Zwergseeschwalbe

Die Zwergseeschwalbe ist die kleinste europäische Seeschwalbenart. Ihre Flügel sind sehr schmal und spitz zulaufend. Die Flügelspitzen wirken durch die dunklen äußeren Schwingen schwärzlich. Adulte Tiere tragen zudem eine schwarze Haube mit schwarzem Zügelstreif und einer weißen Stirn. Beine und Schnabel sind gelb, die Schnabelspitze ist schwarz.

Sie ist ein Koloniebrüter, der gerne in Gesellschaft von anderen Seeschwalben oder Regenpfeifern brütet. Ihr Nest baut sie als Bodenmulde und stattet es mit Strandgut wie Muschelschalen aus. Die Jungtiere bleiben noch längere Zeit im Familienverband, vermutlich weil das Stoßtauchen erst gelernt werden muss.

Sie brüten bevorzugt in den dynamischen Küstenlebensräumen der Ost- und Nordsee. Dabei sind sie mitunter die ersten, die Lebensräume wie Muschelschill- oder Kiesflächen besiedeln. Auch Primärdünen, Strandhaken und Strandwälle nutzen sie als Brutstätte, sofern sie vegetationsarm sind. Seltener sind sie im Binnenland auf flachen Inseln anzutreffen.

Zwergseeschwalbenkolonien werden durch eine starke Freizeitnutzung vielerorts in die Schutzgebiete verdrängt, da sie sonst kaum noch störungsfreie Brutstätten finden können. Doch auch hier haben die Strandbrüter einen schweren Stand. Missachtungen der NSG-Regeln, Überschwemmungen und Nestraub machen unseren kleinsten Seeschwalben zu schaffen.

Die Hauptwinterquartiere liegen im tropischen Westafrika, teilweise bis nach Südafrika. Dabei findet der Zug meist entlang der Küsten statt, nur sehr selten werden Beobachtungen aus dem Binnenland bekannt.

Zwergseeschwalben ernähren sich hauptsächlich von kleinen Fischen, aber auch von Insekten und Krebstieren. Gejagt wird meist niedrig über dem Wasser. Dabei kann man ausdauernde Rüttelflüge und Sturzflüge ins Wasser sehen. Insekten werden entweder von der Wasseroberfläche gelesen oder in der Luft gefangen.

Der Ruf äußert sich durch ein scharf kratzendes „kriit“, das bei Erregung und Balz wiederholt und schnell vorgetragen wird.