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Kunststoffabfälle in Deutschland
NABU-Übersicht zu Aufkommen, Steigerung, Trends
Die Daten zu Kunststoffabfällen in Deutschland sind der 2024 veröffentlichten Conversio-Studie „Stoffstrombild Kunststoffe in Deutschland 2023 – Zahlen und Fakten zum Lebensweg von Kunststoffen“ entnommen. Eine weitere gute Quelle zum Verbrauch und zur Verwertung von Kunststoffverpackungen in Deutschland ist die jährlich erscheinende Publikation „Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland“ der GVM (Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung) im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA).
Kunststoffabfälle in Deutschland – eine Übersicht
Zahlen, Daten & Fakten für Deutschland
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Man unterscheidet zwischen Abfällen, die in der Industrie anfallen, und Abfällen, die bei privaten und gewerblichen Endverbrauchenden anfallen. Letztere waren 2023 mit 5,6 Millionen Tonnen für 95 Prozent der gesamten Kunststoffabfälle in Deutschland verantwortlich, die Industrie mit 0,3 Millionen Tonnen für fünf Prozent. Besonders viel Kunststoffabfall entsteht durch Verpackungen, deren Anteil an den Kunststoffabfällen von Endverbrauchenden beträgt 55 Prozent.
Nach der sogenannten outputbezogenen Quotenberechnung wurden 2023 in Deutschland 52,3 Prozent der Abfälle durch Kunststoffverpackungen recycelt („stofflich verwertet“) und knapp 48 Prozent wurden verbrannt. Diese outputbezogene Berechnungsmethode ist noch relativ neu und von der EU vorgegeben. In Deutschland wurde und wird im Verpackungsgesetz dagegen eine sogenannte inputbezogenen Berechnungsmethode genutzt (Input in die erste Recyclinganlage). Für das Jahr 2023 liegen hier noch keine Daten vor, aber zum Vergleich: Nach dieser inputbezogenen Berechnungsmethode lag die Recyclingquote 2021 bei 63,1 Prozent, nach der outputbezogenen Berechnungsmethode hingegen nur bei 48,4 Prozent.
Durch diese unterschiedlichen Berechnungsmethoden gibt es sehr differierende Angaben in Presse und Öffentlichkeit zur Recyclingquote in Deutschland. Der NABU kommuniziert hier die EU-Berechnungsmethode, also die outputbezogene Quotenberechnung, da hier versucht wird, die Verluste während des Recyclings zu berücksichtigen.
Wie wichtig gesetzliche Vorgaben und Zielquoten für die Kreislaufwirtschaft sind, zeigt die rasche Zunahme des Recyclings, seitdem das Verpackungsgesetz 20219 mit anspruchsvollen Recyclingquoten für Kunststoffverpackungen in Kraft getreten ist: Bis dahin stagnierte die Recyclingquote quasi jahrzehntelang bei unter 50 Prozent, 2018 waren es 47,9 Prozent. Im Jahr 2019 stieg sie dann sprunghaft auf 55,2 Prozent und 2022 auf 65,4 Prozent an („alte“ inputbezogene Berechnungsmethode).
Die Kunststoffabfälle durch Verpackungen haben sich seit Mitte der 1990er Jahre mehr als verdoppelt. Ursachen für den kontinuierlichen Anstieg sind vor allem:
- Steigender Verbrauch von Kunststoffflaschen, Kunststoffdosen und Kleinverpackungen.
Zum NABU-Hintergrundpapier zu Einweg-Pfandflaschen - Trend zu vorverpackter Frischware wie Wurst und Käse sowie Obst und Gemüse.
Zur NABU-Studie zu Vorverpackungen bei Obst und Gemüse - Zunehmender Außerhausverzehr und -verbrauch
Letzte Aktualisierung: 12/2024
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