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Scolopax rusticola
Waldschnepfen sind aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise wenigen Leuten bekannt. Ihre gute Tarnung, ihr dämmerungsaktives Verhalten und ihr wenig einsehbarer Lebensraum machen es schwer, die plumpe Schnepfe zu beobachten. Bei Jäger*innen aber ist sie gut bekannt. Vom 16. Oktober bis 15. Januar gilt sie laut dem Bundesjagdgesetzt als jagdbares Wild. In wie weit sich das auf die Population auswirkt, ist noch nicht ganz geklärt, aber zumindest die Frühjahrsjagd scheint sehr bedenklich zu sein.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Die nah verwandte Amerikanische Waldschnepfe ist im Balzflug mit drei Kilometern pro Stunde der langsamste Vogel der Welt.
- 33-38 cm groß (davon 6-8 cm Schnabel), Flügelspannweite 55-65 cm
- Teilzieher, Kurzstreckenzieher, Durchzügler, selten Wintergast
- ganzjährig zu beobachten
- plumpe Schnepfe mit breiter Querbänderung auf dem Kopf
Aussehen
Obwohl etwa taubengroß, ist die Waldschnepfe mit ihrem braun gemusterten Gefieder kaum zu sehen, wenn sie sich im Wald auf den Boden drückt. Ihr Gefieder erinnert etwas an eine Baumrinde, weshalb sie so gut mit ihrer Umgebung verschmilzt. Im Flug sind jedoch ihr rotbrauner Schwanz und Bürzel deutlich sichtbar.
Verhalten
Die Schnepfen verhalten sich heimlich. Hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv, kann man sie tagsüber nur in Deckung beobachten. Vom Frühjahr bis in den Sommer hinein verhalten sie sich aufgrund der Flug- oder Bodenbalz auffälliger. Dabei bilden die Männchen Balzareale, die sich jedoch überlappen können. In einem Balzareal können bis zu vier Weibchen brüten.
Lebensraum
Waldschnepfen leben in lichten Wäldern, die freie Flugmöglichkeiten und eine ausgeprägte Kraut- und Strauchschicht erlauben. Zudem bevorzugen sie eine weiche Humusschicht, weshalb man sie eher in Wäldern mit feuchten Böden antrifft, beispielsweise in feuchten Laub- und Mischwäldern mit Lichtungen. Zur Zugzeit sind sie aber auch in trockeneren Gegenden zu finden.
Gefährdung
Neben einem zunehmenden Lebensraumverlust durch Entwässerung und intensive Forstwirtschaft ist die Waldschnepfe vor allem durch eine exzessive Jagd bedroht. Auch in Deutschland darf die Waldschnepfe bejagt werden.
Zugverhalten
Die meisten der in Deutschland brütenden Waldschnepfen sind Kurzstreckenzieher, deren Überwinterungsgebiete in West- und Südeuropa, vereinzelt auch in Nordafrika liegen. Gerade in milden Wintern gibt es immer wieder Überwinterungsversuche in nördlicheren Bereichen. Neben dem Durchzug nicht heimischer Brutvögel überwintern auch Brutvögel aus Nordosteuropa in Deutschland.
Nahrung
Sie ernährt sich von Würmern und Insekten. Dabei stehen Regenwürmer und Käfer ganz oben auf dem Speisezettel, aber auch Asseln und andere Gliedertiere verschmäht sie nicht.
Stimme
Sie ist nicht gerade stimmfreudig und meist nur während der Balz zu hören. Das Männchen stößt dabei tiefe, quorrende „oart oart oart“-Laute aus, gefolgt von einem spitzen „pisp“. Erregungslaute kennzeichnen sich durch ein Aneinanderreihen von „plip“-Lauten.