewinnung, der Einsatz und die Weiterverarbeitung von Rohstoffen immer weniger Kohlendioxid (CO2) ausstoßen.
Dazu gehört auch der Umstieg auf CO2-freundlichere Energieträger. Erdgas wird dahin gehend immer wieder als fossiler Energieträger genannt, der gegenüber Braun-, Steinkohle und Erdöl deutlich geringere CO2-Emissionen aufweist. Damit kommt Erdgas als Übergangsenergieträger eine hohe Bedeutung für den Umbau der Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien zu, weil er flexibel und effizienter in Kraftwerken einsetzbar ist.
Aufwendige Gewinnung mit ungeklärten Folgen
Während konventionelles Erdgas in natürlichen Hohlräumen in der Erde vorkommt, lagert das sogenannte nicht-konventionelle Erdgas innerhalb bestimmter geologischer Gesteinsformationen. Das macht aufwendige techische Verfahren zur Gewinnung erforderlich. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe hat festgestellt, dass berechtigte Hoffnungen bestehen, die Versorgungssicherheit bei Erdgas durch die Erschließung von Schiefergas und Kohleflözgasvorkommen zu steigern. Während es in Europa bislang nur einige wenige Demonstrationsvorhaben zur flächendeckenden Nutzung von nicht-konventionellem Erdgas gegeben hat, wird in den USA bereits seit vielen Jahrzehnten vor allem Erdgas aus Sand- und Kalkstein sowie aus Schieferstein im größeren Maßstab exploriert.
Die amerikanischen Erfahrungen und gegenwärtig laufenden Untersuchungen lassen die Einschätzung zu, dass die Auswirkungen auf Mensch, Natur und Umwelt bis heute nicht ausreichend untersucht sind beziehungsweise mit zum Teil erheblichen Risiken bei der Förderung von nicht-konventionellem Erdgas zu rechnen ist. Selbst wenn sich einige der bislang nicht eindeutig zu beurteilenden Risiken als weniger bedeutsam erweisen sollten, spricht zum jetzigen Zeitpunkt allein der größere Flächen-, Material- und Energieverbrauch und damit der höhere Ressourceneinsatz und CO2-Ausstoß gegenüber der konventionellen Erdgasförderung gegen die Erschließung von nicht-konventionellem Erdgas.