Gemeine Wespe an Kuchen - Foto: Helge May
Vielfalt der heimischen Wespen
Missverstandene Garten- und Hausbewohner
Es gibt einige hundert Wespenarten in Deutschland – davon sind aber den meisten nur die „lästigen Wespen“ bekannt, die auf dem Kuchen sitzen oder als Erdwespen unangenehme Gartenbewohner sein können. Dabei sind nur einige wenige Arten sozial lebend. Die meisten Arten leben solitär, dort versorgt also ein Weibchen alleine ihre Brut; es werden keine Arbeiterinnen herangezogen.
Die sozial lebenden Wespen, deren größte Vertreterin mit bis zu vier Zentimetern Körperlänge die Hornisse (Vespa crabro) ist, werden von der Wissenschaft in drei Gruppen geteilt:
Allen drei Gruppen ist gemein, dass sie wie die Hummeln Sommerstaaten bilden. Eine einzelne Königin gründet im März/April (Hornissen erst ab Mitte Mai) nach der Winterruhe ihr Volk mit dem Bau der ersten Wabe. Die sozialen Wespen bauen im Gegensatz zu den Honigbienen nicht aus selbstproduziertem Wachs, sondern aus gesammeltem Holz. Ihre Waben hängen als Etagen übereinander, wobei die Larven kopfüber in den unten offenen Zellen hängen.
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Grüne Blattwespe - Foto: Helge May
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Heuschreckensandwespe (Sphex funerarius) - Foto: Stella Mielke/www.naturgucker.de
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Winzige Schlupfwespe an Pyramideneulenraupe - Foto: Helge May
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Auch Hornissen sind Wespen - Foto: Helge May
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Kreiselwespe beim Buddeln - Foto: Stella Mielke/www.naturgucker.de
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Schmalbauchwespe (Gasteruption jaculator) - Foto: Helge May
Die Königin legt in jede Zelle ein Ei und versorgt die schlüpfenen Larven mit erbeuteten Insekten. Die Arbeiterinnen selbst benötigen süße Futtermittel – je nach Art sind das Baumsäfte, Blütennektar, Fallobst oder Nahrungsmittel des Menschen. Die Larven verpuppen sich anschließend und schlüpfen – rund vier Wochen nach der Nestgründung – als Arbeiterinnen. Sie übernehmen den weiteren Ausbau des Nestes und die Brutversorgung, während sich die Königin auf die Eiablage beschränkt.
Im Sommer werden größere Wabenzellen gebaut, in denen Jungköniginnen und Männchen (aus unbefruchteten Eiern) herangezogen werden. Nur die jungen Königinnen überwintern nach der Paarung. Die alte Königin, die Männchen und das Volk sterben im Herbst ab. Das leere Nest wird im nächsten Jahr nicht wiederbesiedelt. Eine Ausnahme bilden Feldwespen: Sie besiedeln die Nester aus dem vorherigen Jahr wieder.
Die Weibchen aller dieser Artengruppen können stechen. Die Giftzusammensetzung ähnelt sich und selbst das Gift der oft gefürchteten Hornisse ist nicht gefährlicher als das anderer Wespen (ausgenommen für Insektengiftallergiker).
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