Moore speichern mehr erdgebundene Kohlenstoffe als alle Wälder der Erde zusammen. Helfen Sie mit einer Patenschaft dabei, Moore zu schützen und zu erhalten!
Jetzt informieren!Internet als Stromfresser?
Tipps für den Alltag
Das Internet gehört für uns zum Alltag, doch jeder Klick verbraucht auch Strom. Und daran denken wir beim Surfen und Streamen eher selten. Wir beantworten Fragen über Suchmaschinen, streamen ein paar Folgen. Und später tauschen wir uns per Videoanruf mit der Familie aus. Doch wie sieht es eigentlich mit dem Energieverbrauch aus?
Wenn das Internet ein Staat wäre, würde dieser auf Platz sechs in Sachen Energieverbrauch landen. Informations-und Kommunikationstechnik, unsere persönlichen Geräte sowie Rechenzentren und Verteiltechnik sind weltweit für 3,7 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich schätzt der französische Think-Tank „The Shift Project“. Und nicht immer ist die (dauerhafte) Internetnutzung sinnvoll. Beim privaten Chatten und Surfen ist Folgendes zu beachten:
1. Der Verzicht auf ständige Erreichbarkeit bringt Pluspunkte für unser Wohlbefinden und beim Stromsparen.
2. Die Angst, etwas zu verpassen, kann zur psychischen Belastung werden.
3. Ideal sind feste Zeiten mit und ohne „Geräte“ wie Smartphone, Laptop und Tablet.
4. Ohne Smartphone reden wir häufiger mit Menschen und nehmen Natur und Umwelt besser wahr.
Umweltbilanz hängt vom Verhalten ab
Der Trend zu immer mehr internetfähigen Geräten hält an. Inzwischen haben auch Armbanduhren und Kühlschränke zunehmend einen Draht ins Netz. Den meisten Strom brauchen inzwischen Videostreaming-Angebote und Clouds. Die gewaltigen Datenmengen ergeben sich aus der immer höheren Auflösung der Bilder und aus der immer größeren Menge an Videos. Eine halbe Stunde Video-Streamen setzt etwa genau soviel CO₂ frei wie eine sechs Kilometer lange Autofahrt (The Shift Project). Die Datenmengen und damit auch der Stromverbrauch wachsen kontinuierlich an. Um den Stromverbrauch zu reduzieren, können wir unsere Internetnutzung anpassen. Auch Cloud-Dienste können umweltbewusst in Anspruch genommen werden:
1. Nicht jedes Urlaubsvideo muss jahrelang online gehortet werden. Auf externen Festplatten oder USB-Sticks lagern Datensammlungen sicher und umweltschonender.
2. Indem wir unsere Nachrichtenflut klein halten und überflüssige Mails vermeiden oder löschen, bleiben Kapazitäten der Server für die wirklich wichtigen Dinge frei.
Die Nutzung des Internets kann theoretisch auch Energie sparen. Mit einer Suchanfrage können wir die Fahrt in die Bibliothek oder eine langwierige Suche in verschiedenen Geschäften vermeiden. Am besten bleibt aber: bewusster und sparsamer Konsum.
Online vs. Print
Online-Angebote können helfen, auf Papier zu verzichten. Doch das hilft der Umwelt nur manchmal:
1. Gedruckte Ausgaben von Zeitungen sind die bessere Alternative, wenn wir täglich über eine halbe Stunde mit deren Lektüre verbringen.
2. Wer die Nachrichtenlage in zehn Minuten erfasst, sollte laut Royal Institute of Technology online lesen.
Streaming
Streaming-Dienste setzen sich bei Musik und Filmen immer mehr durch. Analoger Musikgenuss mit CD oder Schallplatte lässt sich mit Streaming kaum vergleichen, da auf unterschiedliche Arten konsumiert wird. Im Stream werden heute kaum noch komplette Alben gehört. Nutzer*innen springen von Künstler*innen zu Künstler*innen, 10 Lieder zu streamen würde somit nicht unbedingt einer CD sondern 10 CDs entsprechen. So gehen auch bei Materialfragen diese zwei Arten des Musikkonsums stark auseinander. Musik-Streaming lässt sich je nach Verhalten mit mehr oder weniger Energiebedarf durchführen:
1. Musikvideos verbrauchen mehr Energie als gestreamte Audiodateien.
2. Heruntergeladene Audiodateien sind sparsamer als wenn immer wieder neu gestreamt wird.
3. Für das Streaming sollte möglichst nicht der Laptop, sondern das Handy genutzt werden.
Server – unverzichtbar und mit riesigem Energiehunger
Worauf Endverbraucher*innen wenig Einfluss haben: Große Server laufen 24 Stunden und 365 Tage im Jahr und halten so das Internet in Gang. Für unseren Datenverkehr wird Energie verbraucht und es entsteht Wärme. Serverräume müssen auf ungefähr 22 bis 25 Grad Celsius klimatisiert werden.
Eine Suchanfrage löst nach Google-Angaben einen Strombedarf von 0,3 Wattstunden aus. Das summiert sich zu gewaltigen Größenordnungen auf, denn mittlerweile ist mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung online: Rund vier Milliarden Menschen. Nach einer Analyse des Borderstep Instituts benötigten die Server und Rechenzentren in Deutschland im Jahr 2017 insgesamt 13,2 Milliarden Kilowattstunden Strom. Das entspricht ungefähr dem Stromverbrauch der Stadt Berlin.
Allein aus Kostengründen arbeiten viele Unternehmen an einem möglichst stromsparenden Betrieb ihrer Server. Große Server befinden sich zu Kühlzwecken mittlerweile oft unter Wasser oder in nördlichen Regionen. Teilweise wird versucht, die Abwärme der Rechenzentren für Fernwärmenetze, Schwimmbäder oder Gewächshäuser zu nutzen. Das ist aber nicht in allen Regionen möglich. Rechenzentren, die das Umweltzeichen „Blauer Engel“ tragen wollen, müssen klimafreundlich gekühlt werden und einen möglichst geringen Einsatz von Hardware und Energie gewährleisten.
Einfach mal abschalten
Häufiger mal abschalten tut nicht nur uns Menschen gut, sondern auch dem Klima, denn Videostreams und Co verbrauchen jede Menge Strom. Unsere Tipps für eine gesündere Digitalroutine für alle: mehr →
mehr tipps
Wer etwas zum Klimaschutz beitragen möchte, sollte darauf achten, Energie einzusparen. Aber auch an anderen Stellen ist Handeln gefragt. Wussten Sie, dass zu hoher Fleischkonsum das Klima negativ beeinträchtigt? Mehr →
Unser Alltag ist voller Fake News und Verschwörungstheorien. Auch zur Klimakrise werden immer mehr Mythen gestreut wie „1,5 Grad ist doch gar nicht viel“ und „andere Länder sind schuld“. Wir geben fundierte Antworten auf Mythen rund um die Klimakrise. Mehr →