Sulawesis „fliegende Hunde“
Artensteckbrief zum Helmhornvogel
Grrrok, grrrok, grrrok — wie ein tiefes, kurzes Bellen tönen die Rufe des Sulawesi-Helmhornvogels durch den dichten Urwald. Daher werden die exotisch aussehenden Vögel auch „fliegende Hunde“ genannt. Neben dem Lebensraumverlust zählt die Jagd auf ihre Küken für den Verkauf auf dem Wildtiermarkt zu den Hauptbedrohungsursachen.
Art: Sulawesi-Helmhornvogel (Rhyticeros cassidix)
Größe: 70 bis 80 Zentimeter
Gewicht: zwei bis zweieinhalb Kilogramm
Nahrung: Der Sulawesi-Helmhornvogel ernährt sich hauptsächlich von Früchten, vor allem von Feigen. Ab und zu stehen auch Insekten oder Vogeleier auf seinem Speiseplan
Verbreitung
Der Sulawesi-Helmhornvogel kommt ausschließlich auf der indonesischen Insel Sulawesi sowie den kleinen Nachbarinseln Lembeh, Togian, Muna und Butung vor. Er lebt sowohl im Tieflandregenwald an Küstengebieten als auch in bergigeren Lagen in bis zu 1.100 Metern, maximal bis zu 1.800 Metern Höhe. Selten wagt er sich in Plantagen vor. Auf einer Fläche von etwa acht Quadratkilometern suchen Sulawesi-Helmhornvögel während der Brutsaison nach Essbarem. Außerhalb der Brutzeit erweitert sich das Gebiet auf bis 42 Quadratkilometer. Damit tragen sie wesentlich zur Verbreitung von Samen und Kernen bei.
Besondere Merkmale und Fortpflanzung
Der Sulawesi-Helmhornvogel besitzt ein schwarzes Federkleid mit einem weißen Schwanz sowie hell- bis dunkelblaue Haut im Kopfbereich. Der Kopf der Weibchen ist ebenfalls mit schwarzen Federn bedeckt, das der Männchen mit bräunlich-gelben. Die Männchen haben ein rotes Horn und einen dunkelgelben Schnabel. Das Horn der Weibchen ist kleiner und gelb, der Schnabel hellgelb.
Einmal als Pärchen gefunden, bleiben Männchen und Weibchen ihr ganzes Leben lang zusammen. Gebrütet wird zwischen Juni und Januar in einer Baumhöhle. Die Küken schlüpfen nach 32 bis 40 Tagen. Nach rund 100 Tagen sind die Jungvögel flügge.
Gefährdung
Genaue Populationszahlen liegen derzeit nicht vor. In Nationalparks oder in Gebieten, in denen es viele Feigenbäume gibt, ist der Sulawesi-Helmhornvogel sehr verbreitet. Goldabbau, Waldbrände und die Umwandlung von Regenwaldflächen in Palmölplantagen verkleinern seinen Lebensraum zunehmend. Darüber hinaus wird er für den Wildtierhandel gejagt.
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