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Luscinia luscinia
Der Sprosser hat in der Nachtigall seinen Zwilling gefunden. Aussehen, Stimme und Lebensraum ähneln sich sehr, und sogar Mischbruten können vorkommen. Wer die beiden Arten unterscheiden möchte, braucht also einiges Know-how. Glücklicherweise verläuft die östliche Verbreitungsgrenze des Sprossers durch Ostdeutschland, sodass das Überschneidungsgebiet der beiden Arten nicht allzu groß ist.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Sprosser wählen für den Zug in die Winterquartiere eine andere Route als auf dem Rückzug. Ein solches Verhalten nennt man Schleifenzug.
- 15-17 cm groß
- Langstreckenzieher
- von April bis August zu beobachten
- diffus graubraun gefleckte Brust
Aussehen
Sprosser und Nachtigall können nur anhand einer Kombination von Merkmalen unterschieden werden. Dazu zählen eine eher graubraune Färbung des Rückens, wobei sich der Schwanz etwas rötlich abhebt, eine diffus graubraun gefleckte Brust, ein angedeuteter Bartstreif, gemusterte Unterschwanzdecken und acht Handschwingen.
Verhalten
Ihre Nester bauen die Sprosser im Schutz von Sträuchern oder Bäumen in hoher Vegetation am Boden. Sie werden vom Weibchen aus Halmen oder dünnen Zweigen erbaut und mit weicheren Pflanzenteilen ausgekleidet. Häufige Neststandorte sind beispielsweise in Brennnesseln und in der Nähe von Weiden- oder Haselnusssträuchern.
Lebensraum
Man findet den Sprosser vor allem in dichten Gehölzen. Im Gegensatz zur Nachtigall bevorzugt er dabei die eher feuchteren Gehölzzonen, beispielsweise Verlandungszonen, Flussauen und Bruchwälder, kann aber auch in eher trockenen Gebieten vorkommen. Wichtig ist zudem eine krautige Bodenvegetation, die sich mit offeneren Bodenbereichen abwechselt.
Gefährdung
Sprosser stehen auf der Vorwarnliste bedroher Brutvogelarten (Rote Liste 2020). Die Zugvögel könnten zunehmend unter Klimawandelfolgen leiden.
Zugverhalten
Als Langstreckenzieher überwintert der Sprosser in Ostafrika südlich der Sahara und fliegt dorthin über das östliche Mittelmeer. Dabei reicht sein Überwinterungsgebiet von Äthiopien bis Südafrika.
Nahrung
Der Sprosser ernährt sich überwiegend von kleinen Gliederfüßern wie Ameisen, Käfern, Asseln und Tausendfüßern. Im Spätsommer und Herbst nimmt er aber auch Beeren zu sich.
Stimme
Auch der Gesang von Nachtigall und Sprosser ähneln sich, mit dem Unterschied, dass der Sprosser etwas härter klingt, längere Strophen vorträgt und keine Reihe von ansteigenden Pfiffen in seinen Gesang einbaut. Doch Vorsicht, im Überschneidungsgebiet der beiden Arten können Mischsänger vorkommen.