Jedes Jahr werden über 25 Millionen Zugvögel im Mittelmeerraum gefangen oder getötet. Mit einer Zugvogel-Patenschaft leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Zugvögel.
Jetzt Informieren!Erste Erfolge im Kampf gegen Vogelmord
Schon fast 20.000 Petitionsteilnehmer
10. Juli 2013 - Mit einer Kampagne gegen den Zugvogelmord macht der NABU seit geraumer Zeit auf die dramatische Situation für Zugvögel entlang der gesamten Mittelmeerküste Ägyptens aufmerksam. Schon binnen weniger Wochen nach Start der Kampagne, sind erste Erfolge erkennbar: Seit April haben schon fast 20.000 Menschen die vom NABU gestartete Petition an die ägyptische Regierung und die Bundesregierung unterzeichnet. Darin fordern die Unterstützer die ägyptische Regierung auf, die von ihr unterschrieben Naturschutz-Konventionen einzuhalten und die Jagd auf Vögel effektiv zu regulieren.
Auch das Bundesumweltministerium hat sich bereits eingeschaltet: In einem Schreiben an den ägyptischen Minister für Umweltbeziehungen fordert Staatssekretärin Reiche die ägyptische Regierung auf, Vogelfang und Vogeljagd effektiv zu regulieren und auf ein nachhaltiges Maß zu reduzieren sowie die Einhaltung internationaler Naturschutz-Konventionen. In einer ersten Reaktion bestätigte das ägyptische Umweltministerium, das Problem des massenhaften Vogelfangs ernst zu nehmen und verwies auf eine Arbeitsgruppe, die das Jagdgeschehen verfolgt, Daten sammelt, den Verkauf von Vögeln auf Märkten und die Einhaltung der Naturschutzkonventionen kontrolliert.
Auswirkungen auf Singvögel dramatisch
„Unsere Kampagne hat das unglaubliche Ausmaß des Vogelmords in Ägypten auf die internationale politische Agenda gesetzt. Doch die ersten zarten Versprechungen müssen nun möglichst schnell zu konkreten und überprüfbaren Maßnahmen führen, damit die in Europa mit viel Aufwand geschützten Vogelarten nicht noch größeren Schaden nehmen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Bereits jetzt sind dramatische Auswirkungen auf die Bestände gefährdeter Zugvogelarten wahrscheinlich, die auf ihrem Flug in die Überwinterungsgebiete und zurück die ägyptische Mittelmeerküste überqueren. Vom Gaza-Streifen bis zur libyschen Grenze werden sie in teils dreireihigen Netzanlagen abgefangen und auf Märkten als Luxushappen verkauft. Abnehmer sind vor allem Restaurants in Kairo oder im ägyptischen Hinterland. „Hinter der illegalen Jagd steckt vor allem ein lukratives Geschäft: Wachteln werden für fünf, Singvögel für drei Euro verkauft. Besonders um Arten wie Neuntöter, Wendehals, Wachtel und Turteltaube müssen wir uns ernsthaft Sorgen machen“, so NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann.
Entscheidend sei daher, weitere Unterstützer für die Petition zu gewinnen, um so den internationalen Druck zu erhöhen. Zusätzlich soll eine Spendenkampagne helfen, dringende Schutzaktivitäten internationaler und nationaler Partner vor Ort finanziell unterstützen zu können. Die Petition kann noch bis zum 13. Oktober unterzeichnet werden. Anschließend soll sie dem ägyptischen Botschafter in Berlin und der Bundesregierung übergeben werden – pünktlich zu dem Zeitpunkt, wenn der Vogelzug in Ägypten wieder in vollem Gange ist.