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Tüpfelsumpfhuhn
Porzana porzana
Das Tüpfelsumpfhuhn ist das größte unserer drei Sumpfhuhn-Arten. Man bekommt es nur mit viel Glück zu Gesicht. Dann jedoch kann man seine vielen weißen Tüpfel an Hals und Brust entdecken, die es zu seinem Namen gebracht haben. In ruhigen Nächten macht es sich durch seinen unauffälligen, aber weithin hörbaren Gesang bemerkbar, der im Frühjahr aus nassen Wiesen und Röhrichten mit niedrigem Wasserstand ertönt. Da geeignete Lebensräume immer seltener werden, findet man es nicht mehr allzu häufig.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Wenn sie ihr Brutrevier eingenommen haben, machen sie neben dem normalen Gesang Knurrlaute wie „brrr-brrr-brrr“, bei denen sie den Schnabel nicht öffnen.
- 19-22,5 cm groß
- Mittel- bis Langstreckenzieher
- von April bis Mitte Oktober zu beobachten
- beige Unterschwanzdecken
Aussehen
Beide Geschlechter sehen gleich aus. Sie sind etwas kleiner als eine Wasserralle und haben einen kurzen, geraden Schnabel, der nur an der Basis rötlich ist. Das Gefieder ist braun-schwarz mit weißer Bänderung und Tüpfeln. Im Gesicht und an der Brust sind sie zudem blaugrau gefärbt.
Verhalten
Das Tüpfelsumpfhuhn ist tag- und dämmerungsaktiv. An Land bewegt es sich stark geduckt, damit es nicht auffällt. Es bleibt fast ausschließlich in der Deckung von Seggen und Röhrichtvegetation und meidet offene Flächen. Das Nest legt es auf einem Gras- oder Seggenbüschel im flachen Wasser an. Die Halme um das Nest werden zu einem lockeren Dach zusammengezogen.
Lebensraum
Beliebt sind vor allem überstaute Wiesen, Nassflächen und Seggenwiesen, Schilfgebiete meidet es. Wichtig ist ein konstant niedriger Wasserstand von fünf bis zehn Zentimetern. Auf dem Durchzug kann man es überall an Gewässern mit Verlandungszonen von Seen und Teichen und an Schlickflächen finden.
Gefährdung
Entwässerungen, intensive landwirtschaftliche Nutzung und der Ausbau von Flüssen führen zum Lebensraumverlust. Schwankende Bestände scheinen auch mit Wasserstandsschwankungen zusammenzuhängen, langfristig gibt es zurückgehende Bestände.
Zugverhalten
Die Überwinterungsgebiete erstrecken sich bis ins südliche Afrika. Manche Tüpfelsumpfhühner überwintern auch im Mittelmeerraum. Sie ziehen nachts und fliegen dabei bodennah. Die Brutgebiete besiedeln sie meist im Laufe des Aprils. Der Wegzug dauert von Mitte Juli bis Anfang Oktober.
Nahrung
Als Nahrung dienen Kleintiere, die im seichten Wasser und Schlamm leben, wie Mücken, Käfer und Libellen, aber auch Würmer und Schnecken. Auch die Sprossspitzen von Pflanzen sowie deren Wurzeln und Samen werden gefressen.
Stimme
Ab der Dämmerung kann man die Balzrufe in einer ruhigen Nacht weithin hören. Der Gesang besteht aus schnell aneinander gereihten „huitt huitt huitt“-Rufen, die ein bisschen wie ein tropfender Wasserhahn klingen. Wenn man sehr nah am rufenden Vogel steht, kann man vor jedem „huitt“ noch einen „u“-Laut hören, sodass der Ruf zweisilbig klingt.