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Jetzt NABU-Mitglied werden!Endlagersuche für Atommüll: Sicherheit gewährleisten und Eingriffe minimieren
Der Prozess zur Endlagersuche läuft – wir bringen uns ein
Niemand weiß, was in einer Million Jahre sein wird. Aber für diese Zeitspanne soll unser Atommüll sicher eingelagert werden. Die Latte liegt hoch beim Thema Sicherheit – und das ist auch gut so. Denn für ein Atommüllendlager muss Sicherheit das oberste Gebot sein, um Menschen und Umwelt vor Strahlung erfolgreich zu schützen. Dass das nicht immer so war, zeigt die Geschichte des Widerstandes gegen das Atommüllendlager rund um Gorleben. Heute wissen wir: Die geologischen Bedingungen rund um Gorleben sind als unsicher einzustufen.
Der Prozess zur Endlagersuche wurde durch das Standortauswahlgesetz im Jahr 2017 festgelegt und erfolgt in mehreren Schritten: Zunächst wurden potenzielle geeignete geologisch Formationen definiert. Dazu zählen tertiäres Tongestein oder prätertiäres Tongestein, Steinsalze in steiler oder stratiformer Lagerung sowie kristallines Wirtsgestein. Daraufhin wurden potenzielle Standortregionen benannt. Anschließend folgen übertägige und untertägige Erkundigungen: Dazu wird an jedem potenziellen Standort ein Erkundungsbergwerk errichtet.
Eingriffe in die Natur müssen minimiert werden
Unabhängig von der Standortwahl sind Endlager für Atommüll mit Eingriffen in Natur und Umwelt verbunden. Diese sind, unabhängig von Sicherheitsfragen, so gering wie möglich zu halten. Umweltbezogene Kriterien müssen dazu beitragen, die konkrete Standortwahl innerhalb der gewählten Region zu beeinflussen. Die Instrumente sind bekannt: über die strategische Umweltprüfung und die Umweltverträglichkeitsprüfung müssen die sonstigen Umweltauswirkungen in das Auswahlverfahren einfließen. Spätestens dann sind wir – die Naturschutzmacher*innen – gefragt.
Wie der weitere Prozess zur Endlagerung abläuft, ist in dieser Handreichung zusammengefasst. Zusätzlich wird erläutert, bei welchen Prozessschritten welche Einflussmöglichkeiten bestehen. Der Zeitplan ist inzwischen allerdings hinfällig, denn kurz nach Fertigstellung und Veröffentlichung unserer Broschüre „Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle“ hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung bekannt gegeben, dass sie den vorgesehenen Zeitplan für die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle nicht einhalten wird. Das bedeutet, dass im Jahr 2031 noch kein Endlagerstandort feststehen wird und ein neues Zieldatum noch nicht bekannt ist. Vermutlich fällt eine Entscheidung dazu erst in den 2040er Jahren.
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