Das gefährdete Glück
Artensteckbrief zum Kronenkranich
Als Glücksbote und Wächter über die Gesundheit der Menschen und des Viehs wird der Kronenkranich in vielen Kulturen der Sahelzone südlich der Sahara verehrt und in Uganda sogar als Staatsemblem verwendet. Allerdings ist die derzeit auf etwa 40.000 geschätzte Weltpopulation des Kranichs in den zurückliegenden Jahren drastisch geschrumpft.
Art: Kronenkranich (Balearica pavonina)
Unterart: Westlicher Kronenkranich, Östlicher Kronenkranich
Größe: bis 105 cm aufrecht stehend, Flügelspannweite 180 bis 200 cm
Gewicht: drei bis vier Kilogramm
Nahrung: Saisonal variierend je zur Hälfte tierische und pflanzliche Kost. Die Nahrung besteht aus Wirbellosen, wie zum Beispiel Heuschrecken oder Krebsen, kleineren Wirbeltieren sowie Spross-Spitzen und Samen von Gräsern.
Verbreitung
Der Kronenkranich hat ein lückiges Verbreitungsgebiet in der Sahel- und Savannenzone in Ost-, Zentral- und Westafrika. Der Westliche Kronenkranich lebt südlich der Sahara von Senegal und Gambia bis zum Tschadsee. Die Ostpopulation kommt südlich der Sahara vom Tschad bis nach Äthiopien, Sudan und Kenia vor.
Besondere Merkmale
Das Gefieder ist schwarz, mit weißen Flügelober- und Flügelunterseiten. Charakteristisch sind die goldgelbe Krone über einer schwarzen Kopfhaube und der für einen Kranich relativ kurze Schnabel.
Verhalten
Besonders bemerkenswert ist das Jagdverhalten des Kronenkranichs. Dabei stampft der Vogel auf den Boden, um seine Beute aufzuschrecken und, sobald sich diese bewegt, aufzupicken.
Während zur Brutzeit Kronenkraniche territorial paarweise leben, ist die Art außerhalb der Brutzeit gesellig und zieht in großen Gruppen umher.
Fortpflanzung
Die Brutzeit ist die Feucht- oder Regenzeit. Das Weibchen legt in der Regel zwei bis drei Eier. Die Jungen schlüpfen nach 28 bis 31 Tagen.
Gefährdung
Gefährdet (etwa 40.000)
Insbesondere die Zerstörung und Trockenlegung von Feuchtgebieten sowie die Verschmutzung der Lebensräume durch Immissionen aus der Industrie und mit Agrochemikalien zählen zu den Gefährdungsursachen.