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Ciconia ciconia
Der Weißstorch ist einer der bekanntesten und am besten erforschten Vögel hierzulande. Weltweit hat er eine hohe Symbolkraft, gilt unter anderem als Glücksbote und überbringt in der deutschen Folklore sogar Babys. Er brütet in offenen Kulturlandschaften und baut sein Nest häufig auf Schornsteinen, Dächern oder Kirchtürmen. Häufig sieht man ihn im ruhigen Segelflug hoch am Himmel kreisen. Im Winter zieht er nach Afrika.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Der Weißstorch wird auch „Klapperstorch“ genannt, was auf das laute, charakteristische Klappern des Schnabels am Nest zurückzuführen ist.
- 95-110 cm groß
- Langstreckenzieher
- nur im Winter nicht zu beobachten
- langer roter Schnabel
Aussehen
Eigentlich ist der Weißstorch unverkennbar. Seine Gestalt wirkt würdevoll und elegant. Er ist überwiegend weiß bis auf die Schwungfedern und Teile der Flügeloberseiten, die auffällig schwarz sind. Beine und der lange Schnabel sind rot.
Verhalten
Ihre großen Nester aus Zweigen bauen Weißstörche häufig auf Schornsteinen oder Dächern, Masten und Kirchtürmen. Seltener brüten sie auch auf Bäumen. Sie haben einen ruhigen Segelflug und strecken ihre langen Hälse dabei gerade hervor.
Lebensraum
Er lebt in abwechslungsreichen, offenen Kulturlandschaften mit Feuchtwiesen, Fließgewässern, Weiden und Wiesen.
Gefährdung
Schutzmaßnahmen für Weißstörche in verschiedenen Bundesländern haben zu einer positiven Entwicklung der Bestände beigetragen. Sie befinden sich aktuell auf der Vornwarnliste und gelten nicht mehr als gefährdet.
Zugverhalten
Hauptsächlich ist der Weißstorch ein Langstreckenzieher, der den Winter in Afrika verbringt. Er umfliegt das Mittelmeer, weshalb es teilweise hohe Aufkommen über Gibraltar und am Bosporus gibt.
Nahrung
Der Weißstorch frisst vor allem Mäuse, Amphibien, Reptilien, Regenwürmer und Insekten.
Stimme
Er ist ziemlich stumm. Dies kompensiert er vor allem am Nest durch das charakteristische, hölzerne Klappern des Schnabels.
Was den Weißstorch besonders macht
Der Weißstorch hat sich wie kein anderer Großvogel dem Menschen angeschlossen, ein Storchennest auf dem Hausdach gilt als Glücksbringer für die Bewohner*innen. Seit 1990 hat sich der Bestand des Sympathieträgers wieder erholt, so dass heute etwa 7.000 Weißstorchpaare in Deutschland brüten. Doch während die Bestände im Westen kontinuierlich zunehmen, kommt der Weißstorch in Ostdeutschland wieder zunehmend in Bedrängnis.
Eine Vielzahl von Faktoren macht dem Weißstorch das Leben schwer. An elektrischen Freileitungen im Brutgebiet und auch zunehmend auf den Zugwegen verunglücken zahllose Störche. Im afrikanischen Winterquartier gefährdet Dürre infolge des Klimawandels sein Überleben. Außerdem werden in Afrika viele Weißstörche aus der Not heraus gejagt oder vergiftet.
Im Brutgebiet sind seine Lebensräume außerdem von intensiver Landwirtschaft und dem Verlust von Wiesen und Weiden bedroht. Auch deshalb ist eine Reform der Agrarpolitik notwendig. Die wichtigen Verbreitungszentren des Weißstorchs, die Flussauen und Niederungen, müssen geschützt und entwickelt werden.
In Deutschland kümmert sich eine Vielzahl von Freiwilligen um den praktischen Schutz der Störche, die sich in der NABU-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz zusammengeschlossen haben. Sie sanieren Nester und machen auf gefährliche Stromleitungen und Masten aufmerksam. Außerdem zählen sie alljährlich die Brutpaare und deren Nachwuchs.
Weißstorchschutz macht aber nicht an unseren nationalen Grenzen halt, sondern ist eine internationale Aufgabe: Für den Zugvogel Weißstorch ist ein effektiver Klimaschutz überlebenswichtig. Gefährliche Stromleitungen und Masten auf den Zugwegen müssen entschärft werden. Dabei können die bisherigen Aktivitäten in Deutschland als Vorbild dienen. Durch beispielhafte Projekte zur Umweltbildung und Schaffung von alternativen Einkommensquellen kann die Jagd auf Störche in Afrika eingedämmt werden.