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Jetzt informieren!Wie reagieren Seevögel auf Offshore-Windparks?
Einfluss von Windenergie auf Seevögel in Nord- und Ostsee
Hintergrund zur Grafik
Die naturverträgliche Entwicklung von Offshore-Windparks ist entscheidend für die Energiewende in Europa. Die EU möchte die derzeitige Kapazität von Offshore-Wind bis zum Jahr 2050 verzwanzigfachen und laut dem europäischen Green Deal bis 2050 klimaneutral werden. Allerdings hat auch Energie aus erneuerbaren Quellen erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere auf Seevögel.
Gemeinsam mit BirdLife Europe hat der NABU aktuelle Forschungsergebnisse und Wissensstände über die Interaktionen von Seevögeln und Offshore-Windparks in einer Studie zusammengetragen und in einer interaktiven Grafik aufbereitet. Klicken Sie sich durch und erfahren Sie, wo und wie beispielsweise Trottellumme, Sterntaucher oder Basstölpel gefährdet sind.
Die Auswirkungen von Offshore-Windparks auf Seevögel
Seevögel verbringen den Großteil ihres Lebens auf dem Meer und konzentrieren sich entsprechend ihrer Bedürfnisse an bestimmten Stellen. Diese genau zu identifizieren ist oft schwierig, da sie von sich ändernden hydrografischen Bedingungen (Meeresströmungen, Nahrungsverfügbarkeit) abhängen und die Tiere hoch mobil sind. Aber aus naturschutzfachlicher Sicht ist es unabdingbar, diese sensiblen Dichtezentren zu kennen, um sie beim Ausbau von Offshore-Windanlagen zu meiden.
Sonst leiden Seevögel unter einer höheren Sterblichkeit durch Verlust ihres Lebensraums oder Kollisionen. Zudem ändert sich ihre Verteilung durch Verdrängungs- und Barriereeffekte. Das Beispiel Butendiek in der deutschen Nordsee zeigt eindrücklich, welche Auswirkungen ein Windpark an falscher Stelle haben kann.
Was folgt daraus?
Schon heute wissen wir um erhebliche Meideradien und Lebensraumverluste von Seetauchern, Alkenvögeln und anderen windenergiesensiblen Arten durch Offshore-Windparks. Doch es braucht weitere Forschung zu weniger beachteten Arten wie Sturmtauchern und Sturmschwalben. Die Zeit drängt, denn der Zubau von Windrädern wird in vielen europäischen Staaten vorangetrieben.
Die gesamten Auswirkungen können nur mit einer guten räumlichen und zeitlichen Datengrundlage verstanden werden. Wenn über die marine Raumordnung Flächen für die Offshore-Windenergie geplant werden, muss die ganzjährige Verteilung von Seevögeln während der Brut-, Wander- und Überwinterungszeiten und von verschiedenen Altersgruppen berücksichtigt werden.
Damit der Ausbau der Offshore-Windenergie in Europa naturverträglich gelingen kann, müssen die identifizierten Wissenslücken schnell geschlossen und weniger kritische Standorte über eine sorgfältige marine Raumordnung gesichert werden. Der aktuelle BirdLife-Report ist dabei ein wichtiges Nachschlagewerk für Windpark-Entwickler, Fachbehörden und den Naturschutz.
Studie zum Download
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